Sie ist 27 Jahre älter, kann das Liebe sein?

Sie ist 27 Jahre älter, kann das Liebe sein?

Das soziale Netzwerk Facebook hat eine Schaltfläche im Profil, in der man seinen Beziehungsstatus angeben kann. Eine beliebte Option vor allem unter Singles ist «Es ist kompliziert». Genau diese Beschreibung wäre auch für die Ausgabe von Menschen bei Maischberger zutreffend. Zwischen der strafrechtlich verfolgten Liebe einer 42-Jährigen mit einem mittlerweile 15-Jährigen und dem ebenso abgrundtiefen Thema Menschenhandel ist aber auch nur schwerlich eine Beziehung herzustellen.

Doch der Reihe nach. In menschelnden Talkshows sind die 42-jährige Renata Juras und der 15-jährige Ervin Unterlechner gern gesehene Gäste. Sie sind ein Paar, das seine Geschichte einer ungleichen Beziehung derzeit offensiv vermarktet. Ein Buch ist erschienen und Interviews gibt es im Dutzend. Und da sitzen sie nun, der frühreife Teenager im weit ausgeschnittenen blauen Pullover, mit dünner Krawatte an weißem Hemd und die äußerlich reife Frau mit der Spur zu viel Schminke – und halten demonstrativ Händchen. Die telegene Antwort auf alle Fragen, die da kommen könnten.

Und sie kommen, die Fragen. Vorsichtig und und tastend wird die Beziehung seziert, auch das Strafmaß für die vor dem österreichischen Gesetz einzige Erwachsene in der Beziehung. Sie erhielt 22 Monate auf Bewährung. Erst als der langjährige ARD-Justizguru Karl-Dieter Möller auf dem Maischbergerschen Flachbildschirm zugeschaltet wird, rumpelt es merklich in der Gesprächsstube. Er weist die beiden Turteltäubchen nassforsch auf die Gesetzeslage in Deutschland hin: «Wenn es heute zu sexuellen Kontakten zwischen ihnen kommt», würden sie «sich strafbar machen». Gut, dass der Schnurrbartträger das noch einmal klargestellt hat, sonst drohte womöglich ein zweites Strafverfahren.

Wahre Liebe gegen die Ware Liebe

Gefühlte zwölf Sendeminuten später ist man dann noch um einen weiteren Fakt schlauer: Die niederländische Ex-TV-Moderatorin Marijke Amado ist einem gerissenen Heiratsschwindler aufgesessen. Aha. Und dann ist da noch die Kabarettistin Lisa Fitz, die den Raubtierkapitalismus auf dem Markt der emotionalen Begehrlichkeiten mit einem schönen Satz auf den Punkt bringt: «Ich hatte das Gefühl, man muss auch mal verheiratet sein.» Sie versicherte den Co-Talkgästen dann noch, dass sie seit nunmehr neun Jahren treu sei. Vielleicht ja auch sich selber ein wenig, denn wenn man so frei wie Frau Fitz ist, fühlt man sich sicher auch schon wieder eingeengt.

Das Duell Wahre Liebe gegen Ware Liebe endete schlussendlich noch in einem großen Patt. Ein Mensch, der direkt aus den Achtzigern ins Talkstudio gebeamt worden sein musste, stellte sich als Heiratsvermittler vor und beschwor das Glück seiner asiatischen und osteuropäischen Klientinnen mit zu kurz geratenen, zu alten oder zu ländlich wohnenden deutschen Männern. Einer der Gründe: Sie saufen eben nicht so viel wie die Russen.

Und als Gegenspielerin dieses Zeitreisenden fungierte Inge Bell, eine Journalistin, die sich auch Menschenrechtsaktivistin nennt und so gleich zwei Berufungen hat. Das Elend osteuropäischer Frauen machte sie unter anderem an teuren Lebensmitteln in der Ukraine fest. Dreieinhalb Minuten später waren plötzlich die billigen Zigaretten in der Ukraine ein Trennungsgrund bei einem zusammengekauften Paar in Deutschland. Stringenz ist in solch bewegten Zeiten sicher allenfalls Wahlpflichtfach, auch beim Thema Liebe. Aber immerhin: Alice Schwarzer haben sie diesmal nicht ins Studio gelassen.

Bestes Zitat: «Ich hätte genügend Mädchen, meine sexuellen Wünsche zu betreiben, wenn ich wollte.» Ervin Unterlechner (15).

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«Maischberger» – Sie ist 27 Jahre älter, kann das Liebe sein?

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Tags: Beziehung, Facebook, Maischberger, Menschenhandel

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