Wie immer an jedem 19. Januar, den die orthodoxen Glaubensgemeinschaft – von Patriarch bis Pope – für den 6. Januar hält.
An diesem Tag – vor tausenden von Jahren – soll, einer kirchenamtlichen Vermutung folgend, Jesus Christus getauft wurden sein. In diesem Zusammenhang gedenkt man insbesondere in Russland der in der Bibel beschriebenen Gotteserscheinung – Theophanie – in Gestalt einer Taube.
Wir feiern also heute die Wiederkehr der Taufe Jesu – Крещение Господне.
Als Johannes dem Täufer am Jordan angesichts des von ihm erwarteten Gottesgerichts Umkehr predigte und zur Taufe aufrief, kam eines Tages Jesus, um sich ebenfalls taufen zu lassen. Und als Gottes Sohn schließlich aus dem Wasser stieg, sah er den Himmel geöffnet und dort Heiligen Geist in Gestalt einer Taube. Zugleich hörte er eine Stimme vom Himmel, die ihn “seinen geliebten Sohn” nannte.
Zusammen mit dem ganzen Volk ließ auch Jesus sich taufen. Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden. (Lukas 3,21-22)
Die Große Wasserweihe – Великое освящение воды – indes, ist Teil des orthodoxen Gottesdienstes und das hierauf folgende menschliche Eintauchen in fließenden Gewässern ist ein wesentlicher Bestandteil des Rituals zu Ehren der Taufe des Herrn. Es versteht sich wohl auch als besonderes Zeichen des Glaubens in Form der Leidensfähigkeit der Gläubigen. Dreimaliges Eintauchen kann – so eine Vermutung – ehemalige Sünden wegwaschen, die Seele reinigen.
Das gesegnete Wasser wird von den Gläubigen in diversen Behältnissen nach Hause genommen, um Haus, Güter und Tiere zu segnen.
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