Dann dreht Sie sich einfach um,
schaut auf den neuen Weg vor ihr
und geht los … weg von dort,
wo Ihre Gefühle nur leere Löcher
in einer Seele füllen sollten,
die den Sinn des Lebens
nicht in der Kraft zu sich selbst,
sondern in der Beachtung anderer sucht.
Sie geht den ersten Schritt, bleibt stehen,
schaut zurück, mitten hinein in dein Sein
und sieht deine Pein, den Du Ihr auferlegen wolltest,
diesen Schmerz, den Du nicht tragen möchtest,
den Du Ihr mit Worten deiner Zuneigung
auf Ihre Schultern legtest, nicht achtend,
wie zart diese Schultern eigentlich sind.
Sie hört noch einmal deinen Atem,
der nur in Worten des eigenen Kummers
so vielfältig in dunklen Schattierungen zu sprechen fähig war.
Sie erkennt, dass all Ihr Licht, nicht befähigt ist,
deine selbstgewählten Kerkerräume zu erhellen.
Denn da wo einer nur die Dunkelheit liebt,
da wird Ihr buntes lebensbejahendes Scheinen
dein schwarzgrau nicht umarmen können.
Und dann schaut Sie wieder nach vorne,
geht erleichtert den zweiten Schritt,
erobert sich Ihren Weg zurück.
Mit sich trägt Sie die Erkenntnis,
dass keine Zuneigung und sei diese noch so tief,
in der selbstgewählten Dunkelheit
eines anderen Herzens in bunten Farben aufblühen kann.
Und dann geht Sie mit jedem neuen Schritt
hinein in die Welt Ihre eigenen leuchtenden Farben.
© Erika Flickinger