Sicherheitsseminar - Das Ergebnis

So nun ist es vollbracht und wie schon so viele Male in der Vergangenheit zuvor, erwartete mich bei diesem Ereignis keine Katastrophe. Ich kann eigentlich nur positives vom ganzen Weg bis hin zum eigentlichen Ereignis berichten.Dieser Weg bis hin zum eigentlichen Ereignis und auch das Ereignis selber habe ich als wirkliche harte Prüfung empfunden und doch ist es mir erstaunlich leicht gefallen. Das soll aber nicht heißen, dass es diesmal schmerzfrei war, nein es hat schon wieder ganz schön gerumpelt im Karton. Aber im Vergleich mit anderen Situationen, war es diesmal ein sehr positives Erlebnis vom Anfang bis zum Ende.
Das tolle an der ganzen Sache fing schon damit an, dass ich die ganze Angelegenheit von Anfang an richtig bearbeitet habe. Als ich von der bevorstehenden Situation hörte wurde mir erst einmal warm und kalt und ich bekam Angst davor. Dieses ist typisches Verhalten von Menschen mit sozialer Phobie, wenn sie nicht Wissen, was sie in gewissen Situationen erwartet. Doch mir war bewusst, dass dieses jetzt nicht eine Woche am Stück so weitergehen könne und ich beschäftigte mich mit dem Problem und fand eine Lösung. Diese Lösung war ganz einfach, denn ich wusste nicht was mich erwartete und so vereinbarte ich mit mir selber, dass ich mir auch keine Sorgen machen werde. Denn wenn ich nicht weiß was mich erwartet, worüber soll ich mir dann Gedanken machen. Dieses klappte erstaunlich gut und ich hatte nur einmal einen leichten Angstanflug am Tage des Ereignisses. Dieser Angstanflug verschwand ziemlich schnell und so ging ich dann zu Arbeit. Als ich dort ankam wurden die erste Gruppe aufgerufen die zum Seminar musste und plötzlich packte mich massive Angst. Ha... habe ich mir gedacht, dieses Gefühl kenne ich doch zu gut ! Dann war die Einteilung zu Ende und ich gehörte nicht zu den auserwählten, sondern war wohl mit der zweiten Welle in einer Stunde dran. Bis jetzt ist ja alles gut gelaufen und nun bekomme ich Angst. Die Angst vor der Angst, die ich alle die Jahre hatte, habe ich nun 1 Woche vor dem Ereignis ausgeschaltet, was ja schon die halbe Miete ist. Nun aber kam die gute alte soziale Phobie und mit ihr die Angst vor psychosomatischen Reaktionen zurück. Doch die soziale Phobie hat bei mir nun einen anderen Gegner als noch vor einem Jahr ! Ich kann mich wehren und ich weiß nun, dass auch wenn alles nicht hilft, die Welt nicht untergeht und ich so sein darf, wie ich mich halt verhalten und fühlen werde. Aber wie gesagt, ich habe ja Waffen die ich einsetzen kann ! Eine davon setzte ich nun ein und das war das Autogene Training. Ich ging also 1 Stunde vor dem Seminar auf unsere WC, da es keine andere Möglichkeit gab und führte dort meine Autogenes Training durch. Dieses musste ich zum ersten Mal im stehen durchführen, da ich den Toilettendeckel nicht beschädigen wollte. Als ich nach ca. 10 Minuten mit meinem Autogenen Training fertig war, fühlte ich mich wie besoffen aber beruhigt. Es hat tatsächlich gewirkt und ich war nicht total ruhig, aber doch viel ruhiger als zuvor. Nun kam der Moment und ich musste zum Seminar. Es war wie es noch nie zuvor in so einer vergleichbaren Situation mit vergleichbaren Ängsten gewesen ist ! Ich hatte wenig Hemmungen, es ging mit relativ gut und ich sagte mir immer die Worte „Ich bin ganz ruhig“ so wie ich sie beim Autogenen Training gelernt hatte.
Es war kein einfaches Seminar für mich denn es ging um das Thema“Alkohol und Straßenverkehr“. Seminare wo die Alkoholproblematik auftritt sind immer besonders hart für mich, da ich immer befürchte, dass meine psychosomatischen Symptome als Alkoholentzugssymptome eingestuft werden könnten. Das ist natürlich Quatsch und das weiß ich auch, aber so ist halt mein Gedankenfluss teilweise. Das aber nur mal am Rande.
Ich war vom Anfang des Seminars noch ein wenig aufgeregt, aber ich war schon erstaunt wie wenig eigentlich. Im Laufe der Stunde senkte sich die Aufgeregtheit immer weiter und ich und ein Arbeitskollege stellten als einzigste ein paar Fragen. Alle anderen sagten nicht und ich als sozialer Phobiker stelle gerade Fragen ! Na dollet Ding :D
Es sollte aber noch besser kommen. Zum Ende des Seminars hatte der gute alte Polizeibeamte noch ein paar Brillen mitgebracht, die eine bestimmte Promillezahl simulieren sollte und baute dazu noch ein paar Übungen für uns auf. Die Teilnahme daran sagte er aber ausdrücklich wäre freiwillig.Wer war wohl der Erste der sich eine Brille schnappte ? Na ich und ich war auch der Erste der über der mit 1.3 – 1.6 Promille über eine weiße Linie getorkelt ist und noch die anderen Dinge ausprobierte. Ja ich war der erste und das mit einer sozialen Phobie.Schon die erste Gruppe hatte mir berichtet das kaum jemand da mitgemacht hatte und so war es auch bei uns. Von den 25 Mann haben vielleicht 4 oder 5 Mann die Brillen getestet und sich zum „Affen“ gemacht. Alle anderen standen nur an der Wand und haben zugeguckt.
Da kamen mir wieder die Worte meiner Therapeutin in den Kopf, die zu mir sagte:“Gucken sie sich mal die anderen an“. Ich habe gesehen wie die anderen reagierten ! Ich hätte mich ganz hinten verkrümeln müssen beim Seminar und ich hätte muxmäuschenstill sein müssen. Ich hätte mich beim Parcour an die Wand stellen müssen und hätte niemals mitmachen dürfen, denn es war ja freiwillig.
Dieses Erlebnis die anderen und ihre Reaktionen zu sehen fand ich schon besonders erstaunlich und haben mir gezeigt, wie stark ich doch im Gegensatz zu vielen anderen wirklich bin !
Ich stelle mich dem was mir Angst macht und scheiße nochmal, es tut verdammt weh ! Aber wie ich heute gesehen habe tritt die Belohnung für diesen Kampf ganz allmählich ein und das ist auch wunderbar so !
Ich habe mir heute kein Kaugummi in den Mund gesteckt beim Seminar, obwohl es sehr geholfen hätte !
Ich habe heute meine Notfalltropfen „Diazepam“ in der Tasche gelassen und sie nicht genommen. Sie hätten mich so gut wie Angstfrei gemacht, doch ich wollte es so durchstehen.
Ich habe es heute als eine „willkommene“ Übung angesehen, denn nur so kann ich auch üben. Wenn ich solche Ereignisse nicht in meinem Leben habe, werde ich auch nie lernen meine Ängste zu verlieren.
Ich habe mich geärgert, dass eine so einfache Sache für mich immer noch so starke unangenehme Gefühle auslösen kann. Aber das bin ich und ich muss es für den Moment akzeptieren.
Heute war ein toller Tag und ein wunderbarer Erfolg ! Der beste den ich bis jetzt im gesamten Kampf gegen meine soziale Phobie gemacht habe.
Und so ende ich mit den Worten die mir heute so viel gebracht haben...... „Ich bin ganz ruhig ! Und ich kann mich wehren !“Verweise: Soziale Phobie und Autogenes TrainingErsteinsatz des Autogenen Trainings als WaffeProblemlösung - Sicherheitsseminar

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