Der Schrei - Edvard Munch
Hast Du Angst?Weißt Du wovor Du Angst hast?...oder ist Deine Angst für Dich ein unbestimmbares Gefühl?Angst ist ein sichtbarer (oder auch unsichtbarer) Begleiter vieler Menschen.
Störungen durch Angst gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.
Schätzungen haben ergeben, dass mehr als 15 Prozent der Menschen mindestens einmal in ihrem Leben an einer Angststörung leiden. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer.
Wer Angst hat, kann sich nicht "besser und besser" fühlen!
Da ich viele Fragen zu diesem Thema erhalten habe, möchte ich mich in den nächsten Blogbeiträgen mit der Angst beschäftigen und Dir meine Blickwinkel und Erfahrungen zeigen..
Ich freue mich, wenn Du mir Deine Gedanken, Deine Meinung oder persönlichen Erfahrungen in einem Kommentar oder per Mail mitteilen möchtest.
Keine Angst!
Gefühle von Angst sind grundsätzlich nicht schädlich. Sie gehören zu Dir und haben ursprünglich die Aufgabe, Dich vor bedrohlichen Situationen zu schützen und erzeugen eine erhöhte Ausschüttung des "Stresshormons" Adrenalin und Höchstleistung in Deinem Nervensystem (verstärkte Aufmerksamkeit, Handlungsbereitschaft etc.).
Wenn sich Angst (ohne Grund z.B. in ungefährlichen Situationen) "selbstständig" macht, versetzt sie Dich unnötig in Alarmbereitschaft und kann zum Verlust von Lebensfreude, Leistungsfähigkeit und Wohlgefühl führen.
Stress, Zittern, Herzrasen, Schlaflosigkeit, Depression und Erschöpfungszustände lassen sich häufig als körperlicher Ausdruck von Angst beobachten.
Woher kommt Angst?
Für Menschen, die unter plötzlich auftretenden Angstzuständen leiden, ist sehr schwer zu erkennen, welcher Umstand die Angst auslöst. Wer sich unter Druck fühlt (Herzrasen, Schweissausbrüche, Schmerz etc.) kann in diesem Augenblick die Ursache seiner Angst selten wahrnehmen. Aus diesem Grund wird das Gefühl der Angst häufig mit einem äußeren Anlass verknüpft.
Wer häufig Angst erlebt, entwickelt daraus oft Angst vor der Angst.
Beispiel:
Wer in einem Zug von dem Gefühl der Angst überwältig wurde, könnte den Ort (Zug) als Auslöser für das Angstgefühl halten. Daraus kann der Glaubenssatz entstehen: "Ich habe Angst im Zug zu fahren..." und möglicherweise neue Angst vor der nächsten Fahrt im Zug auslösen.
Aus Angst vor der Angst wird möglicherweise die nächste Zugfahrt vermieden.
Die Angst jedoch verschwindet dadurch nicht, sondern taucht dann an anderen Orten (Bus, Auto, Restaurant etc.) auf .
Die innere (tatsächliche) Ursache der Angst bleibt verborgen.
Meine Meinung:Wenn Du Deine Angst annehmen und akzeptieren kannst, bist Du bereits auf einem guten Weg.
Mein Tipp:Geh auf Deine Angst zu und verbinde Dich mit ihr.
Hier kommen einige "Erste-Hilfe"-Tiipps, wenn Du fühlst, wie Angst in Dir aufsteigt:
- Angst ist keine Schande!
Stehe dazu, dass Du Angst hast und teile Dich mit.
Die Menschen in Deiner Umgebung können nur mit Verständnis und Hilfe reagieren, wenn sie begreifen, was Du im Augenblick erlebst und fühlst. - Benutze Deine Logik
Wenn es Dir gelingt die äußeren Umstände objektiv zu betrachten, kannst Du möglicherweise erkennen, dass keine akute Gefahr besteht. Deine Angst wird dadurch kleiner. - Energie folgt der Aufmerksamkeit
Fülle Deine Gedanken mit Auslösern für angenehme Gefühle. Erinnere Dich an ein Ereignis, das angenehme Gefühle in Dir ausgelöst hat (ein Lächeln? ein Kuss?) Dadurch erhältst Du eine wirkungsvolle Abwehrmassnahme wenn die Angst sich in Dir ausbreitet. - Vermeide mentale Beschäftigung mit der Angst.
Fasse Dich kurz, wenn Du über Deine Angst erzählen möchtest.
Achtung: Lange Gespräche über Deine Erlebnisse mit derAngst bringen Dich möglicherweise wieder mit den Angstgedanken in Verbindung. Auch hier gilt: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit - Entspanne Dich
Entspannung ist der größtmögliche Schutz vor neuen Anspannungsgefühlen der Angst.
Atme tief ein und konzentriere Dich auf Deinen Atem. Zähle beim Einatmen bis 5....und beim Ausatmen bis 10. Konzentriere Dich auf Ruhe und Deinen Atem. - Fühle Deine Füße auf dem Boden.
Konzentriere Deine gesamte Aufmerksamkeit auf Deine Füße.
Fühle wie Deine Füße und Fussohlen fest auf dem Boden stehen. Versuche jede einelne Zehe zu spüren und mach Dir bewusst, dass Du mit dem Boden auf dem Du stehst verbunden bist. Sei kreativ und lass die Zehen beispielsweise kribbeln. - Sprich mit Dir und Deiner Angst
Nutze die Kraft von Affirmationen und teile Deiner Angst mit, dass Du sie jetzt nicht brauchst.
Beispiel:
"Ich bin sicher, beschützt und mit allem verbunden."
"Ich weiß, dass mir nichts geschehen kann"
"Hallo Angst. Ich weiß, dass Du mich schützen willst, aber für den Moment brauche ich Dich nicht. Geh jetzt weg."
Stell Dir dann vor, wie Deine Angst Dich verlässt und kleiner und kleiner wird. Nimm Dir Zeit und betrachte gelassen, wie die Angst schwindet.
Meine Tipps ersetzen selbstverständlich keinen Besuch bei einem Arzt oder die professionelle Hilfe eines Psychologen, sondern sind ausschließlich dazu gedacht, Dir den Umgang mit Angst etwas angenehmer und leichter zu gestalten.
Ich wünsche Dir viele angenehme und sichere Gefühle,besser und besser,Gaba