Sich selbst verstehen lernen – 11 Denkanstöße zur Selbsterkundung

Sich selbst verstehen

Sich selbst verstehen

Hallo lieber Leser,

kennst du das auch? Manchmal wollen wir einfach nicht verstehen, wieso wir uns in bestimmten Situationen so unwohl fühlen. Wir verstehen nicht, aus welchen Gründen wir bestimmte Menschen nicht mögen und auch nicht, wieso wir uns wiederum zu anderen so stark hingezogen fühlen.

Manchmal wissen wir nicht, wieso wir uns gegen einige Situationen so sträuben und wieso wir uns in wiederum anderen pudelwohl fühlen.
Wieso tun wir so oft die Dinge nicht, von denen wir doch wissen, dass sie so gut für uns sind? Aus welchen Gründen verfolgen wir die Ziele, die wir verfolgen, wieso haben wir die Partner gewählt, die wir haben?

Fragen über Fragen…

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich für meinen Teil möchte gerne Antworten auf diese Fragen haben um mich selber immer besser und besser zu verstehen. Mich interessiert es unglaublich, wieso ich ticke, wie ich ticke und wieso ich tue, was ich tue.

Ich habe es mir zum Hobby gemacht, mich ständig genaustens zu beobachten, zu analysieren und daraus dann meine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Ich sehe mich selber als verrückten Wissenschaftler, der ständig Versuche und Experimentiere (oder Komfortzonenerweiterungen) durchführt mit dem Ziel, mich selber besser kennenzulernen und meine Bewusstheit zu verbessern.

Ich habe die Herausforderung angenommen hinter die Fassade meines Selbst zu blicken.

Kleine Randnotiz: Natürlich bin ich gerade wegen dieser eingehenden Selbstreflektion in der Lage, in den richtigen Momenten fallen zu lassen und komplett in den Moment einzutauchen, das ist aber ein anderes Thema.

Einige denken sich jetzt bestimmt: aus welchem Grund sollte man dies denn tun? Hier die Antwort in Kurzform:

  • sich selber besser verstehen
  • wissen wieso ich handle wie ich handle
  • wissen wieso ich fühle wie ich fühle
  • deshalb häufiger die “richtigen” Entscheidungen treffen
  • weniger Situationen mit Ängsten behaftet
  • entspannter sein
  • sich in seiner eigenen Haut wohlfühlen
  • sich häufiger gut fühlen (denn wir erkennen woher schlechte Emotionen kommen und können damit umgehen)
  • sich selber so wie man ist zu akzeptieren
  • bessere Verbindungen zu den Mitmenschen aufbauen

Eine faszinierende Reise

Hast du einmal den Laborkittel angezogen wirst du ihn höchstwahrscheinlich nie wieder ausziehen. Diese Reise geht nämlich bis an das Lebensende und bleibt über all die Jahre faszinierend und spannend. Denn oftmals tun sich nach einer neuen Entdeckung wieder eine Menge neuer Fragen auf. Auf einmal sehen wir sehen die Welt durch eine ganz andere Brille, dadurch entstehen neue Fragen. Sich auf diesen Weg zu begeben ist der einfachste Weg, sich niemals mehr zu langweilen.

In diesem Artikel will ich dir deshalb eine praktische Anleitung geben, um die ersten Schritte als dieser Professor zu machen. Ich gebe dir einige Denkanstöße und stelle dir die 11 wichtigsten Felder vor, die du bei deinen Experimenten untersuchen kannst.

Voraussetzungen

Wichtig ist, dass du bei deiner Erkundungstour sehr offen bist. Schaue dir wirklich alles an. Schaue nicht weg, auch wenn sich dort Dinge zeigen, die du lieber verdrängen würdest. Auch sie sind ein Teil von dir.

Als zweite Voraussetzung gilt es zu lernen, sich für keine deiner Entdeckungen zu schämen, dich nicht selber als schlechten Menschen anzusehen und dich für nichts zu verurteilen. Die Dinge sind nunmal so, wie sie sind (weiteres hier: Selbstakzeptanz). Du hast in der Vergangenheit immer das Beste gegeben, egal was so alles passiert ist. Dieses Selbstbild ist die Grundannahme. Nur so bist du befreit genug um wirklich in die Tiefe gehen zu können.

Taste dich nach und nach an diese Denkweisen heran und wecke so den Entdeckergeist in dir. Manche Entdeckungen dauern lange und kommen nur schwer an die Oberfläche. Zeige ein wenig Geduld und schaue immer wieder genau hin.

1. Gedanken und mentale Bilder

Jeder Handlung geht zumindest ein Gedanke, oftmals auch ein Bild voraus. Lerne durch immer wiederkehrende Beobachtung, welche Gedanken und Bilder sich bei dir so abspielen.

Mal angenommen du hast Angst, vor einer größeren Gruppe von Menschen zu sprechen. Was geschieht in deinem Kopf? Kommen da vielleicht, ganz unbewusst, Bilder von deinem Versagen hoch. Hörst du die Stimmen der Zuhörer, wie sie über deine Versprecher lachen? Redest du dir ein, du könntest diesen Vortrag nicht schaffen, alles sei ein Stück zu groß für dich?

Du kannst jede beliebige Situation nehmen und dich beobachten. Was genau sagt mir mein Versand gerade? Welche Bilder projeziert er?

Die meißten Menschen sind in dieser Hinsicht vollkommen unbewusst. Sie sind nicht in der Lage, ihre Laborlampe auf die Bilder und Gedanken zu fokussieren und sie so einmal gehörig unter die Lupe zu nehmen. Bei ihnen passiert es einfach ohne dass sie bewusst etwas davon mitbekommen.

Dies gilt es zu ändern.

2. Deine Sprache

Jedes einzelne deiner Wörter hat eine Bedeutung und ich wette, du unterschätzt diesen Fakt gehörig. Ich habe einen Kumpel. Dieser spricht mindestens 1-2 Mal pro Tag von sich als “krasses Opfer” und viele Dinge sind “voll belastend” und “scheiße”. Alleine durch seine sprachlichen Gewohnheiten kann ich schon viel über seine Sicht auf die Welt erraten.

Er scheint nicht so viel Vertrauen in sich selber zu haben (als Opfer ist man den Gewalt anderer ausgesetzt) und er scheint auch immer zuerst die negativen Dinge an einer Situation zu suchen. Ich brauch auch nicht zu verraten dass diese Person einige Probleme in ihrem Leben hat und kaum Entscheidungen trifft, die er wirklich will sondern im Grunde das macht, was andere von ihm erwarten.

Also, analysiert eure tagtägliche Sprache sehr aufmerksam und sobald euch wiederkehrende Sprachmuster auffallen, merkt sie euch und macht euch Gedanken, aus welchem Gründen ihr diese Muster vielleicht benutzt.

  • um andere zu beeindrucken
  • um anzugeben
  • um Anerkennung zu erhaschen
  • um andere Menschen herabzusetzen

oder :

  • um einen Teil meines Lebens mit jemandem teilen
  • gute Emotionen zu übertragen
  • Freude ausdrücken
  • jemandem wirklich helfen

Ihr sehr, auch hier gibt es wieder hunderte von Spielarten und jeder muss für sich selber schauen, was bei ihm gerade so abläuft.

3. Deine Ziele und Sehnsüchte

Hinterfrage ehrlich: aus welchen Gründen strebst du die Ziele im Leben an, die du anstrebst? Wieso hast du genau die Ziele und Sehnsüchte, die du hast und keine anderen?

Hast du dir deine Ziele gesteckt, weil du sie wirklich möchtest, oder liegen ihnen irgendwelche Wertesysteme anderer Menschen zugrunde?

Bist du wirklich scharf auf eine große Karriere in der Wirtschaft weil du denkst du könntest aus deiner Tätigkeit dort Spaß und Freude ziehen, oder machst du das, weil dir deine Umgebung eingeredet hat, dass dies eine gute Karriere sei.

Machst du diese ehrenamtliche Tätigkeit, weil sie dich erfüllt, oder weil du irgendwelche Schuldgefühle damit besänftigen willst.

Schaue wieder genau hin und hinterfrage dich geduldig.

4. Deine Handlungen

Wieso hast du gerade das getan, was du getan hast? Wieso liest du gerade diesen Blogpost? Was versprichst du dir von deinen Handlungen? Auch hier gibt es wieder eine Unterscheidung in “echte” Gründe und rationalisierte Gründe. Unsere Aufgabe ist es, alle Ausreden und Rationalisierungen beiseite zu schieben und so unsere echten Motivationsgründe herauszufinden.
Auch hier gibt es hunderte von Möglichkeiten:

  • Wieso trinkst du jeden Morgen Kaffee? (vielleicht weil du dich sonst unwohl fühlst – woher kommt dieses Unwohlsein – frage immer weiter)
  • Wieso brauchst du oft einen Drink um dich in sozialen Situationen entspannt zu fühlen (Angst vor der Meinung anderer wenn du deine Persönlichkeit zeigst – woher kommt das?)
  • Wieso machst du zuerst Facebook auf anstatt sofort mit deinen Aufgaben für den Tag zu beginnen? (Süchtig nach kurzfristiger Belohnung)
  • usw…

5. deine emotionalen Reaktionen

Untersuche aus welchen Gründen du nervös, ängstlich, ärgerlich, aufgeregt, angespannt und die ganze weitere Facette der emotionalen Reaktionen wirst.

Erlebe und untersuche die gesamte Bandbreite deine Emotionen. Schaue nicht weg, schaue hin. Versuche nichts zu unterdrücken. Für die meisten ist der erste Schritt, die Emotion überhaupt fühlen und benennen zu können, das heißt sie aus dem Chaos der diffusen Gefühle herauszuheben.

Was sagen deine Emotionen über dein Selbstbild, deine Werte, dein Selbstvertrauen und deine Glaubenssätze aus? Untersuche das lang und breit!

6. Deine Werte und Glaubenssätze

Die Analyse der vorangegangenen Merkmale und Verhaltensweisen lässt dich auch eine Menge über deine Werte und Glaubenssätze erkennen. Jetzt ist es an dir, diese anzuschauen und sie mit der beobachtbaren Realität zu vergleichen. Hast du deine Werte und Glaubenssätze bewusst installiert und gefestigt, oder hast du sie unhinterfragt von deinen Eltern oder Mitmenschen übernommen?
Falsche Werte und Glaubenssätze können eine Menge Leid erzeugen und dich vom Erreichen deiner Ziele solange effektiv abhalten, bis die sie erkennst und proaktiv änderst.

Einige Denkanstöße:

  • Wie sehe ich mich selber?
  • Wie sehe ich andere Menschen?
  • Was ist mir wichtig im Leben?
  • Wie beurteile ich mein Handeln?

7. Umgang mit deinen Fehlern und Niederlagen

Erlaubst du dir, Fehler zu machen ohne dich dafür sofort zu verurteilen und schlecht zu fühlen? Falls nicht, ist es absolut essentiell für dein Selbstwertgefühl und das Erreichen deiner Ziele dich nicht minderwertig zu fühlen, wenn du einen Fehler machst.

8. “müsste”, “sollte” und “muss”

Unter Punkt zwei sind wir ja schon grundlegend auf die Sprache eingegangen. Jetzt wird es nochmals ein wenig spezieller. Sei achtsam und schaue dir die Situationen an, in denen du die Wörter “müsste”, “sollte” oder “ich muss” verwendest.

Diese Wörter beschreiben mit erstaunlicher Genauigkeit dein Wertesystem und die Brille, durch die du die Welt um dich herum wahrnimmst.
Indem du schaust, was du alles “müsstest”, “solltest” und “musst” kannst du sehen, wer die Kontrolle über dein Leben hat. Bist du es, oder sind es andere Menschen die über dein Leben entscheiden. Schau genau hin.

“Ich müsste ja endlich mal mein Studium zuende bringen” heißt oft nichts anderes als “Wenn ich mein Studium nicht fertig mache dann bekomme ich Stress mit meinen Eltern” oder ähnlichem.

9. Deine Verspannungen im Körper

Sei achtsam und lege deinen Fokus auf deinen Körper. Höre auf dein Inneres. Spürst du, wo du in deinem Körper verspannt bist? Ist es die Hüfte, sind es die Schultern oder spannst du ständig unbewusst dein Gesäß und deine Beine an? Was auch immer es ist, oftmals sind mentale Ursachen dafür zu finden.

Je öfters wir hinhören und in uns hineinfühlen, desto mehr werden bilden wir ein Bewusstsein für unseren Körper aus.

Kleiner Tipp: Meditation und Entspannungsübungen können dir dabei helfen, dir dieser Verspannungen bewusst zu werden und sie aktiv zu lösen.
Bei der Techniker Krankenkasse gibt es einen kostenlosen Download einer Progressiver Muskelentspannung.

Führe ich gelegentlich mal ganz entspannt auf meinem Sofa durch.

10. Schaue außerhalb


Frage dich:
wie reagieren andere Menschen auf mich? Wieso verhalten sie sich in meiner Gegenwart so, wie sie sich verhalten? Ist die Arroganz, die ich dem Peter immer nachsage in Wahrheit vielleicht einfach nur Unsicherheit? Wieso muss Martin immer mit seinem tollen Job angeben?

Frage dich, wie groß die Bewusstheit in anderen Menschen ausgeprägt ist und wie es um ihr Selbstwertgefühl bestellt ist. Außerdem frage dich, wieso du auf bestimmte Menschen so reagierst, wie du es tust. Wieso findest du manche Menschen eher nervig während du gerne dein ganzes Leben in Gesellschaft wiederum anderer verbringen würdest?

Frage dich in sozialen Situationen: was kann ich daraus lernen?

11. Lese vielseitig

Sobald du vielseitig liest und dich mit dem Inhalt der Werke auch wirklich befasst, kannst du eine Menge über dich selber lernen und so deine Bewusstheit verbessern.

Es gibt nämlich schon Menschen auf der Welt, die weitaus mehr Bewusstheit erlangen konnten, als du. Wieso also nicht von ihnen lernen? Außerdem haben sie Jahre ihres Lebens gegeben um es nach ihrem besten Wissen und Gewissen aufzuschreiben, in welcher Form auch immer.
Im Anschluss eine kleine Liste, von Büchern die mich inspiriert haben:

1.

The Fountainhead

2.

Mastery: The Keys to Success and Long-Term Fulfillment (Plume)

3.

Nathaniel Branden – Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls

4.


Stephen Covey – Die 7 Wege zur Effektivität

Abschließende Worte

Natürlich ist mit diesem 11 Punkten nicht die ganze Bandbreite abgedeckt. Es gibt unzählige Möglichkeiten, dich selber verstehen zu lernen. Sie sollen als Denkanstöße dienen um dich auf den Weg zu bringen. Mit der Zeit entdeckst du immer mehr wie du tickst und welche Bereiche du selber gerne besonders unter die Lupe nehmen willst.

Wichtig ist in deine Entwicklung auch, dass du deine Erkenntnisse aufschreibst. Dieser Artikel erklärt dir auch, wieso genau das so wichtig ist!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Grüße

Tim

Sich selbst verstehen lernen – 11 Denkanstöße zur Selbsterkundung

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