Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,bevor ich heute Abend die Geschichte erzählen, möchte ich einige Worte in eigener Sache an Euch richten. Ich werde immer wieder telefonisch, in Briefen, Nachrichten und E-Mails gefragt, wann denn das Buch „Freue Dich des Lebens“ mit froh- und mutmachenden Geschichten endlich erscheinen wird.Ich hatte das Buch ja schon zwei Mal mit einem Erscheinungstermin angekündigt.Was die Geschichten betrifft, so stellt das Buch gar kein Problem darf, denn die Geschichten und meine Gedanken dazu sind bereits fertig geschrieben, aber das Problem besteht darin, dass ich von den Autoren, die die Geschichten geschrieben habe, vor der Buchveröffentlichung die Genehmigung dazu brauche. Diese Genehmigungen zu bekommen, das hat sich länger hingezogen, als ich gedacht habe. Dafür möchte ich mich bei Euch entschuldigen.Nun aber sind alle Unklarheiten beseitigt und das Buch „Freie Dich des Lebens“ wird am 15. November 2014erscheinen. Es wird auf über 300 Seiten viele wunderbare tröstlich, frohmachende und mutmachende Geschichten enthalten.
Quelle: Romana Huber
So, Ihr Lieben, nun aber zu meiner heutigen Geschichte, die von Aljoscha Gottheis geschrieben wurde:„Harry, der Bettler“„Harry, ein junger arbeitsloser Mann, stand auf der großen Themsebrücke in London und bettelte. Für ihn hatte niemand Arbeit, obwohl er alles versucht hatte. Eines Tages tippte ein junger, elegant gekleideter und dynamischer Geschäftsmann Harry auf die Schulter und sagte zu ihm:„Junger Mann, ich schenke Ihnen keinen einzigen Penny, aber ich gebe Ihnen einen guten Rat, der mehr wert ist als alles Geld, das ich Ihnen geben könnte. Machen Sie sich nützlich!“Und ohne weitere Worte und ohne einen Gruß setzte der junge Mann seinen Weg fort.Während Harry noch seinen Gedanken nachhing, kam eine alte Frau über die Brücke.
Sie zog einen schweren Handkarren hinter sich her, hoch beladen mit Tabakkisten.
In diesem Augenblick durchzuckte Harry der Gedanke wie ein Blitz:
„Sich nützlich machen!“Wäre das nicht eine Gelegenheit?! Gedacht – getan.
www.karwendel.net
Harry lief der alten Frau nach und half ihr, den Handkarren zu schieben.Doch was passierte – er war kaum einige Schritte hinter dem Karren hergegangen, da blieb die alte Frau stehen und kam nach hinten und schimpfte voller Misstrauen, weil sie befürchtete, dass er sie bestehlen könnte: „Scher Dich weg Du Strolch!“Harry versuchte, die alte Frau zu beruhigen, indem er ihr beteuerte, er habe denselben Weg und wollte sich ihr nur nützlich machen. Widerwillig ließ sich die alte Frau dazu bewegen, ihren Weg fortzusetzen. Die beiden kamen schließlich zu einem Lagerhaus, wo Harry ihr half, die Kisten abzuladen.Im Lagerhaus sah Harry, wie Arbeiter damit beschäftigt waren, Eisenbahnwaggons zu beladen.
Als er merkte, dass einer der Arbeiter Mühe hatte, mit seiner schweren Kiste zurechtzukommen, legte er ebenfalls Hand an und half mit, die Waggons zu beladen.
www.chiemgau.de
Es dauerte nicht lang, bis ein Vorarbeiter vorbeikam. „Wie lange haben Sie schon da geholfen?“, fragte er Harry. „Kommen Sie mit mir zur Kasse, wir bezahlen Ihnen den Lohn, den Sie verdient haben. Dann aber verschwinden Sie bitte wieder!“Am anderen Tag erwachte Harry recht unternehmungslustig und er überlegte sich, was er heute tun könnte. Es fiel ihm nicht Besseres ein, als erneut den Weg zu jenem Lagerhaus einzuschlagen, um zu sehen, ob eventuell wieder Eisenbahnwaggons beladen würden. Er musste aber feststellen, dass dies nicht der Fall war. In den kommenden Wochen ging er nun alle Tage zu diesem Lagerhaus, um gelegentlich wenigstens während einiger Stunden doch mit Hand anlegen zu dürfen und zu können.Eines Tages kam der Vorarbeiter auf ihn zu und erzählte ihm, dass einer der älteren Arbeiter gestorben sei. Und er sagte: „Wenn Sie es wünschen, können Sie in die Firma eintreten und für uns arbeiten.“ Harry sagte zu. Auch als Arbeiter versuchte er, nach dem Prinzip zu leben: „Mache Dich unter allen Umständen und zu jeder Zeit nützlich.“Nun, überrascht es Sie, dass Harry, der Bettler von der Themsebrücke, Generaldirektor eines der größten Transport- Lagerhausunternehmen in London wurde?!“Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,eine wirklich schöne Geschichte, die uns verdeutlichen soll, wie wichtig es ist, sich nützlich zu machen. Als ich die Geschichte las, hat sie mir gut gefallen, allerdings hat sich bei mir beim Lesen des letzten Satzes ein sehr fader Beigeschmack eingestellt.„Wenn Du Dich nur recht nützlich machst, dann kannst Du es vom Bettler zum Generaldirektor schaffen – so lautet die Botschaft dieser Geschichte. Es mag sein, dass so etwas vorkommt, aber das ist in der Wirklichkeit unseres Alltags so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.„Vom Bettler zum Generaldirektor“ – das klingt nach einem modernen Märchen und Märchen, das wissen wir alle, werden selten wahr!Dennoch glaube ich, dass uns diese Geschichte dennoch viel zu sagen hat, denn es kann tatsächlich sehr hilfreich sein, „sich nützlich zu machen“.Wir müssen dabei allerdings aufpassen, in welcher Art und Weise wir uns nützlich machen. Wenn wir das so tun wie der Mann in unserer Geschichte, dann kann es geschehen, wenn wir uns „nützlich“ machen, dass wir eben nicht zum „Generaldirektor“ werden, sondern „ausgenutzt“ werden. So eng liegen „nützlich“ machen und „ausnutzen“ beieinander.Aber wir können uns auf eine Weise nützlich machen, die unser eigenes Leben bereichert.Wenn wir arbeitslos sind, wenn wir allein leben, wenn wir einsam sind, wenn wir über den Verlust eines geliebten Menschen oder eine schwere Enttäuschung, eine Scheidung oder etwas, das uns angetan wurde, hinwegkommen wollen, dann kann es uns sehr helfen, uns nützlich zu machen.Wir können uns zum Beispiel dadurch nützlich machen, dass wir uns in einem Kreis von Menschen engagieren, die sich für Menschen einsetzen, die in der Dritten Welt unsere Hilfe brauchen, damit die etwas zu essen und trinken bekommen. Wir können uns zum Beispiel dadurch nützlich machen, dass wir uns einem Kreis von Menschen anschließen, die gemeinsam ein Hobby pflegen, z.B. Tanzen oder Singen.Wir können uns zum Beispiel dadurch nützlich machen, dass wir uns einem Kreis von Menschen anschließen, die einsame Menschen in Altersheimen oder Pflegeheimen besuchen, die sonst niemand haben, der sie besucht.Wir können uns zum Beispiel dadurch nützlich machen, dass wir uns einem Kreis von Menschen anschließen, in dem gefeiert wird und in dem die Mitglieder miteinander fröhlich sind.Wir können uns zum Beispiel dadurch nützlich machen, in dem wir z.B. Menschen in unserer Nachbarschaft zum Kaffeetrinken oder zu einem Plauderstündchen einladen und diesen Menschen so ein wenig von unserer Zeit und Liebe schenken.Es gibt so viele Möglichkeiten, sich nützlich zu machen.
Die Art, sich nützlich zu machen, wirkt sich ganz gewaltig auf unser eigenes Leben aus: Unsere eigenen Schwierigkeiten werden geringer, unsere eigenen Nöte und Sorgen kleiner, wenn wir uns nützlich machen und in der Liebe für andere Menschen einsetzen.
Der liebevolle Einsatz für andere Menschen lässt uns ein wenig hinwegsehen über die eigenen Nöte, Sorgen und Probleme und er bereichert damit unser eigenes Leben.
Quelle: Raymonde Graber
Ihr Lieben,ich wünsche Euch ein Leben voller Liebe, voller Möglichkeiten, sich nützlich zu machen, voller Zuversicht und Hoffnung und ich grüße Euch alle sehr herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Helmut Mühlbacher