"Wer wirklich zum großen Erfolg kommen möchte, sollte sich auch von denen helfen lassen, die schon dort sind, wo man selbst hin möchte!"Ernst Crameri
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute die kleine Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Sich helfen lassen“
„Ein Vater unternahm mit seinem Sohn an einem schönen Wochenende im Sommer eine Wanderung in den Bergen. Auf ihrer Wanderung kamen die beiden an einem großen Steinbrocken vorbei, der am Wegesrand lag.
Der Vater bat seinen Sohn, den Stein anzuheben. Aber so sehr sich der kleine Junge auch mühte und anstrengte, der Stein bewegte sich keinen Millimeter.
Zuletzt gab der kleine Junge auf und sagte etwas traurig zu seinem Vater:
„Ich habe es leider nicht geschafft, ich habe versagt,
ich kann den Stein nicht anheben.“
Der Vater fragte daraufhin seinen Sohn:
"Hast du denn wirklich alle Kräfte, die Dir zur Verfügung stehen, eingesetzt?"
-"Ja, das siehst Du doch - es geht wirklich nicht!"
-"Das glaub ich Dir nicht!"
-"Wieso!" fragte der Junge erstaunt.
Der Vater antwortet: "Du hast mich noch nicht um Hilfe gefragt."
Ihr Lieben,
heute geht es mir mit dieser Geschichte einmal nicht darum, dass wir Anderen helfen, sondern dass wir uns helfen lassen und dass wir das auch unseren Kindern und Enkelkindern beibringen.
Es gibt in der deutschen Sprache den Ausdruck, wenn man vor einer großen Aufgabe steht, „die Kräfte zu sammeln“.
Die meisten Menschen missverstehen diesen Ausdruck aber und denken, es ginge dabei allein um ihre eigenen Kräfte.
„Die Kräfte sammeln“ bedeutet auch, andere Menschen, die Partnerin/den Partner, Freunde und Bekannte, vielleicht einen netten Nachbarn um Hilfe zu bitten, wenn wir es allein nicht schaffen können.
Viele Menschen ähneln dem kleinen Jungen aus unserer Geschichte:
Sie stehen vor einer großen Aufgabe oder Schwierigkeit in ihrem Leben, die sie unbedingt meistern möchten.
Und wenn sie es dann nicht aus eigenen Kräften schaffen, sagen sie:
„Es gelingt mir nicht, ich bin ein Versager!“
Das aber ist falsch, niemand wird dem kleinen Jungen in unserer Geschichte den Vorwurf machen, ein Versager zu sein, nur weil er einen Stein nicht anheben kann, der für ihn ALLEIN zu schwer ist.
Aufzugeben ist bei schweren Aufgaben oder Schwierigkeiten die falsche Lösung, die richtige Lösung ist, andere Menschen um Hilfe zu bitten.
Auch unsere Kindern und Enkelkindern ersparen wir viele Erlebnisse des angeblichen “Versagens“, wenn wir ihnen von klein aus beibringen, dass es keine Schande, sondern oftmals notwendig ist, zur Bewältigung einer Aufgabe oder Schwierigkeit einen anderen Menschen um Hilfe zu bitten.
Dieses Lernen, andere Menschen um Hilfe zu bitten, ist auch in anderer Hinsicht für unsere Kinder und Enkelkinder wichtig, weil sie dadurch auch lernen, dann andere Menschen um Hilfe zu bitten, wenn jemand etwas mit ihnen machen möchte, das sie nicht wollen und wogegen sie sich allein nicht wehren können.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Start in die neue Woche und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt