Sich gegenseitig anzuschweigen hat noch nie das menschliche und gesellschaftliche Miteinander gefördert. Nachdem während des letzten Jahres viele Muslime zu uns eingewandert sind, ist es an der Zeit, sich einander vorzustellen und sich gegenseitig kennen- und, besser noch, schätzen zu lernen
Bild: Talking / Pedro Ribeiro Simoes / flickr / CC BY 2.0
So wie im Christentum gibt es auch im Islam unterschiedliche Strömungen. Eine Überzeugung jedoch teilen so gut wie alle Muslime, nämlich dass jene Gotteskrieger alles andere als Muslime sind, die im Namen Allahs ganze Dörfer abschlachten, Gefangene mit dem Messer köpfen, Frauen und Kinder vergewaltigen und diese anschließend als Sexsklavinnen auf Sklavenmärkten verhökern. Kein anständiger Mensch, egal welcher Konfession, kann so etwas gutheißen. Die überwältigende Mehr aller Muslime wendet daher angewidert den Kopf ab, wenn die Sprache auf Gruppierungen wie den IS, al-Qaida oder al-Nusra kommt.
Islam ist nicht gleich Islam
Muslime sind durchaus liebenswert, nicht, weil sie Muslime sind, sondern weil sie Menschen sind. Und so kommt es, dass auch innerhalb des Islams durchaus reformistische und aufklärerische Strömungen bestehen, die sich gegen verkrustete und politisch motivierte Strukturen im Islam zur Wehr setzen und durchaus dazu bereit sind, jene ursprünglichen, westlichen Werte, die Russland derzeit als eine der letzten Bastionen verteidigt, anzunehmen. Das folgende Interview stellt in 20 Minuten eine solche Strömung vor, nämlich die Ahmadiyya- Gemeinde.
Miteinander reden