Siberia Ice Run: ein spannendes Erlebnis für einen guten Zweck

Von Meikeleopold

Eintausendfünfhundert Kilometer. Minus dreißig Grad. Ein russisches Motorrad mit Seitenwagen und von zweifelhaftem Ruf. Exzellente Voraussetzungen um zu zeigen woraus Berater bei NTT DATA gemacht sind!

Winterliche Gefühle kommen in unseren Breitengraden derzeit nicht auf, daher habe ich mich entschieden einen kurzfristigen Winterurlaub anzugehen. Um diesen zu finden, bleibt nur die Flucht in entlegenere Gegenden. Die sibirische Wildnis eignet sich hervorragend, so bietet es aktuell einen mehr als ausreichendes und konstantes Angebot an Schnee und Eis.

1.500 Kilometer liegen zwischen Irbit, unserem Ausgangsort und Salekhard, der weltweit einzigen Stadt am Polarkreis. Getrennt werden die beiden Orte im sibirischen Sommer von einer unglaublichen Seenlandschaft, welche im Winter Eisbrücken zwischen den versprengten Dörfern auf dem Weg bilden. Sobald das Eis ausreichende Stärke erreicht hat werden Wege freigefurcht, welche für die Wintermonate die Lebensadern im Hinterland bilden. Um die Strecke fortzulegen schien ein Beiwagenmotorrad aus dem letzten Jahrhundert angebracht. Schließlich sind Winterreifen für Fahrräder nur schwer zu bekommen, und einen Flugschein habe ich noch nicht.

Als eines von mehreren Teams werde ich mit einem Freund zusammen ab dem kommendem Sonntag versuchen die Strecke ohne größere Ausfallerscheinungen zurückzulegen. Neben dem eigentlichen Erreichen des Polarkreises ist das klare Ziel der Rallye zwei Projekte für wohltätige Zwecke zu unterstützen. NTT DATA hat sich großzügig bereiterklärt die von uns ausgewählten Projekte von coolearth und der deutschen Alzheimerforschung zu unterstützen.

Wir werden die Reise hier im Blog dokumentieren, so oft es die Connectivity in Sibirien zulässt.

Diesen Donnerstag um sechs Uhr morgens werden wir ab Düsseldorf Richtung Moskau fliegen, also exakt elfeinhalb Stunden nach meinem letzten Meeting vor dem Urlaub. Zwei Stunden Aufenthalt in Moskau, dann weiter in einer Propellermaschine Richtung Jekaterinburg. Jekaterinburg hat angeblich eine tägliche Busverbindung nach Irbit. Die letzten Wochen haben wir mit Vorbereitungen verbracht – entgegen unserer ersten Vorstellung sind die Temperaturen in Sibirien dieses Jahr bedeutend niedriger als in den Jahren zuvor. Statt -20°C werden dieses Jahr bis -35°C erreicht. Outdoorläden sind meist nicht für diese Temperaturen ausgestattet, weshalb wir alle Onlinehandel leergekauft haben. Wie sich herausstellt pflegen mindestens drei der Onlineshops ihr Inventar nicht, sodass wir mehrmals nach einigen Tagen über mehrwöchige Lieferzeiten informiert wurden. Ganz der Berater habe ich nun eine Logistikkette in Gang gesetzt, welche eine Lieferung der letzten fehlenden Ausrüstung (Handschuhe und Schlafsack) just-in-time einen Tag vor Abreise gewährleisten sollte. Am Risk Mitigation Plan wird noch gearbeitet!
Neben Handschuhen und Schlafsack mussten Visa, internationale Führerscheine, Benzinkocher und kälteresistente Kameras besorgt werden. Zwischenzeitig beschäftigten wir uns mit den ganz alltäglichen Belangen: Welche Nahrungsmittel haben das geringste Potential einzufrieren? Hält die Beschichtung auf meiner Brille die Temperaturen aus? Wie taut man Zahnpaste morgens am besten auf? Normale Fragestellungen also, welche einen vor jedem Urlaub beschäftigen.

Währenddessen freue ich mich auf die Erfahrung und hoffe regelmäßig eine Internetverbindung zu finden um diese Reise hier im Blog zu teilen!