Shortlist Autoren stellen sich vor

Shortlist Autoren stellen sich vorFür den deutschen Buchpreis 2010 sind noch genau sechs Anwärter im Rennen. Damit wir sie ein bisschen genauer kennenlernen, haben die Kollegen von BuchMarkt die Autoren mal ein bisschen genauer unter die Lupe genommen. Die Chance bot sich an, denn gestern Abend kamen alle nominierten zusammen.
Das Kulturamt der Stadt Frankfurt und das Literaturhaus haben zum dritten Mal die nomninierten eingeladen und konnten wieder alle Tickets für diese Veranstaltung los werden. Begrüßt wurden die Gäste vom Leiter des Haues, Hauke Hükenstädt mit den Worten: "Feuer für die Sache, Wasser oder andere Getränke für die Kehle und den Moderatoren die richtigen Worte."

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Hauke Hückstädt


So, nun aber Butter bei die Fische und auf zu den Autoren:

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Moderatorin Maike Albath

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, konnte feststellen, dass der Deutsche Buchpreis auch im internationalen Rahmen zunehmend Beachtung findet. Das Buch muss als Leitmedium im Zentrum einer freiheitlichen Gesellschaft stehen. Dabei gehe es vorrangig um die Inhalte, weniger um das Trägermedium.
Der Buchpreis ist ein kühner Griff, weil er ein Buch des Jahres kürt. So wird er schnell zum Streitobjekt des Feuilletons – keine schlechte Entwicklung für den Deutschen Buchpreis.
Die Moderatorin
Maike Albath, Deutschlandradio Kultur, stellte als erste Autorin des Abends Melinda Nadj Abonji und ihr Buch Tauben fliegen auf, erschienen im Jung und Jung Verlag, vor. Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz zieht. Der Balkankrieg zerstört Bindungen an die Heimat endgültig. Während zwischen den deutschen Staaten eine Mauer fiel, wurden auf dem Balkan Mauern errichtet, die Verbindungen zwischen Völkern und Familien beinahe unmöglich machten.
Mit dem nächsten Schriftsteller,
Thomas Lehr, unterhielt sich Alf Mentzer, hr2-Kultur. Thomas Lehr präsentierte seinen Roman September. Fata Morgana, veröffentlicht im Carl Hanser Verlag. Die Folgen des 11. September 2001 schildert der Autor am Beispiel zweier Familien. Das Buch entwickelte sich aus Aufzeichnungen der Geschehnisse, aus Bildern, die der Welt per TV in die Wohnungen fluteten. Es ist der Versuch, diese Bilder erzählerisch zu unterwandern. Die Auseinandersetzung mit dem Krieg, erläuterte Thomas Lehr, bedarf der zweifachen Perspektive – das habe bereits Homer gelehrt. Ein bisschen Pate stand auch Goethes West-Östlicher Diwan.
Der Roman, ohne Satzzeichen geschrieben, ist nach dem Muster eines Oratoriums konstruiert.
Judith Zander
folgte mit ihrem Buch Dinge, die wir heute sagten, erschienen bei dtv. Gerwig Epkes, SWR2, sprach mit der Schriftstellerin. Der Titel, einem Beatles-Song nachempfunden, entstand aus einer Erzählung. Doch „da lag noch viel drunter“, erklärte Judith Zander ihr Roman-Debüt, das in der nordostdeutschen Provinz handelt. Für jede Person hat sie die passende Sprache gefunden, ohne große Mühe – sie musste es nur aufschreiben, erklärte sie und las von systematisch gestohlenen Büchern, die sich unter dem Bett des Stiefbruders befinden und an deren Leineneinbänden sich die Mäuse ihr Fell reiben.
Rabenliebe
heißt der Roman von Peter Wawerzinek, herausgekommen ist das Buch bei Galiani Berlin. Gerwig Epkes sprach mit dem Autor, der eine außerordentlich schwierige Kindheit und Jugend durchlebt hat. Selbst erst zwei Jahre alt und mit der einjährigen Schwester von der Mutter verlassen, beginnt eine Odyssee durch Pflegefamilien und Heime. Die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit, so schildert Peter Wawerzinek, ist dabei wie die Einfahrt in ein Bergwerk.
Fortgesetzt wurde der Abend mit
Jan Faktor und Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag, vom Verlag Kiepenheuer & Witsch publiziert. Maike Albath interviewte den Autor, dessen Protagonist in einer von Frauen dominierten Familie aufwächst und die Niederschlagung des Prager Frühlings miterlebt. Jan Faktor zeichnet das Prag in den 1960er und 1970er Jahren als hässliches Gesicht des Verfalls, in dem sich der Autor von Dreck und Endzeitstimmung faszinieren lässt.
Die Runde schloss mit
Andernorts aus dem Suhrkamp Verlag. Mit dem Schriftsteller Doron Rabinovici unterhielt sich Alf Mentzer.
Im Mittelpunkt des Buches steht der Kulturwissenschaftler Ethan Rosen, kein Gelassener, eher ein Getriebener. Zwischen Israel und Wien pendelt nicht nur der Schriftsteller und seine Zentralfigur, humorvoll beschrieben werden auch verschiedene Kulturen. Wo ist die Wahrheit, wenn es sie überhaupt gibt? Was passiert, wenn keiner mehr aufsteht, der dabei war und sich gegen Fälschungen wehrt?

Die Verleihung des  Buchpreises 2010 findet am 04. Oktober in einer Zeremonie im Kaisersaal des Frankfurter Römers stattfinden.

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Melinda Nadj Abonji

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Alf Mentzer (l.) im Gespräch mit Thomas Lehr

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Judith Zander

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Moderator Gerwick Epkes

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Peter Wawerzinek

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Jan Faktor

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Doron Rabinovici

Quelle

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