Die meisten Leute die ich fotografiere sind mehr oder weniger gute Bekannte. Manchmal komme ich dann über einen Bekannten zu einem neuen Gesicht. Oft werfe ich auch einfach eine Statusmeldung ins Facebook ob nicht jemand Lust hätte dann und dann zu fotografieren oder das und das vor der Kamera zu machen.
Leute, die ich praktisch nicht kenne, rede ich eher selten auf ein Shooting an. Ich bin da echt zu schüchtern dazu. Obwohl ich oft ein Gesicht sehe das ich interessant finde und gerne fotografieren möchte. Meist sind es hübsche und interessante Frauengesichter. Männergesichter finde ich eigentlich interessanter wenn sie schon etwas vom Leben gegerbt sind, wobei ich auch gerne fotogene Frauengesichter jenseits der 30, 40 oder 50 vor die Linse bekommen würde.
Für mich liegt der Vorteil des Fotografierens junger Frauen vor allem darin, dass sie Spaß am Posieren vor der Kamera haben – jedenfalls die, die sich für ein Shooting melden. Die meisten Männer sind leider eher langweilig vor der Kamera. Kaum ein Posen und wenn dann wird es der visionäre Heldenblick. Auch Kinder sind nicht so mein Metier. Zwar sehe ich manchmal Kinder, die interessant aussehen und die ich gerne fotografieren würde. Aber um sie bei der Stange zu halten musst du sie unterhalten und eine Art des Arbeitens, wie mit Jugendlichen und Erwachsenen ist mit ihnen nicht möglich. Deshalb ist das auch nicht so Mein’s. Außerdem darfst du ohnehin keine fremden Kinder aufs Fotografieren ansprechen. Da bist du sofort über den Verdacht der Pedophilie hinaus und als Mann wirst du augenblicklich gesteinigt.
Elisabeth gehört zu den Menschen die ich spontan und praktisch unbekannterweise auf ein Shooting angesprochen habe. Ihre Augen waren der Auslöser – Elisabeth hat sehr interessante Augen. Und sie hat spontan zugesagt. Was für ein Glück, dass ich diesmal nicht zu schüchtern zu fragen war. Es war ein Fest sie zu Fotografieren. Sie war vor Anfang an locker vor der Linse hat hat völlig ungezwungen posiert. Dafür haben wir am Ende einen großen Haufen tolle Fotos erhalten.
Im Einsatz waren wieder meine Standard-Zooms für Porträts: Nikkor 70–200mm ƒ2.8 und Nikkor 24–70mm ƒ2.8. Auch im Studio fotografiere ich mit vier Nikon-Systemblitzen. Außerdem setze ich Softboxen, Reflektoren und Lichtschlucker ein. Den Hintergrund bildet schwarzer oder weißer Molton-Stoff – je nach dem. Auf Karton habe ich bislang verzichtet, weil ich einen Teppichboden habe und Schuhe mit harten Absätzen würden Karton wahrscheinlich rasch zerstören. Und um nach jedem Shooting ein oder zwei Meter Karton abzureißen und zu entsorgen ist er mir einfach zu teuer. Der Nachteil des Molton ist halt, dass man häufig die Struktur des Stoffs in den Aufnahmen sieht. Diese ist hässlich und sie raus zu retuschieren ist immer ein bisschen ein Aufwand.