© 2013 ProSieben / SAT.1
Was im letzten Oktober als gute Grundidee seinen Anfang nahm, löste gestern Abend auf allen sozialen Netzwerken bloßes Entsetztes aus.In der ersten Live Show der Millionärswahl stockte nicht nur den anwesenden Gästen der Show den Atem, sondern löste einen wahren Shitstorm aus.
Aber was war passiert? Sat1 und Pro7 suchen bei ihrer Show einen demokratisch gewählten Millionär. Die ersten sieben der letzten 49 Kandidaten stellten gestern ihre Projekte/ ihre Ideen vor.
Zuerst und schon während den einzelnen Performances, die mal schlecht, mal gut, mal emotional oder zum Langweilen waren, durften die über 25.000 User, die sich im letzten Jahr hierfür angemeldet hatten, abstimmen.
Danach war es in einer weiteren Abstimmung den Zuschauern am TV erlaubt, per Anruf und SMS (und mit Hilfe einer App) abzustimmen.Als letzte durften die Kandidaten jeweils vier Punkte (einzeln, geteilt oder gesamte Punktzahl) an die anderen Kandidaten geben.
Soweit so gut. Aber was steckt jetzt hinter dem Shitstorm und den massiven Reaktionen gegen die Macher der Sendung?
Die kleine Neele (1) leidet an einem seltenen Gendefekt und "ihr" Kandidat wollte mit dem eventuellen Gewinn seinem Patenkind helfen. Hier muss gesagt werden, dass er auch der Einzige war, der gestern für einen guten Zweck antrat... und dennoch rausflog!
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Mit den Stimmen aus der Millionärswahl-Community, dem Zuschauervoting und einem großen Teil der Kandidaten lag Ralf -bis seine Konkurrenten in der Show (die Musiker von „Gift“) mit ihrer vollen Punktzahl gegen ihn stimmten- vorne.Die sofort einsetzende Stille im Studio und das Ringen der Moderatoren nach angemessenen Worten war selbst vor dem Fernseher zu fühlen!
Das Internet und ich sind uns einig: DAS war keine Demokratie, ... wenn nicht mal eine Hand voll Musiker gegen die Masse der bisherigen Abstimmung tritt... und nicht einmal eine Begründung für diese Entscheidung abgibt.
Sofort nach der Show gab der Sender die Spendenkontonummer für die kleine Nele bekannt und versuchte so ein wenig Ruhe in die missglückte "demokratische" Abstimmung zu bringen.
Soeben haben wir erfahren, dass der Sender bereits reagiert hat und dem Publikum im Rahmen der Abstimmung ein deutlich größeres Gewicht verleihen wird. Ab heute haben also die Zuschauer das letzte Wort! Die gestrige Oligarchie weicht nach massenhafter Kritik also der Demokratie... .
Euer (jetzt ein wenig beruhigterer) Mann mit dem Kloß im Hals