Nach einer unmenschlich langen Wartezeit von drei Jahren kehrte Sherlock Staffel 4 im Januar endlich zurück in die Baker Street und auf die Fernsehbildschirme. Und auch für die deutschen Fans hat das Warten nun ein Ende, denn Sherlock Staffel 4 wird ab Pfingsten in der ARD ausgestrahlt (04., 05. und 11. Juni).
Zum Einstimmen habe ich interessante Fakten und Easter Eggs zusammengetragen – mit nur winzigen Spoilern, damit Du die bisher actionsreichste und düsterste Staffel von „Sherlock“ unbelastet genießen kannst.
Ab dem 12. Juni bekommst Du Sherlock Staffel 4 auch auf BluRay*.
1.) Sherlock Staffel 4 macht uns mit Detective Inspector Stella Hopkins bekannt. Sie ist die weibliche Version von Inspector Stanley Hopkins. Im Sherlock-Kanon der literarischen Vorlage war er ein Protegé von Sherlock bei Scotland Yard. Mit seinem weiblichen Gegenstück scheint Sherlock jedoch nicht ganz so eng verbunden zu sein.
2.) Auch in Staffel vier kann Sherlock sich den Vornamen von Lestrade nicht merken und nennt ihn daher Giles. Dies ist eine Anspielung auf ein Sherlock-Hörspiel der BBC, in dem Lestrade den Vornamen Giles trug. Holmes-Autor Arthur Conan Doyle hat im Original Lestrades Vornamen nie festgelegt, nur G als seinen Anfangsbuchstaben.
3.) Folge eins, „The Six Thatchers“ (Die sechs Thatchers) aus Sherlock Staffel 4 ist eine moderne Form einer Originalgeschichte von Doyle, „The Six Napoleons“.
North Gower Street by MaryG90 under CC BY-SA 3.0
4.) Bereits in der ersten Folge taucht der Bösewicht aus Folge zwei in Form einer Plakatwerbung an einer Bushaltestelle auf.
5.) In Folge zwei trifft John im Krankenhaus auf die Krankenschwester Cornish, die ein Fan seines Blogs ist. Doch dann sagt sie, der Blog hätte ja nachgelassen. Laut Mark Gatiss ist dies eine Anspielung auf ein Erlebnis, das Arthur Conan Doyle in Cornwall erlebt hat. „Cornish“ ist die englische Bezeichnung für Personen aus Cornwall. Als sich Doyle nun von einem einheimischen Fährmann über einen Fluss setzen ließ, fragte dieser ihn, ob er der Autor von „Sherlock Holmes“ sei. Als Doyle bejahte, sagte der Fährmann, Holmes sei ja nicht mehr derselbe gewesen, seit er von den Toten zurückgekehrt sei.
6.) Sherlocks Geburtstag, der 5. Januar, wurde nie von Doyle selbst festgelegt. Fans deduzierten das Datum aus allen vorhandenen Hinweisen – wie passend. In Folge zwei erkennt John, dass es Sherlocks Geburtstag sein muss, da er eine SMS von Irene Adler mit dem von ihr eingestellten, aufsehenerregenden Benachrichtigungston erhält.
7.) Eins der wohl berühmtesten Sherlock-Zitate lautet „The Game is on“, meistens, wenn das exzentrische Genie sich auf den Weg zu einem neuen Fall macht. In Folge zwei benutzt Sherlock nun die Originalversion dieses Ausspruchs, die er auch in der „Braut des Schreckens“ benutzt hat: „The Game is afoot“.
8.) Ein weiteres Echo aus „Die Braut des Schreckens“: In der viktorianischen Folge sagt John zu Sherlock: „You are Sherlock Holmes. Wear the damn hat.“ In Folge zwei von Staffel vier sagt nun Sherlock zu John: „I’m Sherlock Holmes. I wear the damn hat.“
9.) Ein mörderischer Orang-Utan findet kurz Erwähnung. Dies scheint eine Anspielung auf Edgar Allen Poes „Der Doppelmord in der Rue Morgue“ zu sein, in der sich der Mörder als Orang-Utan entpuppt. Poes Detektiv C. Auguste Dupin, der in dieser Kurzgeschichte aus dem Jahr 1841 ermittelt, gilt als große Inspiration für Sherlock Holmes.
10.) Mycroft zitiert den Schriftsteller Oscar Wilde mit den Worten „truth is rarely pure and never simple“. Dies ist ein Zitat aus dem Theaterstück „The Importance of Being Earnest“. Oscar Wilde hatte großen Einfluss auf Sherlock Holmes. Als Wilde und Sherlock-Autor Doyle im Jahr 1889 gemeinsam eine Dinner Party besuchten, sprachen sie über die Darstellung des Bösen in der Fiktion. Wilde schrieb anschließend „Das Bildnis des Dorian Gray“, und Doyle entschied, seinen berühmten Detetktiv von den Toten zu erwecken.
11.) Wie ich bereits in einem meiner „Sherlock“-Artikel erwähnte, ist Mycroft Holmes im Original ein kräftiger Mann. Der moderne Mycroft, gespielt vom schlanken Mark Gatiss, kann sein Gewicht nur mit rigorosem Sport und Diät im Zaum halten. In einem Rückblick aus Sherlock Staffel 4, der die Holmes-Geschwister als Kinder zeigt, ist Mycroft als pummeliges Kind zu sehen.
Quellen (Spoiler-Alarm!):
Sherlock Season 4: 20 Easter Eggs & References From The Six Thatchers
Sherlock Season 4: 18 Easter Eggs & References From ‚The Lying Detective‘
Sherlock Season 4: 20 Easter Eggs & References In ‚The Final Problem‘
(*=Affiliatelink)