Testosteron wird gerne auf seine Sexualfunktion beim Mann
reduziert. Dabei wirkt es auf vielerlei Weise wie ein anti-aging
Hormon (siehe Testosteron – Produktion und Regelkreis).
Leider reicht es nicht aus, die Testosteronproduktion zu steigern,
wenn hinterher der Großteil an das Sex Hormon Binding Globulin
(SHBG) gebunden wird, und somit nicht als freies Testosteron
zur Verfügung steht.
SHBG “kriecht” im Laufe des Lebens immer weiter hoch und ist einer der Hauptschuldigen
an niedrigen Pegeln von freiem Testosteron bei Männern ab 40.
Dieses an Globuline im Blutserum gebundene Testosteron ist nicht in der Lage, seine
Aufgabe an verschiedenen Zellrezeptoren zu erfüllen und ist somit quasi
für uns nicht vorhanden.
Im Gegensatz zum freien Testosteron spricht man von gebundenem Testosteron.
Etwa 95-98 % des gesamten Testosterons liegen als gebundenes Testosteron vor!
SHBG ist also eine Substanz, die wir Männer, insbesondere ab 40, möglichst
wenig im Blut haben wollen.
Leider ist es gar nicht so einfach, diese zu reduzieren.
Im Grunde senkt alles, was viel Testosteron benötigt, die Menge an SHBG im Blut.
Da fällt mit zuallererst Kraftsport ein, an zweiter Stelle High Intensity Interval Training (HIIT).
Insulin, also Kohlehydrate scheint auch die Menge an SHBG im Blut zu senken,
aber Vorsicht:
Forscher wiesen bereits einen Zusammenhang zwischen sehr niedrigem SHBG und
der Wahrscheinlichkeit, an Typ 2 Diabetes zu erkranken nach !
Verwirrend ?
Allerdings ! Was ich für mich mitnehme, ist folgendes:
Kohlehydrate sind durch den ausgelösten Insulinausstoß muskelaufbauend
und SHBG-reduzierend, sollten aber wohldosiert und keineswegs in
rauhen Mengen konsumiert werden.
Ein Beispiel für den intelligenten Einsatz von Kohlehydraten ist meiner
Meinung nach das Carb-Backloading.
Eine wichtige Rolle bei der SHBG Regulierung spielt die Leber.
Diese baut nicht nur überflüssiges (beim Manne unerwünschtes) Östrogen ab,
sondern produziert auch den Großteil des SHBG.
Bei chronischer Belastung der Leber durch Alkohol, Drogen und Medikamente wie z.B.
Antidepressiva, Beruhigungsmittel und Blutdrucksenker ist der Abbau überflüssigen
Östrogens gestört, es kommt zu einem zu hohen Östrogenspiegel im Körper
mit zwei gravierenden Nachteilen:
- zu viel Östrogen (beim Mann) reguliert die Testosteronproduktion runter
- zu viel Östrogen erhöht die Produktion von SHBG in der Leber
gleichzeitig wird durch Alkohol und Medikamente die Neigung des Testosterons,
sich an Globuline zu binden, erhöht, so daß dadurch über längere Zeiträume
der Spiegel am wertvollen, freien Testosteron sinkt.
Viele Gründe also, warum bei den meisten Männern das Testosteron
Jahr für Jahr herabsinkt…….