Shazam!

Shazam!

Worum geht's?

Teenager Billy Batson sucht seit Jahren nach seiner Mutter, die eines Tages plötzlich verschwand. An seiner neuen Pflegefamilie ist er wenig interessiert. Dafür findet ihn ein uralter Zauberer, der ihm unverhofft besondere Kräfte verleiht. Billy erhält den Körper eines superstarken Mannes.

Wie ist der Film?

Nach „ Wonder Woman" und „ Aquaman" schickt das DC Extended Universe ein weiteres Zugpferd ins Rennen. So spannend sich die Hintergrundgeschichte der Titelfigur liest, so wenig relevant ist deren aktuelle Verfilmung geworden. Ein Hauptgrund dafür ist der ungünstige Erscheinungstermin, ungefähr ein Jahrzehnt zu spät.

Shazam!Shazam hieß ursprünglich Captain Marvel, stammt von einem Verlag namens Fawcett Comics und war in den 40er Jahren erfolgreicher als Superman. Die Ähnlichkeit zu Superman war jedoch so immens, dass Supermans Verlag - heute bekannt als DC Comics - klagte. Später kaufte DC die Rechte an allen Figuren aus den Fawcett Comics, inklusive Captain Marvel. In der Zwischenzeit hatten die Marvel Comics - DCs größter Konkurrent - jedoch eine eigene Figur namens Captain Marvel erfunden. Deshalb heißt der Captain Marvel von DC heute nur noch Shazam, benannt nach dem Codewort, das der Held zu seiner Verwandlung ausruft.

Ironischerweise erschienen „ Captain Marvel " von den Marvel Studios und „Shazam!" von DC mit nur einem Monat Abstand im Kino. Und leider zieht DC auch dieses Mal den Kürzeren. „Shazam!" mag auf einer Comicfigur beruhen, die viele Eigenschaften eines Superhelden überhaupt erst etablierte, doch als Film im Jahr 2019 wirkt das alles nur noch wie kalter Kaffee.

Shazams Kräfte, Hintergründe und Feinde können nicht verstecken, dass sie nur noch Klischees sind. Die meisten Elemente nahmen die Spider-Man-Filme vorweg. Was bleibt, ist eine Extraportion Humor und Selbstironie à la „ Kick-Ass" und „ Deadpool ", allerdings familienfreundlich. Dank gelungener Besetzung rettet sich „Shazam!" ins solide Mittelfeld. Hauptdarsteller Zachary Levi spielt wirklich glaubhaft und unterhaltsam das Kind im Körper eines Erwachsenen. Sein Teenagerpendant Asher Angel macht als suchender Außenseiter auch einen guten Job, wobei er etwas zu sehr wie ein Popsänger-Mädchenschwarm aussieht (der er nebenbei tatsächlich ist). Mark Strong („Kick-Ass") als Bösewicht geht natürlich immer. Die Pflegefamilie ist sympathisch.

„Shazam" erscheint als etwas anderer Superheldenfilm, kann den Eindruck bei genauerer Betrachtung jedoch nicht bestätigen. Die quirlig-ironischen Dialoge drohen auf Dauer, zu nerven, doch viele der zahlreichen Gags funktionieren. Ein weiterer netter Versuch von DC, an die Qualität der Marvel-Verfilmungen heranzureichen, mit netter Botschaft über die Kraft von Bezugspersonen.

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