Shaving

Dieser Artikel von mir ist schon über 10 Jahre alt. Trotzdem hat eine große Anzahl an Leuten in Deutschland noch nie den Begriff “Shaving” in diesem Zusammenhang gehört – finde ich schon recht bedeutsam.
Es bedeutet ein Klick für den Merchant, einen Sale zu stornieren. Daneben steht die Quote der in diesem Monat stornierten Sales… ein Blick “aha, erst 38% diesen Monat… der kann dann ja auch noch…”
Das Vertrauen scheint grenzenlos zu sein.

Die größte Sorge eines Affiliates ist es, dass IDs nicht korrekt übergeben, und vermittelte User nicht gutgeschrieben werden.
Wird dies wissentlich durch den Merchant betrieben, spricht man vom Shaving von Provisionen.
Es gibt in den USA sogar ein Partnerprogramm-Script, welches eine Shaving-Funktion für den Merchant bietet. Er trägt hier einfach einen beliebigen prozentualen Wert ein, und z.B. 3% der vermittelten Bestellungen durch Webmaster tauchen niemals in deren Statistiken auf.

Wird dies festgestellt, sollte man umgehend den Betreiber informieren. Hier muss die Reaktionszeit sehr kurz sein. Antwortet er nicht zumindest 1 Werktag nach Ihrer Anfrage, empfehle ich dringend auf Partnerprogramme von ihm zu verzichten. Der einzige Geschäftsgegenstand der Affiliate und Merchant verbindet, ist die Provision durch vermittelte User.
Technische Fehler können passieren, und davon schließe ich meine eigenen Angebote nicht aus. Auch ich habe bei einem neuen Projekt aus Unachtsamkeit einmal übersehen, dass eine Partner-ID bei einem Link einfach nicht mitgeschliffen wurde.
Jedoch wurde ich von einem Partner darauf aufmerksam gemacht, habe es umgehend repariert und mich dafür ausdrücklich entschuldigt.

Ist der Verdacht berechtigt davon auszugehen, dass es sich dabei nicht um ein Versehen handelt, steht es außer Frage gänzlich auf diesen Betreiber zu verzichten. Es ist abzuwägen, ob man sich die Mühe machen möchte einem Polizeibeamten 3 Stunden lang zu erklären, was ein Affiliate-Programm ist – Betrug ist es auf jeden Fall.
Ich halte die Anzahl der schwarzen Schafe in diesem Bereich jedoch für äußerst gering.
Leider ist es nicht immer einfach die korrekte Zählung zu überprüfen – denn man möchte nicht immer eine Testbestellung bei jedem Partnerprogramm durchführen (auch wenn es idealistische Affiliates gibt, die der Meinung sind, dass sie nur Dinge verkaufen können von denen sie überzeugt sind, und immer Testbestellungen zuvor durchführen. So lobenswert diese Einstellung auch ist, werden sich die meisten auf die Meinungen anderer verlassen müssen).

Ein Fall, in dem Umsätze für beide Seiten ausbleiben, ist es wenn der Server des Merchants ausfällt. Ebenfalls eine tragische Sache, aber es kann eben passieren. Im optimalen Fall bietet der Betreiber Kontaktmöglichkeiten an, für die der Server nicht benötigt wird. Er sollte wissen wann der Server wieder funktionstüchtig ist.
Bei einem Serverausfall eines meiner Partnerprogramme über mehr als 2 Tage habe ich als Entschädigung allen teilnehmenden Webmastern im Folgemonat mehr Provision ausgezahlt. Dies hilft verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen und zahlt sich langfristig ganz sicher aus.

Gelegentlich taucht auch ein weiteres Thema auf, in dem auch berechtigte Provisionen dem Affiliate abhanden kommen. Je nach Angebot und Erfahrenheit deren Benutzer ist ein Umsatzanstieg von 5% bis 20% zu beobachten, wenn die Links zum Partnerprogramm “verfremdet” (durch Adserver-URL oder Meta-Refresh von einer internen HTML-Seite) werden. Viele Nutzer scheinen also Partnerprogramm-URLs zu löschen, und statt dessen die Haupt-URL des Angebotes einzugeben.
Warum das so ist, ist schwer zu sagen. Es ist immer schick zu behaupten, dass die deutschen generell neidvolle Menschen sind, und anderen Personen Erfolg nicht gönnen. Dies würde allerdings entgegen der Erfahrung stehen, dass die meisten gar nicht wissen was ein Partnerprogramm ist, und dementsprechend auch keinen Grund hätten die Partner-ID aus einer URL zu entfernen.
Meine Erfahrung hat gezeigt dass auch Internetanfänger Partnerprogramme sehr wohl bemerken – ich bekomme regelmäßig Meldungen von “Affiliates”, die darum bitten dass ich ihren Account lösche, und dass ich das verdiente Geld behalten darf. Wenn ich dann ihren Account anschaue, ist dort jedoch nichts was sie verdient haben. Viele verstehen also im Grunde schon, dass man wohl irgendwie Geld verdienen kann, so ganz scheinen sie das Prinzip aber noch nicht durchschaut zu haben.

Egal was es für ein Grund ist, so sollte man trotzdem die URL durch eine Tracking-URL ersetzen, schon allein um seine Werbeerfolge besser zu überwachen. Auf einen Meta-Refresh in HTML-Seiten sollte man zugunsten der Suchmaschinen-Freundlichkeit in den meisten Fällen besser verzichten.

Eine große Schuld an der Durchsichtigkeit der Partnerprogramme haben aus meiner Sicht auch Partnerprogrammbetreiber, die exzessiv auf den Seiten die eigentlich für den Endkunden bestimmt sind, Werbung für das Programm machen, und den “$ Webmaster $” – Button am besten direkt neben den Anmelde-Button für User platzieren.
Dort hat es nichts zu suchen, und alle Programme mit denen ich zusammen arbeite, verzichten auch gänzlich darauf das Partnerprogramm auf der eigentlichen Website zu erwähnen. Der Wunsch nach vielen werbenden Webmastern ist verständlich, jedoch sollte man diese dort finden, wo sie auch danach suchen.


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