Sharon Ashwood: Hexenlicht

Von Bianfox @zeitpunktBlog

“Ich lasse mich von keinem göttinverdammten Dings mehr annagen!” (S. 430)

Inhalt:

Holly Carver ist eine Hexe, die sich mit ihrer Agentur für einfache Zauberei gerade so über Wasser hält. Doch bei einer Hausreinigung gerät ihre Welt aus den Fugen. Dort findet sie nicht nur die Überreste eines übernatürliches Portals sondern auch Leichen, die das Haus förmlich ausgesaugt hat. Mit ihrem Mitarbeiter, dem Vampir Alessandro, macht sie sich auf die Suche nach dem Zauberer, der für dieses Schlamassel verantwortlich ist. Dabei geraten sie  immer tiefer in die Abgründe des Übernatürlichen.

Auch ihr Privatleben wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Genervt von ihren übernatürlichen Fähigkeiten wird Holly kurzerhand von ihrem Freund verlassen. Und die Tatsache, dass sie nachts desöftern von Alessandro träumt, macht die Sache auch nicht einfacher, zumal sie sein tötliches Verlangen förmlich in seinen Augen sehen kann.

Bewertung:

Idee:

Mag das Konzept des schönes Vampirs und der ebenso attraktiven Hexe nicht neu sein, gelingt es Ashwood aber neue Elemente einzubauen: Neue Wesen treiben ihr Unwesen, Morde müssen aufgeklärt, Geheimnisse entdeckt werden. Besonders gefällt mir die Idee, dass Häuser ein Eigenleben entwickeln können.

Die Handlung erscheint an keiner Stelle langatmig, vielmehr kann Holly kaum luftholen, bevor die nächste Katastrophe heranrollt. Die Story ist interessant, ist keinenfalls eindimensional, sondern hält immer wieder Überraschungen bereit. Das Ende kann es dann sogar mit High-Fantasy-Romanen aufnehmen.

Natürlich darf bei dieser Art der Romane die Romantik nicht zu kurz kommen. Dies tut sie auch hier nicht, wobei man  keine verspielte kindliche Romantik vorfindet, sondern eine sehr erwachsene Art, die mal eine nette Abwechslung zu anderen Romanen dieses Genres darstellt.

Charaktere:

Holly ist für mich eine sehr gelungene Figur, die verschiedene Facetten aufzeigt. Sie kämpft mit ihrer Gabe und ihrer Vergangenheit, lässt sich ungern von anderen belehren, erst recht nimmt sie keine Anweisungen anderer entgegen. Überhaupt versucht sie trotz ihrer magischen Fähigkeiten ein normales Leben zu führen, ein Vorhaben, was natürlich grandios scheitert.

Alessandro, ihr Partner und die andere Hauptfigur des Romans, ist die Art von Vampir, die uns nun all zu oft begegnen: gut aussehend und ob seiner Natur leidend. Hier finde ich Ashwood wenig erfinderisch: Lederklamotten, lange goldene Haare und so moralisch, wie es eben für einen Vampir geht. Mich hat er nicht überzeugt.

Sprache und Stil:

Hervorzuheben ist die angenehme Schreibweise Ashwoods. Sie vermag durchaus spannend und überraschend zu schreiben. Und dies ist für dieses Genre nicht selbstverständlich.

Fazit:

Ein gelungener Start in die Dark-Magic-Reihe, mit altbewährten aber auch erfrischend neuen Elementen.

weitere Titel der Dark-Magic-Reihe:

Autor:

Sharon Ashwood arbeitet und lebt seit ihrem Universitätsabschluss in Englischer Literatur in der kanadischen Provinz British Columbia. Die hauptberufliche Schriftstellerin und Journalistin hatte sich schon als Kind sehr für Mythen und Märchen interessiert.

Weitere Informationen zur Autorin finden sich hier.

Daten:

Sharon Ashwood
Verlag: Knaur VerlagISBN: 978-3426652435
Seitenzahl: 463Erscheinungsdatum: 04.10.2010
Originaltitel: Ravenous

Bewertung: