Shapewear – bringen Miederhosen & Co wirklich etwas?

Von Fashionvictim

Kaum eine Frau, die nicht mindestens einmal in ihrem Leben erschrocken vor ihrem Kleiderschrank feststellt, dass ein paar Pfund zu viel es unmöglich machen, im kleinen Schwarzen wirklich toll auszusehen. Shapewear verspricht, in genau diesem Fall wirkungsvoll Abhilfe zu schaffen. Miederhosen, Bodys und Taillengürtel können Röllchen angeblich ganz einfach wegmodellieren. Einige Hersteller versichern gar, mit ihren Produkten ganze zwei Kleidergrößen zu retuschieren. Doch hält Shapewear wirklich, was sie verspricht? Worauf ist beim Einkauf zu achten?

Mit der richtigen Shapewear Problemzonen den Kampf ansagen

Es ist wohl eine unumstößliche Tatsache, dass kaum eine Frau mit ihrem Körper zufrieden ist. Selbst sehr schlanke Damen finden ihren Busen zu klein, den Po zu voluminös oder die Schenkel zu stämmig. Jede Frau hat ihre ganz eigenen Problemzonen und für jedes Pölsterchen hält der Wäschehandel ein eigenes Shapewear-Produkt parat. Während sich viele Männer am Anblick eines großen Busens gar nicht sattsehen können, sind üppig bestückte Damen nicht immer glücklich über ihre Oberweite. Gerade wer gern Blusen oder enge Shirts trägt, steht immer wieder vor dem Problem, dass Knöpfe nicht schließen oder der Stoff spannt. Minimizer-BHs und –Bodies gehören zu der am häufigsten gekauften Shapewear. Die meist nahtlosen BHs aus glattem Stoff geben dem Busen eine flachere, runde Form. Doch Vorsicht: Wird der Busen zu stark plattgedrückt, wirkt eine Dame oft molliger als mit einem prallen, nach vorn gerichteten Busen. Deshalb sollten sich Frauen bei der Anprobe eines Minimizer-BHs im Spiegel unbedingt auch von der Seite betrachten. Ein Vorher-Nachher-Foto hilft dabei, zu entscheiden, ob der Shape-Effekt die Figur wirklich vorteilhafter erscheinen lässt.

Der Bauch ist eine weitere Problemzone, unter der zahlreiche Frauen leiden. Besonders nach einer Geburt oder mit zunehmendem Lebensalter erschlafft die Bauchmuskulatur. Mit Sport gegen das Bauchfett anzukämpfen, erfordert viel Durchhaltevermögen. Miederhosen und Taillengürtel sorgen für kurzfristige Abhilfe: Das elastische Material hält den Bauch zurück und macht aus Rollen eine einheitliche Linie. Beim Anziehen einer Miederhose oder eines Taillengürtels mag manche Frau denken, sie halte das Gefühl, eingeengt zu sein, nicht lange aus. Nach kurzer Tragezeit gewöhnen sich die meisten Damen allerdings an die Shapewear und stellen fest, dass ihr neues Kleidungsstück sogar eine aufrechte Haltung fördert. Wer über der Miederhose oder dem Taillengürtel ein enges Kleid trägt, wird überrascht sein, wie viel Umfang durch das Tragen der Shapewear reduziert werden kann. Ein Nachteil von Miederhosen und Taillengürtels ist allerdings, dass sie das Bauchfett oft an die Körperseiten drücken und somit eine schlanke Taille ruinieren. Miederhosen, die kurz unter oder über dem Bauchnabel enden, haben außerdem den Nachteil, dass sich unter enger Kleidung genau abzeichnet, wo die Shapewear endet und sich über der Naht möglicherweise ein Wulst abzeichnet. Seit einiger Zeit sind hohe Miederhosen sehr beliebt, die kurz unter der Brust enden. Ein Haftgummi oder Schlaufen, die mit dem BH verbunden werden, verhindern ein Verrutschen der Shapewear.

Ein runder Po ist mittlerweile zu einem echten Schönheitsmerkmal geworden. Viele Damen jenseits der 40 stellen allerdings fest, dass ihr Po immer flacher und der Bauch fülliger wird. Zum Glück gibt es Po-Lift-Hosen, die mithilfe einer speziellen Push-up-Einlage ein üppiges Hinterteil modellieren. Unter engen Jeans und Kleidern machen diese Hosen eine tolle Figur. Lediglich an das Tragegefühl müssen sich Damen oft erst gewöhnen. Damen, die in erster Linie ihren Bauch wegmodellieren möchten und Angst haben, mit einer Miederhose auch dem Po flachzudrücken, sollten unbedingt eine Miederhose mit Ponaht wählen oder zu Modellen greifen, bei denen das Material im Bereich des Pos nicht ganz so fest ist. Ebenfalls empfehlenswert sind in diesem Fall String-Miederhosen.

Starke Schenkel sehen unter Kleiden und Hosen nicht nur unschön aus, sie verursachen bei betroffenen Frauen auch häufig körperliche Beschwerden. Gerade im Sommer entstehen Rötungen und wunde Stellen, wenn Oberschenkel beim Gehen aneinander reiben. Hier schaffen Miederhosen mit Bein Abhilfe. Es gibt Ausführungen, die bis knapp über die Schenkel reichen, knielange und lange Modelle. Auch wenn die Vorstellung, in der Sommerhitze eine Miederhose zu tragen, unerträglich scheint, ist es einen Versuch wert.

Spezialfall Hochzeitswäsche

Bräute möchten am schönsten Tag ihres Lebens, wenn alle Augen auf sie gerichtet sind, besonders gut aussehen. Die klassische Shapewear unter dem Hochzeitskleid ist die Corsage, welche unter den hellen, fließenden Stoffen eine tolle Figur zaubern soll und sich in der Hochzeitsnacht als sexy Dessous entpuppt. Bei der Anprobe einer Hochzeitscorsage sollten sich Damen in dem schicken Teil unbedingt auch bewegen. Sitzt die Corsage auch beim Walzertanzen? Biegen sich die Stäbe beim Sitzen auch nicht nach außen? Besonders große Frauen sollten extralange Modelle wählen. Andernfalls rutscht die Cosage mit der Zeit nach oben, was zur Folge hat, dass sich unter dem Brautkleid der Bauch abzeichnet.

Sexy Shapewear

Shapewear ist nur in den seltensten Fällen schön. Wer unter dem weißen Coktailkleid eine hautfarbene Miederhose trägt, hat sich zwar für die ideale Shapewear entschieden, sollte für den Fall, dass der Abend mit dem Lover im Hotelzimmer endet, in der Handtasche aber noch ein kleines Höschen oder ein BH-Set verstecken. Seit einiger Zeit bieten Dessoushersteller Shapewear auch in sexy Farben an oder versuchen, durch transparente Stellen oder Aussparungen für eine erotische Optik zu sorgen.

Shapewear richtig tragen und pflegen

Wer mithilfe von Shapewear einen maximalen Effekt erzielen möchte, sollte beim Tragen und der Pflege unbedingt einige wichtige Tipps befolgen. Shapewear sollte immer direkt auf dem Körper getragen werden. Unterhosen, auch Strings, haben unter Miederhosen nichts zu suchen. Denn jede Unterwäsche lässt Ränder unter der Shapewear durchscheinen. Wer möchte, kann zur Miederhose eine Slipeinlage benutzen. Shapewear-Bodies und Taillengürtel sollten stets von unten – also nicht über den Kopf – angezogen werden. Nur so sitzen die Kleidungsstücke garantiert an der richtigen Stelle. Zum Anziehen der Produkte sollten Damen ausreichend Zeit einplanen. Denn nur wenn die Shapewear optimal sitzt, entfaltet sie ihren vollen Effekt. Ist eine Miederhose mit einem Haftgummi versehen, sollten Damen vor dem Tragen an den betroffenen Körperstellen niemals Körperöle oder Cremes benutzen, da andernfalls die Kleidung verrutschen würde. Shapewear wird aus elastischen Fasern hergestellt, die eine hohe Waschtemperatur nicht vertragen. Bei der Wäsche sollte niemals Weichspüler benutzt werden, der die elastischen Fasern zerstört.

Shapewear – kurzfristige Lösung und Unterstützung

Shapewear vollbringt keine Wunder und hilft auch nicht beim Abnehmen. Sie sorgt allerdings für ein gutes Körpergefühl und bewirkt, dass Damen sich in ihrer Oberbekleidung wohlfühlen. Deshalb können sich alle Frauen, die hin und wieder beim Tragen eines engen Kleides schummeln möchten, glücklich schätzen, dass es mittlerweile ein breites Sortiment an Shapewearlösungen für jede Problemzone und in jeder Konfektionsgröße gibt.