Shamatha – eine Anleitung zum ruhigen Verweilen

Buddha_BodhibaumWeil alles im Geist erscheint, ist der Zustand des Geistes der wichtigste Faktor. Buddhistische Meditation beinhaltet zwei Teile der Meditation – ruhiges Verweilen (shamatha) und Einsicht (vipashyana).
Im Allgemeinen kennen wir Meditation als das Sitzen in einer Haltung mit überkreuzten Beinen, geschlossenen Augen, die Hände im Schoß. Das ist nur eine Möglichkeit, aber die sicher die bekannteste. Werfen wir mal einen Blick auf die Haltung, weil Körper und Geist stehen auf gewisse Weise miteinander in Beziehung. Wenn man also den Geist zur Ruhe bringen will, dann kann es nützlich sein, den Körper in eine ruhige Haltung zu bringen, ansonsten wird man eine zappelige Meditation praktizieren. Dafür gibt es eine allgemein bekannte Darstellung davon. Der Körper ist wie ein blindes Pferd und der Geist ist ein Reiter ohne Beine. Also sind sie aufeinander angewiesen.
Wenn der Körper in Ruhe ist, dann wird sich auch der Geist beruhigen. Gemäß der Sichtweise der Yogis beruhigen sich auch die inneren Winde. Der Kern der geführten Meditation wie auch einiger bestimmter körperlicher Übungen in der tantrischen Tradition des Dharma ist die Beruhigung des Geistes, das Sammeln der Winde unterhalb des Nabels und das Eintreten in den Shamatha-Zustand.

Haltung

Zunächst einmal setzt man sich einfach mit überkreuzten Beinen auf einem Kissen nieder oder mit geöffneten Beinen auf einem Sessel, das ist im Grunde egal. Viel wichtiger ist, dass man die Wirbelsäule gerade richtet, aber das sollte auf eine entspannte Weise geschehen, nicht wie ein steifer Stock. Dann hebt man den Hinterkopf ein wenig an und nickt mit dem Kinn etwas einwärts. Dann schließt man die Augen ein wenig und der Blick sollte dem Verlauf der Nase folgen. Die Hände kann man in den Schoß oder mit den Handflächen nach unten auf die Knie legen.  Das ist die beste Haltung des Körpers. Den Atem lässt man ohne Vorstellung natürlich kommen und gehen. Die Zunge kann man ein wenig nach oben drehen und sie gegen die Rückseite der oberen Zähne oder man belässt sie ganz natürlich.

Spannung

Wenn man irgendwo im Körper irgendwelche Verspannungen, dann lenkt man den Geist dorthin. Man entspannt und entlässt die Spannung mit der Ausatmung. Alle Verspannungen sind durch den Wind erzeugt. Und so ist die Spannung dann bald vorbei. Falls aber nicht, dann soll man den Geist nicht darauf fixieren, sondern die sogenannte „Spannung“ untersuchen. Wie groß ist sie, was ist ihr Gewicht, die Farbe etc.? Man wird beobachten, dass die Spannung sich verändert und dann wird sie sich auflösen.
Noch entspannter zu werden, ist aber nicht das letztendliche Ziel von Meditation , sondern es ist der Eingang zum Erkennen der wahren Natur des Geistes. Natürlich kann es vorkommen, dass man ein paar unerfreuliche Empfindungen hat, aber dann soll man sich an die Güte des Gurus erinnern und das Unangenehme mit dem Ausatmen entlassen.

Praxis und Motivation

Um die Motivation zu stärken, errichtet man einen Altar mit einer Statue oder einem Bild von Buddha Shakyamuni auf und opfert ein paar Früchte und Getränke (oder Wasser), etwas Räucherwerk, Blumen und zündet eine Kerze an. Wenn man in einem traditionelleren Stil praktizieren möchte, dann opfert man die allgemeinen äußeren Opfergaben (2 Wasserschalen zum Trinken und zum Waschen, Blumen, Räucherwerk, Licht, Duftwasser, Nahrung und Klang). Dann nimmt man Zuflucht zu den Drei Juwelen (und ebenso zu den Drei Wurzeln), man vermehrt die rechte Motivation durch das Entwickeln des Erleuchtungsgeistes um alle fühlenden Wesen zu befreien und betet zum eigenen Guru über dem Scheitel. Man fleht den Segen des Gurus herbei. Dann übt man in der rechten Weise.
Danach visualisiert man, wie der Guru in den Lotus im eigenen Herzen herabkommt oder man lässt ihn den Tag über auf der Schulter Platz nehmen. Anschließend widmet man den Verdienst, damit alle fühlenden Wesen befreit werden und den höchsten Zustand unwandelbaren Glücks erreichen.

Übung

Sobald man sich im Körper angenehm fühlt, beginnt man, die Atemzüge bis zehn zu zählen oder wenn man einen anderen Fokus möchte, kann man die Silbe „A“ vor sich hinstellen und darauf blicken. In letzterem Falle soll man das Blicken auf ungefähr fünf Minuten begrenzen. Egal aber, wenn man den umherwandernden Geist erkennt, dann führt man ihn wieder zurück zum Fokus der Übung. Ob man nun zählt oder blickt, man übt in drei bis sieben Runden. Dann entspannt man sich und beobachtet den Geist. Wie fühlt man sich? Ist man besser gesammelt?


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