so begrüßte Stefan am Donnerstag in seiner Rede die Enkelin und die Urenkelin von Theresa Zlotnicki, deren Stolperstein an diesem Tag von Künstler Gunter Demnig im Gehweg vor dem Grundstück Fehrbelliner Straße 3 in Prenzlauer Berg verlegt wurde. Hier stand einmal das Haus, in dem Theresa Zlotnicki wohnte, bevor sie im August 1942 nach Theresienstadt deportiert und noch im selben Jahr im Vernichtungslager Treblinka ermordet wurde.
Noch immer viel zu selten gelingt es den Hinterbliebenen der Holocaust-Opfer, Spuren ihrer Lieben nach der Deportation zu finden. Die Nachkommen von Theresa Zlotnicki wurden in der einzigartigen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem fündig.
All die recherchierten Zahlen und Fakten, an die auch Stefan in seiner Rede erinnerte, berührten die anwesenden Angehörigen und Gäste sehr. SECHZEHN Mitglieder der Familie wurden von den Nationalsozialisten ermordet, DREI Generationen im Alter zwischen 4 und 70 Jahren. Nur EINE Frau entging der Vernichtung durch Auswanderung nach Palästina, Theresas Tochter Irena.
Deren Tochter Miriam Yomtovyan sowie Enkelin Daphna Bayan initiierten nun das Gedenken gemeinsam mit der Stolpersteininitiative Stierstraße in Berlin-Friedenau. Mit Unterstützung der Netzwerkstelle moskito und des Nachbarschaftshauses am Teutoburger Platz ist es sogar gelungen, an diesem einen Tag für jeden der 16 ermordeten Familienmitglieder einen Stolperstein verlegen zu lassen, finanziert aus Spenden.
Abschließend sprach der Sohn von Daphna das Kaddisch, eines der wichtigsten Gebete im Judentum. Spätestens in diesem Augenblick, über 80 Jahre nach der Deportation, flossen viele Tränen. Die Zeit heilt eben nicht alle Wunden.