Das erste von zwei Konzerten der Sängerin im Palau Sant Jordi in Barcelona am 06.07.2018 begeisterte das Publikum, die Fans „lagen ihr zu Füssen“. Im Rahmen ihrer „El Dorado World Tour“ bot sie gleich zweimal ihre überragende Show.
Die Bühne sagt alles. Offen, transparent, ohne Zwischenraum, von nur einer Person dominiert. Sie trug ein bedrucktes T-Shirt und paillettenbesetzte Leggings mit großzügigen Outcuts, die Zentimeter ihres Beines so sichtbar machten wie ihre eigene Figur, überragt von ihrer Löwenmähnenhaften Haarpracht.
Zuerst erschien sie fast unbemerkt, wie sie die Bühne durch eine „chirurgische weiße Lichtlinie“ durchschritt. Plötzlich leuchtete alles auf und bei einem der auffälligsten und elegantesten Konzertanfänge der Saison, als die Scheinwerfer explodierten, erschien Shakira um die Szene zu erhellen. Von diesem Moment an war alles „sie“.
Ihre ersten Songs gaben auch den Ton an, was die Nacht werden sollte, eine Reise durch ihre Diskographie mit einem besonderen Akzent auf ihr neuestes Album, „El Dorado„, das für diese Tournee verantwortlich war, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen verschoben wurde.
Und einiges davon zeigte sich noch in Shakiras Stimme, der es ohne Einkerbung an der gewohnten Kraft und Flexibilität zu fehlen schien. Das Publikum vergass es, wenn es Stücke wie „Si te vas“, mit Gitarristenpräsenz, oder „Perro fiel“, die Tausende von Körpern in Bewegung setzte, zu hören bekam.
Shakira, die in ihren Reden sympathisch, kommunikativ und abwechselnd Spanisch und Katalanisch sprach, und als sie nicht sprach, bewegte sie ihr Becken – zum Verlieben. Da braucht man keine Worte.
Nach dem ersten Teil der Show gab es noch zwei weitere Teile, Shakira, die sich bereits umgezogen hatte, demonstrierte erneut den Rhythmus ihrer Hüften, bevor sie „Suerte“ sang. Die Show wurde übrigens nie von einer verrückten Abfolge von Ressourcen überrollt, sondern von Eleganz, einem klugen Umgang mit Licht, manchmal dominiert von einer einzigen Farbe und der Überzeugung, dass Shakira ausreicht, um die Netzhaut ihrer Gläubigen zu füllen. Nur die Aufteilung der Show in „kleinere“ Abschnitte war etwas anstrengend für das Publikum, aber ein System zum Wechseln der Kleidung, ohne von der Bühne zu verschwinden, wurde noch nicht entdeckt.
Die erste Ballade, „Tú“, zur Hälfte des Konzerts, erinnerte mich an die süßeste Shakira, die nicht mit dem Reggae-Hop-Kadenzen von „Underneath Your Clothes“ oder dem Reggae-Dub von „Can’t Remember To Forget You“ spielt.
Dann gab es noch mehr Balladen, z.B. „Anthology“, aber was blieb, war schon grundsätzlich rhythmisch, eine Einladung, die den Palau Sant Jordi in eine Latino-Diskothek verwandelte, mit jenen herausfordernden Blicken der Verführung, die auch angeboten werden, wenn zwei Menschen tanzen, die sich verführen wollen, wie Katzen wenn sie spielen.
Titelfoto: EFE
Fotos: Facebook / Shakira
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