Shakespeare mal anders…

Von Cornelia Wilhelm @NiveauKlatsch

Am  Freitag, den 27 Mai 2016 war es wieder soweit. Das Globe an der Neusser Pferderennbahn feiert für vier Wochen den größten Barden der Geschichte: Shakespeare. In diesem Jahr gibt es gleich zwei Jubiläen zu feiern: Neben dem 400. Todestag des Großdichters, feiert auch das Festival sein 25-jähriges Bestehen.

Seit einem Vierteljahrhundert begeistert es Fans und erfreut sich an einem großen Kreis vom Stammbesuchern. Bis zum 25. Juni 2016 werden 43 Veranstaltungen auf die Bühne gebracht. Inszeniert werden diese von insgesamt 14 Ensembles aus Deutschland, England und Frankreich. Selbst für die ganz kleinen Shakespeare-Fans ist dieses Jahr gesorgt: Das Stück „Der Sturm“ wird als kindgerechtes Puppentheater auf die Bühne gebracht.
Den Auftakt machte diesmal ein ganz anderes Stück – „Shakespeare goes Varieté“. Als Lehrer, der seine Schulklasse (das Publikum) über Shakespeare aufklären will, führt Karl-Heinz Helmschroth durch das Stück. Doch von munterem Beschallenlassen kann nicht die Rede sein. Das Notizbüchlein wird gezückt und plötzlich ist das Publikum mitten im Stück involviert. Ahnungslos werden drei Zuschauer zu Hagemann, Reuter und Fräulein Hehl – sehr zur Freude der restlichen „Schulklasse“.
Ein Stück, wie ich es noch nie gesehen habe.  Finkernagel schafft es, eine gelungene Symbiose aus Musik, Literatur, Poetry-Slam und Unterhaltung zu schaffen. Während das Publikum konzentriert Corinna Kirchhoff lauscht, wie sie eine Auswahl der Sonette liest, oder die schönsten Shakespeare-Zitate zum Thema fluchen und beleidigen vorträgt, so lacht es herzlich über die Mimik Helmschroths, der die diversen Lachtypen „gaaaaaanz laaaaangsam“ darstellt. Magier Sascha Simon verzaubert mit seinen kleinen Einlagen immer wieder das Publikum. Musikalisch untermalt wird das ganze Stück von der gelungenen Leistung des Asasello Quartetts und des Signum Saxophone Quartetts. Insgesamt ein sehr stimmiges Werk, das dem Druck des Premierenstücks bei der Veranstaltung mühelos gerecht wird.
Zum 400. Todestag Shakespeares hat man diesem eine gelungene Hommage geschaffen. Das ausverkaufte Haus – inklusive Niveau Klatsch-Team – bestätigte dies mit einem grandiosen Chapeau!

Ich freue mich schon auf die weiteren Vorstellungen.

Liebst,
Eure Jenny