Shadowhunters TV-Serie: Meine Eindrücke


Shadowhunters TV-Serie: Meine Eindrücke
Nachdem nun diese Woche das Staffelfinale gelaufen ist, dachte ich, ich teile meine Meinung zur Umsetzung der Serie und warum ich persönlich das guilty inzwischen aus guilty pleasure streichen würde, wenn von Shadowhunters die Rede ist. ;)
[spoilerfrei]
Umsetzung und Entwicklung der Handlung
Wie hier im Blog an verschiedenen Stellen schon von mir angemerkt wurde, war ich wenig enthusiastisch, nachdem ich Folge 1-3 wirklich schwach fand und eher lustlos die Serie verfolgte. Die Dialoge waren (bis auf wenige Ausnahmen) zu platt oder kitschig, es passierte zu viel in wenig Zeit und dadurch wirkte alles ziemlich konfus, zugleich aber teils auch zu gewollt. Die Handlung plätscherte so dahin und machte zunächst wenig Lust auf mehr. Clary war mir nicht unbedingt sympathisch (im Buch auch nicht immer, aber hier deutlich weniger), was auch an der schauspielerisch schwachen Leistung von Kat McNamara lag.
Meine Lieblingsfigur aus der Buchreihe (und eine meiner liebsten Buchfiguren überhaupt) - Magnus Bane - war für mich zu Anfang der Serie hauptsächlich Motivation weiter zu schauen. Ich wollte mehr Szenen mit ihm und wissen, wie sein Zusammentreffen mit den Shadowhuntern ablaufen würde und ja, auch besonders das Treffen mit Alec. ;)
Ob es nun allein an Magnus lag oder nicht, aber tatsächlich wurde es für mich ab Folge 4 besser. Ich guckte nicht mehr einfach gelangweilt nebenher, sondern wollte wirklich wissen, wie es weitergeht. Für mich war Folge 4 in etwa die Einleitung und Folge 5 der eindeutige Übergang dazu, dass die Serie ihren Rhythmus fand. Denn von da an steigerte sich Shadowhunters in meinen Augen von Folge zu Folge kontinuierlich weiter. Der Handlungsverlauf wurde klarer, die Figuren erlangten mehr Tiefe und auch die Dialoge wurde überzeugender.
Ausarbeitung der Charaktere und ihrer Beziehungen
Clary war mir zu Anfang viel zu selbstsüchtig und nervig (auch ähnlich zum Buch, aber es kam mir extremer vor). Selbst in ihrer Situation wäre ich wohl noch so intelligent auch mal auf Leute zu hören, die es einfach besser wissen, da sie mehr Erfahrung haben. Jace ging mir ebenfalls etwas auf die Nerven mit seinem Clary-hier-und-Clary-da und seinem nachlässigen Verhalten Alec und Izzy gegenüber. Letztlich gefiel mir aber der Konflikt zwischen Alec und Jace, der sich daraus ergab und wie sich parallel ihrer beider Lebensweg grundlegend veränderte.
Was ich schön finde ist die Freundschaft zwischen Clary und Izzy, die ganz ohne zickige Rivalitäten oder Ähnliches auskommt, was man ja doch leider oft im TV vorgesetzt bekommt. Zwischen Clary und Simon gefiel mir, dass zu jeder Zeit klar ist, wie wichtig Simon für Clary ist, auch wenn sie viel abgelenkt ist und nicht immer Zeit für ihn hat. Richtig, richtig gut fand ich durchweg alle Luke/Simon Dialoge und Szenen, sowie Raphael/Simon. Die sorgten oft für Witz und ich mochte die Darstellung beider Beziehungen sehr.
Dann sind da natürlich noch Magnus und Alec, auch Malec genannt. Die Sensibilität und Sorgfalt mit der die Macher der Serie die sich langsam entwickelnde Beziehung der beiden umgesetzt haben, bekommt von mir ein großes Plus. In der Buchreihe mochte ich Clary/Jace sehr gerne und habe ordentlich mitgefiebert, während hier in der TV-Serie aus meiner Sicht die Beziehung Magnus/Alec deutlich mehr zum mitfiebern einlädt! Ich mochte sie auch im Buch sehr, aber die Macher geben dieser Entwicklung hier mehr Raum als in den Büchern und während für mich der Funke bei Clace bisher nicht übergesprungen ist, war er bei Malec von ihrer ersten Szene an da.
Besonders hervorheben möchte ich auch noch die sehr schön dargestellte Geschwister-Dynamik zwischen Alec und Izzy. Sie sind ein Team und halten sich immer gegenseitig den Rücken frei und die Geschwisterliebe wird meiner Meinung nach wunderbar transportiert. Diese Dynamik ist für mich eine der besten der Serie bisher.
Schauspielerische Leistung
Von Kat McNamara war ich wenig begeistert.  Sie ist das schwächste Glied in der Riege der Schauspieler würde ich sagen. Aber zum Glück entwickelt sie sich etwas und zum Ende der Serie hin gefiel sie mir besser. Dominic Sherwood als Jace fand ich anfangs okay, aber inzwischen hat er sich sehr gesteigert, was wohl auch an den Weg der Figur geknüft ist. Zu Anfang war Jace doch eher eindimensional geschrieben, zum Ende zeigen sich mehr Nuancen und somit auch Dominics Talent diese darzustellen.
Alberto Rosende als Simon finde ich großartig! Er ist einfach Simon und glänzt in allen Szenen, egal ob er mit Luke, Raphael oder Clary spielt. Ich finde er verkörpert den nerdigen, besten Freund super und nach seiner Veränderung gelingt es Alberto auch toll ihm mehr Ebenen zu verleihen. Emeraude Toubia als Izzy konnte mich ebenfalls von Anfang an überzeugen und ich bin froh, dass die Macher sie nicht nur als plumpen Vamp darstellen, sondern ihr über die familiären Handlungsstränge Tiefe geben und der Figur einen eigenen Weg und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.
Von Anfang an am stärksten waren für mich Matthew Daddario als Alec und Harry Shum Jr. als Magnus. Vermutlich liegt das daran, dass beide eher subtil spielen und dieser Stil bei mir positiv resoniert. Gerade Matt spielt Alecs Verschlossenheit, die nur selten Risse bekommt, perfekt. Wenn man nicht genau hinsieht, wirkt er anfangs fast platt, aber in seiner Mimik und vor allem über die Augen vermittelt Matt eine Menge. Bei Harry ist es sehr ähnlich, er hat ebenfalls einen starken Ausdruck, der oft allein durch die Augen transportiert wird und bringt zudem Magnus katzengleiche Eleganz wunderbar 'rüber. Sein Hintergrund als Tänzer trägt sicher dazu bei und ich finde ihn perfekt in der Rolle. Noch dazu die Chemie der beiden Schauspieler, die ist einfach 1A! Und großes Lob an die Macher, die Alec bis zu seiner ersten Begegnung mit Magnus kaum je ein Lächeln zeigen ließen. Hut ab!
Umsetzung Buch/Serie
Wie von Beginn an klar war, haben die Macher sich einige Freiheiten genommen, bleiben aber dem Kern der Handlung und der Figuren immer treu. Mich stört nicht, dass Luke keinen Buchladen betreibt und auch nicht, dass Camille nicht blond ist (wobei ich glaube, dass das sogar Absicht ist, wenn ich mir das Finale und eine bestimmte Begegnung so ansehe...). Insgesamt stören mich diverse Feinheiten, die weggelassen oder geändert wurden, bisher überhaupt nicht. Mir ist am wichtigsten, dass die Figuren realistisch und authentisch dargestellt werden und die Handlung im Großen und Ganzen auf Linie mit dem Buch bleibt. Solange wir irgendwann von A nach B gelangen, ist mir das "Wie" relativ egal. Es muss für mich nur das B sein, dass im Buch beschrieben wird und der Rest ist nicht so wichtig. Was die Umsetzung von Buch zu Serie betrifft also von mir keine Kritik. Ich sehe die unterschiedliche Medien getrennt voneinander und betrachte die Serie eher als "inspirierte Erweiterung" der gesamten Geschichte, die auch für Kenner der Bücher noch ein paar Überraschungen bereithält.
Fazit
Nachdem ich also zunächst wenig begeistert die ersten 3 Folgen von Shadowhunters verfolgte, wuchs später mit jeder Folge mein Enthusiasmus und gerade die letzten Folgen konnte ich jeweils kaum erwarten (eine Woche kann ziemlich lang sein...). Sicherlich hat die Serie immer noch zahlreiche Schwächen, aber jetzt wo sich der Rest schön eingependelt hat und der Rhythmus gefunden ist, bin ich eher geneigt darüber hinwegzusehen und mich einfach unterhalten zu lassen. Ein Glück also, dass Shadowhunters eine 2. Staffel bekommt und noch dazu 20 Episoden! Schade nur, dass ich jetzt bis 2017 darauf warten muss... Ich werde mir die Zeit wohl mit einem re-watch und den Büchern vertreiben müssen...
Da ich noch ein paar Dinge loswerden möchte, die definitv spoilern könnten, gibt's die für alle, die Bücher und/oder Serie kennen, hier unter'm Cut.
> Ich mochte Lydia von Anfang an! Sie mag zwar nicht in den Büchern vorkommen, aber sie war eine gute Ergänzung und ich hoffe man sieht in der kommenden Staffel noch mehr von ihr.
> Die Parabatai-Verbindung von Jace und Alec und die Strapazen, denen sie ausgesetzt ist, haben mir sehr gefallen. Beide Figuren schlagen einen neuen Weg ein und sind daher nicht mehr so sehr miteinander im Einklang wie zuvor, lernen aber dazu zurück zu finden. Alecs Junggesellenabschied und ihr Gespräch war für mich eine der besten Szenen der ganzen Serie!
> Mir gefiel, dass Clary den ersten Kuss mit Jace initiiert, statt umgekehrt. Sieht man noch viel zu selten in Film/TV (oder auch in Büchern).
> Die Sache mit der Hochzeit brachte eine interessante Spannung in die Entwicklung von "Malec", aber vor allem war sie ein super Instrument für Alec charakterlich zu wachsen, zu lernen zu sich selbst zu stehen, sein Leben und Glück über seine Verpflichtungen und die Wünsche anderer zu stellen und sich zu öffnen.
> Kann ich hier einfach kurz erwähnen, wie wunderschön ich den Malec-Kuss fand?! Für mich eine der besten Kussszenen, die ich bisher im TV gesehen habe.
(und ich verschweige hier besser, WIE oft genau ich den schon gesehen habe...)
> Der erwachsene Umgang mit der Beziehung Magnus/Alec gefällt mir sehr. Keine unnötige Eifersucht, das Thema "Unsterblichkeit" kommt realistisch ins Bewusstsein der Figuren und statt Drama erleben wir Kommunikation zwischen Magnus und Alec. Wow, sowas würde ich gerne häufiger sehen!
> Magnus bedrängt Alec zu keiner Zeit (er richtet bei der Hochzeit kein Wort an Alec, bis dieser seine Entscheidung trifft) und er ist auch nach dem Kuss sehr rücksichtsvoll, weil für Alec alles neu ist. Mir gefiel, dass er Alec zwar verbal immer wieder versucht hat zu überzeugen nicht zu heiraten, aber nicht nur weil er in ihm etwas Besonderes sah und selbst die Chance auf Glück nicht verpassen wollte, sondern vor allem, weil Alecs Glück ihm wichtig schien. Schön!
> Ich will mehr Ragnor Fell! Hoffentlich wird er als Magnus "beratende Stimme des Gewissens" in Zukunft noch häufiger auftauchen. Wäre sonst schade drum.
> Der Clace-Funke ist bei mir noch nicht übergesprungen, aber seit sie "Geschwister" sind, gefallen mir ihre Szenen zusammen wesentlich besser - ha!
> Die dt. Synchronisation...ist eigentlich ganz ok. Vor allem was die Übersetzung betrifft kann ich kaum meckern, aber warum spricht der Magnus-Synchronsprecher so affektiert-näselnd? Einfach schrecklich, wenn man das Original kennt und in meinen Augen zu klischee-mäßig was einen bisexuellen Mann betrifft, der an einem Mann interessiert ist und eine schwule Beziehung anfangen möchte. Urks.
Und zum Schluss: Wer hätte gedacht, dass ich am Ende so ungeduldig auf Staffel 2 hinfiebern würde? ;D

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