Preis: 14,99Euro
Taschenbuch: 390 Seiten
Autor: Jen Minkman
Die Handlung:
Als Hannah ihre Ferien in Arizona bei ihrem Bruder Ben verbringen möchte, ahnt sie noch nicht, was der Sommer alles mit sich bringen wird. Denn dort trifft sie auf Bens besten Freund Josh, für den sie nun größere Gefühle hegt, als sie es sich eingestehen möchte. Doch Josh verhält sich ihr gegenüber abweisend und lässt niemanden wirklich an sich heran. Was ist der Grund für sein Verhalten und warum verfolgen Hannah seit ihrer Ankunft in Arizona solche schrecklichen und realen Albträume in denen immer wieder er und ein abbrennendes indianisches Dorf vorkommen...?
Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich total überrascht!
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde immer mehr in die Geschichte hineingezogen.Der Anfang war jedoch etwas holprig. Man konnte sich nicht sonderlich gut in die Hauptprotagonistin Hannah hineinversetzen und keine große Verbindung mit ihr aufbauen. Ihre Gefühle und Gedanken kamen nicht so deutlich heraus und der Schwerpunkt war eher auf das Schildern der jeweiligen Situation gelegt, in der sie sich befand. Doch mit der Zeit wird man immer mehr in den Sprudel der Ereignisse gezogen und kommt nicht mehr so schnell wieder raus. Spätestens als Hannah die ersten Albträume bekam, war sie mir vollends sympathisch und auch ihre Gedanken wurden besser erklärt und geschildert. Es ging sogar soweit, dass man nach dem Lesen dieses Buches sogar ein bisschen das Gefühl hat eine gute Freundin verloren zu haben.
Die anderen Charaktere sind dagegen von Anfang an gut beschrieben und mir wurde schnell klar, wer mein Lieblingscharakter ist: Ben, der Bruder von Hannah, dem auch in den schlimmsten Situationen die lustigsten Sprüche einfallen. Auch sonst ist dieses Buch gespickt mit Humor!
Was mich zu Beginn auch noch sehr gestört hat, waren die Abschnitte, die mitten im Text gemacht wurden. In einem überlegt sich Hannah, dass sie sich mit jemanden treffen könnte, und im nächsten sitzt sie schon mit dieser Person im Cafe. Man hätte diese Stellen gut ausfüllen können oder sonst mit ein paar Worten miteinander verknüpfen können. Das ist auch der Grund für den Punktabzug.
Im Buch sind viele kleine Geschichten und Ereignisse, die im ersten Blick nichts weiter miteinander zu tun haben, aber am Schluss bemerkt man als Leser, das all diese Ereignisse Puzzleteile zum eigentlich Höhepunkt waren. Das hat es das ganze sehr unvorhersehbar gemacht, wodurch mancher Aha-Effekt beim Leser ausgelöst wurde und natürlich so die Spannung noch weiter erhöht.
Diese ist im Buch übrigens stets präsent und es gab keine sonderlich großen Handlungsflauten.Sowohl positiv als auch negativ sind die Wortwiederholungen beim Lesen. Einerseits sind sie störend und ich war das ein oder andere Mal genervt, als Hannah schon wieder rot wurde, aber im Nachhinein fand ich diese gar nicht mal so schlecht. So habe ich mir nämlich diese Wörter am besten eingeprägt.
Da das ganze Buch auf englisch geschrieben ist und es nicht auf deutsch erschienen ist, lernt man auch noch englisch bei der ganzen Sache. Mein Wortschatz hat sich sehr erweitert (Die wiederholten Wörter kann ich mir immer noch am besten merken) und ich werde demnächst öfter mal zur englischsprachigen Literatur greifen! Auch kam ich mit der Zeit schneller mit dem Buch voran und brauchte am Anfang doppelt so viel Zeit für eine Seite, wie auf deutsch.Der Schreibstil ist angenehm und liest sich locker. Es sind keiner überflüssigen Beschreibungen der Umgebung vorhanden und er hindert auch nicht den Lesefluss.
Aber am besten fand ich die Geschichte an sich! Die Idee ist auf jeden Fall mal etwas völlig neues und macht Lust auf mehr. Leider ist dieses Buch aber ein Einzelband, aber ich hoffe, demnächst noch mehr von der Autorin Minkman zu lesen. Sie hat die Geschichte der Ureinwohner Amerikas (also Indianer) sehr gut recherchiert, man lernt also beim Lesen dieses Buches auch noch viel über ihr Leben. Vorher haben mich Indianer nicht sonderlich interessiert. Ich weiß nicht warum. Aber das Buch hat mein Interesse an ihrer Kultur geweckt und das wird sicher nicht das einzige Buch bleiben, welches ich über dieses Thema lese!
Aufbau & Gestaltung:Die Kapitel sind mit wunderschönen Verzierungen versehen, die alle einen Schmetterling tragen. Dieser hat übrigens auch eine große Bedeutung im Buch, was ich umso schöner fand.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, weil es wie die Faust aufs Auge passt. Man sieht Hannah und Josh in einer Höhle und wieder ist ein blauer Schmetterling zu sehen.Kurz & knapp:
Fazit:
Ein wunderbares Buch, das tolle Charaktere in sich trägt, wobei ich mit der Hauptprotagonistin erst einmal warm werden musste. Der Schreibstil liest sich angenehm und hindert nicht den Lesefluss. Spannung ist immer präsent und besonders begeistert bin ich von der Idee an sich, die mal etwas völlig neues ist! Mit diesem Buch lernt man auch etwas über die Geschichte der Indianer, ohne dass es zu lehrbuchlastig wird und verbessert sein Englisch! Was mich zu meinem Punktabzug verleitet hat, sind die unverbundenen Abschnitte im Text, die jedoch nur bis zur Hälfte da waren.
4/5 Daumen hoch
Vielen Dank an Jen Minkman für dieses wunderschöne Rezensionsexemplar!