Shadow of the Beast

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Shadow of the Beast

5Action-Adventure

Ein Remake eines Klassiker aus Amiga 500-Zeiten, welches von Psygnosis veröffentlicht wurde und nicht Lemmings heißt? Da bleibt wohl nur das berühmt-berüchtigte Shadow of the Beast als möglicher Kandidat übrig. 

Doch anders als der Strategie-Hit der 1990er ist das Action-Adventure für eine schlichte Aufhübschung der Präsentation wohl doch zu schlecht gealtert, weswegen vor allem das Gameplay adaptiert werden musste – und damit die Identitätskrise des Titels beginnt. Zunächst ein Sprung in das Jahr 1989: Psygnosis bringt das von Reflections entwickelte Shadow of the Beast auf den Markt, das Spiel wird ein Hit. Eine für damalige Verhältnisse eindrucksvolle Optik mitsamt ungewöhnlich atmosphärischem Soundtrack konnte die Spieler überzeugen – und der Schwierigkeitsgrad so manche in den Wahnsinn treiben.

27 Jahre später stehen nun die Entwickler von Heavy Spectrum der Aufgabe gegenüber, eine Neuauflage des Klassikers auf den Markt zu bringen, der zwischenzeitlich schon Titel wie God of War, Bayonetta oder Devil may Cry gesehen hat und dahingehen zwar aktuell nicht gerade übersättigt, aber immerhin doch etwas ideenlos wirkt. Immerhin hat man den vermeintlichen „Klassiker“-Bonus schon mal in der Tasche, auf den aufgebaut werden kann. Also nimmt man sich die Rahmenhandlung als Grundgerüst und bastelt rundherum eine neue, zeitgemäße 2,5D-Präsentation, implementiere ein vergleichsweise ausgeklügeltes Gameplay, welches Plattformer- mit Beat’em Up-Elementen vermischt und verpasse dem Ganzen dann noch einen vor allem bei Indie-Produktionen oftmals gesehen blutigen Anstrich (Stichwort: Devolver).

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Der Spieler übernimmt wie in der Vorlage einen von bösen Kräften korrumpierten und von denselben zu einem Biest transformierten Krieger namens Aarbon, welcher sich von seinen magischen Fesseln befreien kann und eine blutige Vendetta an seinem Meister Maletoth nimmt. Die erwähnte Überarbeitung des Gameplays zeigt sich in den einleitenden Minuten: Mithilfe eines Kombo-Systems werden die aus allen (beiden) Richtungen kommenden Gegner niedergemetzelt, ein Wertungssystem sorgt für den nötigen Anreiz, möglichst fehlerfrei dabei zu agieren.

Blocken, Konter-Attacken sowie Quick-Time-Spezialangriffe werden in den segmentierten Kämpfen zum Einsatz gebracht, mittels Medaillen nach erfolgreichem Abschuss das Können bewertet. Hat man den Dreh erstmal raus, die spezifischen Schwächen der Gegner gelernt und sich die Areale eingeprägt, kann man durchaus angetrieben werden, in bester Bayonetta-Manier den eigenen Score zu verbessern, diverse geheime Abschnitte in den Levels zu finden und damit neben einer ausführlichen Hintergrundstory auch weitere nette Extras wie das Originalspiel von 1989 oder dessen Soundtrack für das Remake freizuschalten.

Probleme entstehen jedoch schon in den ersten Stunden der Spielzeit und bei jedem Plattformer-Segment angesichts der Kombination aus behäbiger Spielfigur und träge wirkender Steuerungsmöglichkeiten. So stellt jeder Sprung über einen Abgrund ein wahres Hindernis dar. Zumindest sind jene Abschnitte relativ kurz und weit verstreut in Shadow of the Beast zu finden. Und warum der Titel als Remake geführt wird angesichts der zahlreichen Änderungen in fast jedem relevanten Aspekt, bleibt wohl den meisten ein Rätsel.

So ist der Titel sicher für eine Neuauflage dieser Art einigermaßen gut gelungen und kann mit seiner düsteren Story und hübschen Präsentation auf den ersten Blick überzeugen. Hat man sich an die träge Steuerung und das ungewöhnliche Kampfsystem gewöhnt, wird der eine oder andere Spieler sicherlich Motivation finden, seine zuvor aufgestellten Wertungen zu verbessern oder die freischaltbaren Extras zu erlangen. Mehr als ein kurzes Vergnügen bietet Shadow of the Beast letztlich nicht, vermag doch das eher grobschlächtige Gameplay nur rudimentäre Bedürfnisse zu befriedigen, der gelegentlich eingestreute Bosskampf kaum als Herausforderung wahrgenommen zu werden und die Dauer des Spiels den vergleichsweise hohen Preis nicht wirklich zu rechtfertigen.

Plattform: PS4 (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 18, Release: 17.05.2016, heavyspectrum.com


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Autor

Christoph Stachowetz

Aufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.


 
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