Da wundert sich der kleine bescheidene Theologe. Der Münchener Moraltheologe Konrad Hilpert möchte die Sexualmoral der Kirche überdenken, weil viele Gläubige nicht der kirchlichen Moral entsprechend leben. Nun gut. Das ist nichts neues in 2000 Jahren Christentum. Das war schon immer schwer. Hier gibt es eine Diskrepanz, die zu veränderter Moral führen soll, so der Professor.
Warum wird diese Diskrepanz nur in der Sexualmoral gesehen? Da gibt es doch viele andere Bereiche, wo eine Diskrepanz wahrzunehmen ist.
Zum Beispiel Uli Hoeneß. Er wollte Steuern sparen und hat versucht, sie am deutschen Fiskus vorbeizuschleusen. Ein bekannter Promi, der für viele Unbekannte steht. Ich stelle hier eine Diskrepanz zwischen den Forderungen des Staates und der Lebensweise der Steuerflüchtlinge fest. Daher meine Forderung, der Staat muß die Steuergesetze dieser neuen Lebensweise anpassen; wer nicht Steuern zahlen will, soll es auch nicht.
Da regt sich aber Widerstand. Denn viele haben nicht die Möglichkeit, ihr Geld im Ausland an der Steuer vorbei anzulegen. Sie bezahlen treu ihre Steuern und regen sich über die Flüchtlinge in Sachen Steuern auf. Denn durch die Steuerflucht entsteht ein Schaden an der Gemeinschaft, den letztlich die tragen müssen, die ihre Steuern brav bezahlen.
Promiskuität betrifft zuerst zwar normalerweise nur zwei Personen, doch zieht sie dann Kreise und kann zu Verletzungen an der Seele führen (körperliche Infektionen ausgeblendet), die wiederum tragfähige Partnerschaften stark beeinträchtigen können, schlimmsten Fall sogar unmöglich machen. Auch das trägt zu einer Schwächung und Zersetzung der Gemeinschaft und dem Gemeinwohl bei. Daher ist an der Sexualmoral der kath. Kirche nicht zu rütteln, wenn das Gemeinwohl der Gemeinschaft einem ein Anliegen ist. Denn intakte Familien sind die Stützen des Staates.
Wer Sockensex praktiziert, sollte sich in Moralfragen lieber zurückhalten.
