Eine Frage, die ich mir immer wieder gerne stelle, wenn ich entscheiden möchte, welcher Gedanke oder welches Verhalten sich für mich stimmig anfühlt, lautet: „Was würde die Liebe tun?“ Um das in der jeweiligen Situation möglichst schnell beantworten und dann auch danach handeln zu können, ist es wichtig, dass ich mir darüber klar bin, was „Liebe“ für mich bedeutet und wie ich sie konkret leben kann.
Dies ist der Start einer Artikelserie, in der ich in loser Folge auf die wesentlichen Eigenschaften eingehe, die für mich einen liebevollen Menschen ausmachen.
Teil 1: Die Liebe ist freundlich.
6.30 Uhr. Ringsheim schläft noch, als ich nach einer kleinen Einstimmung in den neuen Tag hinaus auf den Balkon trete. Alles ist ruhig, nur hier und da ist Licht in einem Fenster zu sehen. Doch ein Frühaufsteher ist schon unterwegs und grüßt freundlich zu mir herauf: Der Zeitungsausträger. – 8.00 Uhr. Als ich nach dem Duschen in die Küche komme, hat Ulrike bereits alle Zutaten für mein Frühstück bereitgelegt und empfängt mich mit ihrem bezaubernden Lächeln. – 9.00 Uhr. Unser Nachbar hält mir die Tür auf, als ich aus dem Haus gehen möchte. Wir wechseln ein paar freundliche Worte.
9.15 Uhr. An der Kasse im Bioladen lässt mich eine ältere Dame vor, als sie bemerkt, dass ich nur ein paar Artikel in der Hand halte. – 9.25 Uhr. Auf der Straße vor dem Laden ist bereits Hochbetrieb. Ein netter Autofahrer hält an und winkt mich vor sich in die Schlange. – 10.05 Uhr. Wieder zu Hause. Eine Leserin ruft an und bedankt sich persönlich dafür, dass ich wieder mehr von mir hören lasse. – 11.00 Uhr. Ein Freund hört mir aufmerksam zu, als ich ihm von meinem neuen Projekt erzähle. – Es ist noch Vormittag und ich hatte bereits so viele herzliche und angenehme Begegnungen, dass ich hier nur eine kleine Auswahl aufführen kann und will.
Es gibt so viele liebevolle Menschen, und sie alle strahlen menschliche Wärme und eine gewisse Gelassenheit und Güte aus. Sie vermitteln mir das Gefühl, dass sie immer genügend Zeit dafür haben, anderen ein freundliches Lächeln, ein anerkennendes Wort, eine zuvorkommende Geste oder ein offenes Ohr zu schenken. Es ist für mich eine wahre Freude, immer wieder mit solchen Menschen zu tun zu haben. Und ich nehme sie mir gerne zum Vorbild.
Freundlichkeit ist wie ein Bumerang. Sie kommt immer wieder zurück.Auch für mich gibt es mehr als genug Gelegenheiten und Möglichkeiten, immer wieder freundlich zu anderen zu sein, ihnen meine Aufmerksamkeit und meine Zuwendung zu schenken und ihnen den einen oder anderen Liebesdienst zu erweisen. Einfach so – weil es anderen und auch mir selbst guttut. Je mehr Freundlichkeit ich anderen entgegenbringe, desto weiter öffnet sich mein Herz. Und wer weiß, wessen Leben ich damit vielleicht sonst noch verändere? Denn eine Freundlichkeit führt meist zur nächsten.
Diese freundliche Haltung dem Leben gegenüber kann ich natürlich auch auf alle anderen Wesen und sogar auf Dinge ausweiten. So verabschieden Ulrike und ich uns zum Beispiel jedes Mal ganz lieb von unserem Wagen und danken ihm dafür, dass er uns so sicher, bequem und zuverlässig dient.
Die Grundlage für diese Freundlichkeit anderen gegenüber ist Selbstliebe!
Alles fängt bei mir an, auch die Liebe. Ich bin der Mensch, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen werde. Das Beste, was ich also für mich tun kann, ist, mich selbst so zu lieben, mich selbst so zu akzeptieren, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin.
Es ist gleichzeitig auch das größte Geschenk, das ich anderen machen kann, denn erst wenn es mir selbst gut geht kann ich wirklich etwas geben, erst dann kommt es von Herzen. Und das spüren auch die anderen und können das, was ich für sie tue, leichter annehmen.
Wenn ich liebevoll mit mir selbst umgehe, wenn ich mich um meine eigenen Bedürfnisse kümmere, wenn ich mich glücklich fühle, dann schaue ich mich auch gerne um und frage: Wie kann ich meine Freude teilen? An wen kann ich sie weitergeben? Wenn ich gut gelaunt bin, kann ich auch eine gute Stimmung verbreiten; wenn ich mich stark fühle, kann ich auch anderen Kraft geben; wenn ich mich wohl fühle, kann ich auch anderen mit Wohlwollen begegnen. Dadurch wird die Liebe, die ich für mich selbst empfinde zum Schlüssel zur Liebe, die ich anderen entgegenbringen kann.
Wie alles im Leben ist auch die Selbstliebe ein Mosaik, das sich aus vielen kleinen Teilen zusammensetzt, wie zum Beispiel Selbsterkenntnis, Selbstwertgefühl, Selbstannahme, Selbstachtung, ein positives Selbstbild, Selbstbehauptung, Selbstvertrauen, Eigenverantwortung und vieles mehr, von dem hier auf leben-lernen-lieben.de noch die Rede sein wird.
Mit all diesen Themen beschäftigen wir uns auch sehr ausführlich im KOSTENLOSEN Jahreskurs Dein Weg zu einem gesunden Selbstwertgefühl. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, KLICKE BITTE HIER.
Über diese Serie:
Es ist so leicht, zu sagen und zu schreiben, dass Liebe mein höchster Wert ist. Doch was bedeutet es für mich tatsächlich, ein liebevoller Mensch zu sein? Welche Eigenschaften verbinde ich damit und wie bringe ich sie zum Ausdruck? In dieser Artikelserie möchte ich dem Wesen der Liebe Schritt für Schritt ein wenig näher kommen.
- Teil 1: Die Liebe ist freundlich.
- Teil 2: Die Liebe ist dankbar. (in Vorbereitung)
- Teil 3: Die Liebe ist ehrlich. (in Vorbereitung)