Serienfieber

Erstellt am 14. August 2014 von Lilastcloud

Normalerweise berichte ich ja nicht über Serien, aber ich habe in diesem Jahr (für mich) ungewöhnlich viele (mancher wird jetzt lachen) davon gesehen und irgendwie müssen die Gedanken dazu jetzt mal raus! ACHTUNG SPOILER!!

Breaking Bad (Staffel 1-5.2)

Der an Lungenkrebs erkrankte, biedere Chemielehrer, der Methamphetamin herstellt. Das funktioniert! Muss ich echt sagen, das hat erstaunlich gut die Spannung, den Humor und die Action gehalten, die so ein Pitch verspricht. Also bis ungefähr zur dritten Staffel.

Denn spätenstens ab der dritten Staffel, wusste ich zeitweise nicht wen ich unsympathischer fand: Walter White oder Jesse Pinkman. Und was hält einem am Ball, wenn man keinen Charaker hat, den man mag? Erschreckenderweise gab es dann sogar ein paar Folgen, in denen ich mit Hank Schrader richtig mitgefiebert habe… Dennoch bleibt es dabei: ab dem Zeitpunkt, ab dem die Drogengeschäfte im großen Stil verlaufen und nicht mehr im Campingwagen verliert es an Charme und einzig die Machart zwingt den Zuschauer dran zu bleiben. Mal abgesehen davon, dass man wissen will, wie es ausgeht. Und natürlich stirbt Walter… aber so ganz gefetzt hat das auch Ende auch nicht…

Jetzt soll es einen Spin-Off mit Saul Goodman geben… naja, das könnte sogar lustig werden! :-)

Türkisch für Anfänger (Staffel 1-3)

Ich muss zugeben, ich bin ein riesen Fan von Bora Dagtekin und seiner Art Drehbücher zu schreiben. “Türkisch für Anfänger” ist lange an mir vorbei gegangen, obwohl ich Freunde hatte, die das wirklich immer geschaut haben. Ich dachte, es ist so ein endloses Hin und Her zwischen Lena und Cem, das über drei Staffeln ja nur langweilen kann. Und es ist auch ein endloses Hin und Her, aber überhaupt nicht langweilig, weil Josefine Preuß so dermaßen süß spielt! Gut… am Ende das mit dem Baby hätte echt nicht mehr sein müssen (und schwanger werden die Protagonistinnen doch auch immer nur, wenn einem sonst nichts mehr einfällt, oder?) und wenn dann hätte dieses Baby wenigstens einen Namen verdient ;-)

Grey’s Anatomy (Staffel 8 und ein bisschen 9)

Ich habe eine ganz lange Pause hinter mir, was diese Serie betrifft! Am Anfang (Staffel 1-4) habe ich echt wahnsinnig mitgefiebert und dann wurde es langweilig, ich hypochondrisch und das Liebesgeplänkel nervig. Staffel 5-7 waren zeitweise so enttäuschend, dass ich Schluss machte mit der Serie.

Nun habe ich sie wieder entdeckt und anfangs war es dann wieder total schön, weil man merkte, wie sehr man die einzelnen Charaktere liebt und vermisst hat. Und es hat mich auch gefreut, dass es nicht so beziehungsgedöhnsüberladen war (außer das mit Christina und Owen). Und ich dachte schon fast: Oh yeah! Ich habe wieder eine Serie, die ich lieben kann!

Aber Pustekuchen… dann kam der Flugzeugabsturz… mal echt jetzt: wie unkreativ war das denn? Natürlich, man musste sich von ein paar Schauspielern verabschieden und brauchte einen Cliffhanger für die nächste Staffel. Aber nach all den Katastrophen (Amoklauf, Bomben etc) da zieht so ein Flugzeugabsturtz auch nicht mehr. Und dieses pseudophilosophische Gequatsche von (meistens) Meredith aus dem Off kann einem so dermaßen auf den Wecker gehen, weil das auch überhaupt keinen Sinn mehr ergibt.

Zum Beginn der 9. Staffel versucht man jetzt eine zum 100. Mal in dieser Serie schon gesehen Aufarbeitung der Ereignisse dadurch spannend zu machen, dass man die erzählte Chronologie etwas durcheinander wirft. Scheint mir aber auch nur ein kläglicher Versuch wieder Spannung zu erzeugen…

Warum macht man nicht einfach Schluss mit der Serie? Man muss es doch auch einfach mal gut sein lassen…

Was ist eure Meinung zu diesen Serien? Welche davon habt ihr gesehen und was mochtet ihr daran bzw. was hat euch weniger gefallen?