Autoren: wurfi, tobe78
Im Frühjahr 2013 lief auf dem US-Sender "History Television" die epochale Abenteuerserie "Vikings“. Und da wir als Autoren auf BlockbusterAndMore und dem Entertainment Blog auch HBO´s "Rome“, also Serien mit historischen Hintergrund etwas abgewinnen können, haben wir der kanadisch-irischen Produktion eine Chance zur Sichtung gegeben. Und sind letztendlich dem kargem Charme der Nordmänner erlegen. Die Wikinger-Serie erzählt die Geschichte des jungen Kriegers Ragnar Lodbrok (Travis Fimmel), der versucht seinen Stammesfürsten, Jarl Haraldson (Gabriel Byrne), zu überzeugen, die jährlichen Sommerraubzüge in den unbekannten Westen zu verlegen. Jarl sieht durch diesen Vorschlag und dem widersprechen Ragnars, seine etablierte Machtstruktur in Gefahr.
Schöpfer Michael Hirst (The Tudors) liefert ein überraschend geschichtstreues Wikinger-Epos ab, das reale Bräuche, Rituale und Ereignisse (z.B. Wikingerüberfall auf Lindisfarne 793) thematisiert und dadurch überaus authentisch wirkt. Der Konflikt zwischen dem jungen wilden Lodbrok und dem Stammesführer Haraldson wird in den insgesamt 9 Folgen umfassenden, ersten Staffel in den Vordergrund gerückt. “Viking” besticht Dank einer stringenten und spannenden Erzählweise, die das Publikum auch Dank einigen spektakulären Schlachten und Intrigenspielen mitzureißen vermag. Darüber hinaus werden ALLE in “Viking” auftauchenden, wichtigen Charaktere von einem unbekannten und daher frisch wirkenden Cast authentisch verkörpert. Besonders zu gefallen weiß Travis Fimmel, (“The Beast”) der den Helden Ragnar Lodbrock das richtige Maß an Charisma verleiht. Das ehemalige Calvin Klein-Model versteht es spielend, mit seinen physischen als auch sonstigen schauspielerischen Qualitäten zu überzeugen. Desweiteren hinterlassen vor allem Gabriel Byrne als Gegenspieler Jarl Haraldson und Gustaf Skarsgård als abgedrehte Schiffsbauer Floki den nachhaltigsten Eindruck beim Publikum. Die tollen Settings erzeugen in Verbindung mit den prachtvollen Landschaftsaufnahmen und der stimmungsvollen Musik eine düstere und ungemein dichte Atmosphäre, die in den Bann zu ziehen vermag. Dank einiger Gewaltspitzen ist Michael Hirsts Wikinger-Epos zwar weniger Kost für allzu zartbesaitete Gemüter, aber im Gegensatz zur allgemeinen US-Cable-TV Konkurrenz in Form diverser Thriller-Ableger beispielsweise ufert die mittlerweile oft diskutierte, US-amerikanische Gewalt im Serien-Gewand HIER am Ende aber Gott Sei Dank dann nicht allzu sehr aus.
Fazit: „Vikings“ entpuppt sich als hochwertiges Qualitätsfernsehen, dass zu den besten Neustarts der letztjährigen TV-Serien-Season zählt und somit allen Genrefans ans Herz gelegt sei.
8/10 Punkte