Was habe ich mich letztes Jahr über die Ankündigung einer Serie zu „Lemony Snicket – Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ gefreut. Schon damals 2004 hatte ich den Film mit Jim Carrey der es so vortrefflich verstand auch mal den bösen zu Spielen geliebt. Jene auf 13 Büchern basierende Reihe gehört auch zu den einzigen Hörbüchern die ich mir bisher angehört habe, wenn auch nur die ersten beiden Bände. Als dann Ende November/Anfang Dezember der 1. Trailer zur neuen TV Serie veröffentlicht wurde und ich den grandiosen Neil Patrick Harrison in der Rolle des Antagonisten Graf Olaf gesehen habe war ich noch gespannter auf die neue Adaption. Vor nicht mal zwei Wochen war es dann endlich so weit am 13.01.17 stellte Netflix die Serie online. An den letzten beiden Sams- und Sonntagen haben wir jeweils 2 Folgen gesehen, was soweit ich gelesen habe jeweils einem Buch entspricht. Ich muss sagen ich liebe die Serie!!
Lemony Snicket – Autor der Bücher und Erzähler in der SerieStory:
„Du magst Geschichten mit einem Happy End? Dann sie dir jetzt besser was anderes an. In dieser hier gab es weder ein Happy End, noch einen fröhlichen Beginn und nur wenig erfreuliches mittendrin. Mein Name ist Lemony Snicket und es ist meine Pflicht die tragische Geschichte der Baudelaire Kinder zu enthüllen, wie sie sich vor vielen Jahren ereignet hat. Aber du als Zuschauer bist zu nichts verpflichtet und ich würde dir wie allen empfehlen, wende dich sofort ab und sie dir was schöneres an…. Die Geschichte wird furchtbar, melancholisch und auch bitter, das Wort bedeutet hier furchtbar und melancholisch. Ja den erfreuliche Ereignisse gab es kaum im Leben der Baudelaires.“ So beginnt die Geschichte der drei Kinder die bei einem fürchterlichen Brand ihre Eltern verlieren und dann von einem Verwandten zum nächsten geschickt werden.
Meinung:
Ich liebe diese Serie einfach und ich kann es einfach nicht oft genug sagen. Die Serie ist so unglaublich gut durchdacht und gleichzeitig so deprimierend. Jedes mal wenn man denkt jetzt geht es für die Baudelaire-Waisen Bergauf geht es kurz darauf nur noch weiter nach unten. Auch diese übertrieben künstliche Darstellung der Sets, die ich an Pushing Daisies schon so sehr gemocht habe kommt hier wieder brillant zur Geltung. Alles wirkt einfach so als ob es einfach nur dafür existiert um den Baudelaire-Weisen ein Bein stellen zu wollen und wenn ich erst von Graf Olaf anfange… Immer wieder wird er sowohl von uns wie auch von den Kindern direkt erkannt während jeder andere Erwachsene es einfach nicht zu merken scheint. Ironie an sich die, sich hier sehr Stark am Beispiel von Clark Kent/Superman bedient. Was er trägt eine Brille und ist tollpatschig? Das kann niiiiieemals der Mann aus Stahl und Retter der Welt sein. (Ja ne is klar^^“). Ich habe die Bücher ja leider nie gelesen und es ist heutzutage fast eine Unmöglichkeit noch zu humanen Preisen daran zu kommen doch das Pacing innerhalb der Serie mit 2 Folgen pro Buch wirkt für mich, der ich ja einige Vorlagen und Adaptionen kenne, absolut gelungen. Keine Szene wirkt unnütz oder in die Länge gezogen und so unglaublich gut durchdacht. Immer wieder lustig fand ich auch die typische Erklärung von Fremdwörtern. Klar merkt man der Serie hier auch ein Stück weit an das sie die Bücher auf ein junges Publikum abzielten, aber hier in der Adaption wirkt es häufig umso imposanter um die unglückliche Situation der 3 Geschwister noch ein mal zu unterstreichen. Auch die Erzählerstimme die hier durch Lemony Sniket selber verkörpert wird und von Patrick Warburton einfach nur absolut herausragend gespielt wird, trägt wunderbar zur melancholie der Serie bei. Immer wieder unterstreicht er durch seine Aussagen wie Schwarz doch die Situation war und das es für die Baudelaire-Kinder einfach kein Happy End geben wird. In der 7. Folge gibt es dann auch noch einen Moment in dem mir die Kinnlade einfach nur herunter geklappt ist, was mir bei Serien schon lange nicht mehr passiert ist, so gut war das Buch/Drehbuch hier geschrieben. Die Liebe an dem Projekt merkt man sogar schon im Intro das jeweils alle zwei Folgen passend zum neuen Abenteuer/Buch von Neil Patrick Harrison bzw. Im deutschen dann ja von Philipp Moog dessen Synchronsprecher eingesungen wurde und der reinste Ohrwurm ist.
Fazit:
Die Serie wird vielleicht nicht unbedingt für jeden etwas sein. Sie ist skurril, absurd, melanchonisch und deprimierend. Und dennoch ist sie so brilliant ausgearbeitet das ich sie jedem ans Herz legen möchte. Jedem dem schon Pushing Daisies mit seiner Skurrilen Szenerie und Darstellung gefallen hat, ist hier absolut richtig. Für mich war diese Serie eine der besten wenn nicht gar die beste Serie die ich seit einer ganzen weile gesehen habe. Ich habe wirklich nichts was mir missfallen hätte oder woran ich mich gestört hätte. Von den Schauspielern über die Darstellung bis hin zur Story ein Meisterwerk. Was freue ich mich jetzt schon auf Staffel 2 und 3 und kann es kaum erwarten.
10 von 10 betrübliche Ereignissen