[...] "Mord auf Seite eins" bedient sich [...] einer formalen, elegant-britischen Unaufgeregtheit, mit kargen Farben, rustikalen Innenausstattungen sowie einzelnen schwarzhumorigen Einschüben unaufhörlich elegant seinen schicksalshadernden Figuren zuzuhören, die nicht das sind, was sie zu sein scheinen: ein betrügerischer Abgeordneter auf dem Karrieresprung nach oben (David Morrissey spielt ihn verschlagen), der um seine Reputation bangt, ein investigativer Reporter, der dem Reiz einer Frau erliegt und seine Objektivität in Frage stellt (John Simm), ein Chefredakteur, der Opfer seines eigenen beruflichen Anspruchs wird (Bill Nighy). Sie alle werden charakterlich beeinflusst und psychisch gefordert vom Fortgang ihrer Recherchen. Ein Blick auf ein Spielzeugflugzeug in einer herausgehobenen Metapher veranschaulicht dabei die Gefahr aller, ausnahmsweise ohne das scharfe Wort als tödliche Waffe zu gebrauchen. Nämlich die (einem Irrtum unterliegende) Sehnsucht nach Flucht vor der vergrabenen Wahrheit.
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