Nach unserem Besuch im Sweetii ging es dann auch direkt zum Seoul Kitchen. Es gilt als ein sehr authentisches Koreanisches Restaurant und ist auch, meines Wissens, das Einzige Koreanische Restaurant in Nürnberg. Ich hatte davor noch nie etwas davon gehört, war aber sehr neugierig, weshalb ich es als Restaurant beim letzten Bento-Daisuiki-Forentreffen vorschlug.
Wir hatten für 7 Personen reserviert und fanden das Restaurant sehr schnell, da es nur ungefähr 5 Minuten vom Sweetii entfernt in der Pirckheimerstr. 75 liegt.
Nachdem wir alle am größten Tisch im Raum (einem geschnitzten Holztisch) Platz nahmen kam auch irgendwann die Bedienung und nahm die Getränkebestellung auf. So hatte einer von uns auch Grünen Tee bestellt für ungefähr 2,80€.
Nach einiger Zeit kam die Bedienung nochmals und nahm die Essensbestellung auf. Ich entschied mich für Gemüsemaultaschen (ungefähr 3€) als Vorspeise.
Während wir unsere Vorspeisen aßen kamen verschiedene Beilagen bestehend aus Kimchi, anderes eingelegtes Gemüse und Tamagoyaki. Die Kleine Portion Beilagen war für eine Person. Die anderen Teller sollten sich 3 andere von uns teilen. Die Beilagen bekam man zu jeder Hauptspeise außer bei Bibimbap. Dabei war auch noch eine Metalldose mit Reis. Bei Bibimbap war dafür eine Misosuppe inbegriffen (steht nicht auf der Karte)! Das Kimchi war super lecker, nicht zu scharf und schön würzig. Die anderen Beilagen mochte ich auch sehr! :) Die Gemüsetaschen waren glaub ich TK-Ware, aber auch lecker.
Ich bestellte eine Portion Pajeon (Koreanischer Pfannkuchen, ungefähr 9€) mit Meeresfrüchten und Frühlingszwiebeln. Dazu wird es sehr scharfer Dipp auf Sojasoßen-Chili-Basis gereicht. Dieses Gericht steht zwar unter "Vorspeise", aber sowohl die Portion, alsauch der Preis war der einer Hauptspeise würdig. Ich denke, dass man dieses Gericht normalerweise nicht alleine bestellt, sondern als Vorspeise ordert und sie mit mehreren Leuten am Tisch teilt.
Als nächstes kam das "Sizzeling Bibimbap" (ungefähr 10-12€). Eine sehr heiße Steinschale gefüllt mit Reis, Chilisoße, Hackfleisch und verschiedenes Gemüse sowie einem Spiegelei. Die Steinschale war so heiß, dass der Reis die ganze Zeit zischte und brutzelte. Ein sehr appetitliches Geräusch wie ich finde (daher auch der Name). Macht auf jeden Fall was her! :) Das Gericht muss man dann ordentlich durchmischen, damit die Soße sich gut verteilt und dann genießen. Durch die Chilisoße und die Hitze der Schale war das Gericht sehr scharf! ^^
Das einzige wirkliche vegetarische Gericht war dieses hier. Gebratene Glasnudeln mit verschiedenem Gemüse, Spinat und Sesam (ungefähr 11€). Dazu gehörig war aber wie gesagt noch eine Schale Reis und die kleine Portion mit den Kimchi-Beilagen. Die Nudeln waren super super lecker gewürzt. Ein bisschen wie Teriyaki-Soße... so süßlich und die Konsistenz war einfach auch nur unglaublich lecker. So schön aldente und überhaupt nicht matchig oder so.
Ab zwei Personen konnte man sich ein koreanisches Grillgericht bestellen, was auch 2 von uns machten. Rindfleisch Bulgogi (12 - 13€)) sollte es sein und wir waren alle schon sehr gespannt wie das so mit dem Grillen wohl ist. Auf der Speisekarte steht, dass einem das Fleisch am Tisch gegrillt wird. Aber sicherlich wird es wohl so sein, dass man sich das Fleisch selbst grillen muss.
Als dann die Platte kam waren wir etwas irritiert. Das Rindfleisch war schon fertig gebraten und der Gasherd war auch schon ausgeschaltet. Zurest dachten wir uns nichts dabei und ich probierte ein bisschen was von dem Gemüse. Es war sehr lecker gewürzt auch etwas süßlich. Sehr lecker! Leider erschloss uns nicht wirklich die Funktion von dem Gasherd, da ja alles bereits gar war und er auch nichts weiter wärmte, da er ja aus war...
Da bekam ein Pärchen neben uns anscheinend das selbe Gericht. Es war auch Fleisch mit Zwiebeln und Champignons, allerdings war alles noch roh und der Gasherd an. Das Pärchen begann sein Fleisch selbst zu braten und es sah spaßig aus. Wir waren wieder irritiert und auch enttäuscht. Wir haben den Verdacht, dass unsere Portion wohl von jemand anderen ungegessen zurück gegeben wurde und die Bedienung uns dies einfach nochmal (kurz erwärmt) serviert hat oder sie haben uns nicht zugetraut, dass wir das Fleisch selber braten können? Oder gehört sich dieses Gericht so? Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Fakt ist aber, dass das Fleisch dadurch leider nicht sehr lange warm hielt. Aus Erzählung erfuhr ich, dass das Fleisch anscheinend auch schon etwas zäh war (weil es nochmal erhitzt wurde vielleicht?). Ich kann das Fleisch leider nicht so beurteilen, weil ich es nicht probieren konnte. Geschmacklich war das Gemüse aber wie gesagt sehr lecker gewürzt
Dann war leider noch ein kleiner Zwischenfall. Denn während wir alle fröhlich gegessen haben, wartete einer von uns immer noch auf seine Bestellung. Der Arme war echt hungrig glaub ich und hat die ganze Zeit nur von seinem Reis gemümmelt und etwas von den Beilagen geknabbert, während die anderen alle zulangten. Irgendwann dachten wir schon, dass er vergessen wurde und ich fragte nochmals bei der Bedienung nach. Sie meinte, man habe ihn nicht vergessen und nach einiger Zeit kam dann endlich seine Bestellung mit einer kurzen Entschuldigung.
Er hatte sich eigentlich ein Schweinefleisch(ich glaube Schweinebauch)-Bulgogi (nach eigener Aussage) bestellt. Auf der Karte hatte das Gericht eine ähnliche Zusammenstellung wie das Rindfleisch-Bulgogi, nur war es mit Schwein. Bei der Bestellung sagte man ihm allerdings, dass das Gericht auch noch Tintenfisch enthielte. Dies war kein Problem.
Leider merkte er nach kurzem Kosten, dass das viel zu scharf für ihn war und so konnte er nichtmal das essen. Auf der Karte war nicht ersichtlich, dass das Gericht scharf war. Es war wie gesagt ähnlich beschrieben wie das Rindfleisch-Gericht und dieses war überhaupt nicht scharf. Ich habe davon gekostet und fand es auf dem ersten Blick zwar scharf (aber ich hatte schon schärferes gegessen) und sehr lecker gewürzt. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass einige Leute diese Schärfe (sie kommt erst nach und nach, war eher so im Gaumen und hielt lange an) nicht gut vertragen. Das war wirklich nicht so ideal. Zuerst lange auf sein Essen warten und dann das Essen nicht vertragen und den ganzen Abend hungrig bleiben.
Dann war es Zeit zum Bezahlen. Wir haben wirklich insgesamt 3mal zur Bedienung gemeint, dass wir zahlen wollen (und haben zwischendurch echt lange gewartet), aber die Bedienung kam und kam einfach nicht. Da ich noch unbedingt vor 20Uhr noch etwas bei einem anderen Laden besorgen musste, standen wir einfach auf, zogen uns an und gingen selbst zur Kasse. Dort kassierte man uns dann auch endlich ab. Das Gericht, welches am Ende kam und zu scharf war, wollte derjenige natürlich nicht bezahlen. Er hatte ja wirklich nichts davon. Als er versuchte zu argumentieren, dass bei dem Gericht nicht dabei stand, dass es scharf war meinte die Bedienung, dass da sogar drin stehen würde, dass das Gericht "sehr scharf" wäre. Wir schauten nochmal nach und konnten ihr zeigen, dass dem nicht so war. Nach einigem hin und her musste er das Gericht dann nicht bezahlen.
Fazit: Ich persönlich finde das Restaurant sehr authentisch, die Speisen sind echt sehr lecker. Vor allem, wenn man mal was anderes haben will als das typische Pseudo-Sushi auf dem Laufband oder Süßsauer-Hühnchen. Auch was die Gäste angingen so waren fast alle asiatisch. Man kann also schon sagen, dass es ein kleiner Geheimtipp in Nürnberg ist.
Was allerdings richtig negativ auffällt ist die Bedienung (es gab nur 2 für das ganze Restaurant), die einfach sehr lange gebraucht hat um mal zu uns zu kommen. Dabei war sie ruppig und kurz angebunden. Sie brauchte lange, war aber nur kurz da und so konnten wir auch nicht vorher sagen, dass das eine Gericht zu scharf war. Wir waren fast 3 Stunden dort gewesen, obwohl wir alle schnell gegessen hatten. Enttäuscht hat uns das Grillgericht. Wieso war unseres schon fertig gebraten (und am Erkalten), während andere ihr eigenes rohes Fleisch grillen konnten? Hier sieht man z.B. einen anderen Blogbericht wo man das rohe Fleisch sehen kann.
Was die Schärfe des Gerichts angeht so ist meine Meinung folgende: Wenn man in ein authentisches koreanisches Restaurant geht so muss man damit rechnen, dass eigentlich alle Speise dort scharf sind. Deswegen sehe ich das Restaurant jetzt nicht unbedingt in der Schuld. Es waren einfach auch die Umstände, die für denjenigen enttäuschend waren. Zuerst ewig warten und dann nicht mal das Gericht essen können. Es war auch etwas verwirrend, weil auf der Karte einige Gerichte mit scharf beschrieben sind und anscheinend einige nicht. Ich würde deswegen jedem raten immer vorher nachzufragen, ob das Gericht scharf ist oder nicht. Man kann die Schärfe dann auch selbst bestimmen.
Wie ihr an den Preisen sehen könnt ist das Restaurant preislich auch etwas gehobener. Das liegt natürlich auch an den teureren Zutaten (vor allem das Fleisch und die Meeresfrüchte), welches benutzt wurden. Die Preise lagen alle bei 9 - 13€. Für mich persönlich sind die Speisen es wert, nur der Service hat es runtergezogen.
Leider gibt es nur ein vegetarisches Gericht und keine Nachspeisen. Aber ungefähr 3 weitere Gerichte könnte man eventuell vegetarisch bestellen (indem man bittet, das Fleisch einfach wegzulassen). Z.B. bei dem Bibimbap, bei dem nur etwas Hacklfeisch enthalten war. Ich würde z.B meine Eltern auch gern mal zu dem Restaurant führen, die würden das mögen glaub ich. ^^
Ich persönlich hatte keine Probleme mit meinem Essen und würde das auf jeden Fall weiter empfehlen. Zumindest würde ich dem Restaurant eine zweite Chance geben. Ich hoffe, dass die Bedienung nicht immer so ist.
Was haltet ihr vom Seoul Kitchen? Wie ist eure Erfahrung? Würde mich sehr interessieren, wenn ihr mal berichtet! :)