Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho

Wir lieben wandern! Endlich war es in Südkorea auch einmal an der Zeit die Natur etwas besser, kennen zu lernen und was eignet sich hierfür besser als eine ausgiebige Wanderung? Wahrscheinlich gibt es nicht viel außer vielleicht eine Nacht im Zelt – aber wie wir alle wissen ist Zelten in den wenigsten Nationalparks erlaubt. 

Sokcho lohnt sich eine Reise?

Von Seoul aus ging es für uns mit dem Bus nach Sokcho. Die Busfahrt dauerte etwa 4 Stunden und war durch die gut ausgebauten Straßen sehr angenehm. Der Preis lag hier je Person bei 18.000 WON – also etwa 13 Euro. Das Busticket haben wir direkt an der Busstation in Seoul gekauft und am Tag der Abreise war der Busterminal auch super gut beschrieben, sodass man seinen Bus eigentlich kaum verfehlen kann. 

Aber kommen wir zurück zu der Stadt Sokcho selbst. In Südkorea gehört Sokcho zu einem beliebten Wochenendziel. Egal von welchem Teil des Landes, die Stadt wird von einer riesigen Menschenmaße gestürmt und überall werden Selfies gemacht und Fisch gegessen. Besonders berühmt ist Sokcho in Südkorea für seine Snow Crabs. Das sind riesige Krabben, die man in größerer Tiefe vor der Küste (japanisches Meer) fängt. 

Ansonsten hat die Stadt einen riesigen Fischmarkt, ein Riesenrad und einige schöne Strände – aber sonst sieht es schon eher rar aus. Für Vegetarier und Nicht-Fisch Freunde ist es enorm schwer gute Lokale und Restaurants zu finden, um überhaupt über die Runden zu kommen. 

Ein weiteres Problem das uns in Sokcho nach Seoul nochmal deutlicher geworden ist, abseits der prominenten internationalen Orte spricht man kein Englisch. Selbst in unserem Hotel wurde an der Rezeption nur sehr schlechtes Englisch gesprochen. Ohne Google Translator kann man eigentlich kaum aus dem Haus gehen. 

Zusammengefasst – Sokcho an sich ist kein Ort, der sich für einen europäischen Touristen für mehrere Tage lohnt. Man sollte hier wirklich nur als Zwischenstopp bleiben um den Seoraksan Nationalpark zu besuchen, den der ist wirklich schön!

Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoBlick auf Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoBlick auf das Riesenrad von Sokcho

Wie kommt man von Sokcho in den Seoraksan Nationalpark?

Der Nationalpark ist supereinfach mit dem Bus zu erreichen. Der Stadtbus fährt für 1200 WON direkt zum Nationalpark. Du kannst hier einfach bei einer Bushaltestelle der Linie 7-1 oder 7 einsteigen. Wir empfehlen dir, deine Geldkarte aus Seoul weiterhin zu benutzen. Auch hier funktionieren die meisten Tickets bargeldlos. 

Wie hoch ist der Eintritt in den Seoraksan Nationalpark

Der Eintritt in den Park ist relativ günstig. Wir haben 3500 WON je Person gezahlt. Für Teenager bzw. Minderjährige werden nur 1000 WON fällig und für Kinder sogar nur 500 WON. 

Die Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten in Südkorea sind allgemein immer sehr günstig gewesen. Für den Changdeokgung Palast haben wir auch nur eine sehr kleine Gebühr für den Eintritt zahlen müssen. 

Wichtig: Wir empfehlen euch, die Wanderung an einem Wochentag zu machen. Da wir als digital Nomaden, leider auch unter der Woche, unserer Arbeit nachgehen mussten, haben wir den Fehler gemacht und haben die Tour an einem Wochenende gemacht. Es war so unglaublich viel los, das man eigentlich nicht von einer Naturwanderung am Anfang sprechen konnte – es war mehr eine Völkerwanderung.  

Wanderweg zum Ulsanbawi Rock

Wie bereits erwähnt sind wir mit dem Bus der Linie 7-1 von Sokcho in den Nationalpark gefahren. Der Bus war nicht sonderlich voll, aber auch nicht wirklich leer. Als wir dann aber dem Nationalpark immer näher kamen, wurde die Straße zusehends voller. Viele Straßenstände gab es nun bereits auf dem Hinweg zum Nationalpark und als wir dann mit dem Bus in einer ewigen Autoschlange standen, meinte der Busfahrer zu allen Fahrgästen, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn wir jetzt aussteigen und die letzten 3 Kilometer zu Fuß gehen. 

Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoUnendliche Autoschlange bis zum Parkeingang

Nachdem wir nach etwa einer halber Stunde endlich den Parkeingang erreicht hatten, standen hier sehr viele Menschen – manche mit Megaphone, manche mit Schirm und manche standen einfach nur sinnlos in der Gegend rum. Wir besorgten uns schnell die Tickets und verließen die Menschenmaßen. Es war wirklich unglaublich viel los. 

Nachdem wir aber an der Seilbahn vorbeigingen, wurden die Menschenmengen etwas weniger. Die meisten Wochenendausflügler hatten es eher auf die Seilbahn abgesehen als auf die 800 Höhenmeter Wanderweg zum Ulsanbawi Rock.

Anfangs war der Weg sehr schön ausgebaut. Man kam an einer großen Buddhastatue vorbei und dann auch direkt am Sinheungsa Tempel, in dem man frisches Quellwasser trinken konnte. 

Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoDer Sinheungsa Tempel Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoTolle herbstliche Färbung Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoMenschenmengen am Eingang des Parks Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei SokchoMax mit seinen glatzköpfigen Freunden

Es ging die ganze Zeit einen kleinen Fluss entlang, der fast ausgetrocknet war. Auf der linken und rechten Seite hatte man schöne Laubbäume, die langsam ihre Farben änderten. Dazwischen fand man immer wieder ein Funkmasten – Digitalisierung und Internet hört in Südkorea auch nicht im Wald auf!

Auf dem Pfad gab es immer wieder einmal die Möglichkeit, frisches Quellwasser zu trinken oder auch einfach auf die Toilette zu gehen. Der Wanderweg war deutlich beschriftet und gut ausgebaut, allerdings wurde er immer steiler und die Stufen immer wilder. Nach etwa 3-4 Kilometer nach dem Start ging die Wanderung erst so richtig los. 

Insgesamt mussten wir ca. 800 Höhenmeter bewältigen auf einer Strecke von etwa 12 Kilometer (Hin- und Zurück). Für den Aufstieg benötigten wir, um die 2 Stunden inkl. kleinen Pausen um die Aussicht ordentlich genießen zu können. 

Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho

Nachdem wir fast angekommen waren – ging der Wanderweg in Stufen hinüber. Der komplette Weg war mit einem Stufengerüst ausgebaut welches es nun zu bezwingen galt. 

Nachdem wir gut erschöpft die 150 Stockwerke (Schrittzähler) bewältigt hatten – hatten wir einen gigantischen Ausblick über Sokcho und den Nationalpark. Der Ausblick entschädigte sofort für die Strapazen des Aufstiegs. 

Geheimtipp: In Korea stehen Menschen auf Technik und Drohnen – hier darf man tatsächlich Drohnen fliegen lassen. Die Menschen dort lieben Drohnen und sind von der Technik begeistert. 

Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho Seoraksan National Park und Ulsanbawi Rock bei Sokcho

Nachdem wir die Aussicht genossen haben und eine kleine Pause eingelegt hatten, machten wir uns wieder auf den Weg hinab. Runter ging es natürlich deutlich einfacher und gemütlicher – der Abstieg machte wirklich Spaß, weil man sich jetzt auf die Natur konzentrieren konnte.

Nachdem wir dann am Eingang angekommen waren, versuchten wir ein Taxi zu bekommen, welches uns zurück in die Unterkunft bringen sollte. Taxifahrer in Korea sind immer verdammt unfreundlich und sprechen kaum Englisch. Es war wirklich schwer einen Taxifahrer zu finden, der uns zurück nach Sokcho brachte. Der Preis hierfür lag bei etwa 15 Euro. 

Die Menschenmassen, die für den Bus warteten, waren uns einfach zu lang, sodass wir hier eine einfache Lösung haben wollten. 

Lohnt sich der Seoraksan Nationalpark?

Da können wir mit einen sehr bestimmten „Ja“ antworten. Wir hatten das Glück, einen perfekten Herbst-Tag für unsere Wanderung gehabt zu haben. Angenehme 20 Grad und ein strahlend blauer Himmel haben die Wanderung zu einem echten „Wow“ Tag gemacht. Es war wunderschön zu sehen wie die Natur gerade langsam von Grün zu Rot-Orange wechselt, aber auch die Eindrücke abseits des Herbstspektakels waren grandios. Eine gigantische Aussicht und eine tolle Tageswanderung, die auch etwas an Kondition abverlangt. 


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