Das ganz Besondere an den Wetzrillen von Valencia ist, dass sie bisher in der Fachliteratur* nicht erwähnt wurden.
Andere vermuten genau das Gegenteil. Nämlich dass die Kirchgänger hier, als Zeichen des Friedens, rituell ihre Messer entschärften, bevor sie den Kirchenraum betraten.
Eine dritte Theorie vermutet, dass die Kirchbesucher nach der Messe hier ihren Feuerstahl rieben, um ihre Pfeifen und Stumpen anzuzünden.
Alle drei Varianten sind möglich, denn tief in den Wetzrillen sieht man ganz deutlich Metallabrieb.
Wetzrillen werden auch gerne mit "Schabmulden" verwechselt, aber das hier in Valencia sind eindeutig keine. Vielleicht schreibe ich dazu auch mal etwas, denn in meiner Nachbarschaft gibt es dazu ein sehr spannendes Beispiel.
* jawohl, dazu gibt es Fachliteratur; und im Standartwerk „Schalen-und Zeichensteine der Schweiz“ von Urs Schwegler bin ich sogar namentlich erwähnt.