Sellerie-Ingwersuppe mit Blätterteigpastetchen und Gewürznüssen

Von Karin Sidak

Meine Vorweihnachtszeit werde ich heuer besonders genießen, denn es gibt da eine Sache, die mich wieder ein bißchen in meine Kindheit zurückversetzt: ich habe einen Adventkalender!
Mein Mann hat eine meiner hübschen Einkaufstaschen in die Küche gehängt und da drin finde ich nun jeden Tag ein kleines Geschenk. (Meist natürlich irgendwas für die Küche...hoffentlich...) Ist das himmlisch, viel schöner als ein großes Geschenk. Und es ist ja wirklich viel Mühe, 24 Tage lang für jeden Tag etwas Kleines auszusuchen, ich weiss das sehr gut noch aus der Zeit, als ich für meine Kinder Adventkalender gestaltet habe...einmal gabs zwei Wäscheleinen quer durchs Zimmer, jede mit 24 Päckchen behängt, ein anderes Mal zwei kleine Holzbäumchen voll mit Geschenken....es war immer ein fröhliches Packerlöffnen in der Früh!
Naja, und jetzt, nach 21 Jahren, bin ich wieder dran. Man muss nur warten können.
Und was gibts von mir für den „Adventkalender-Mann"? Jawohl, gutes Essen (nicht nur...)
Das bekommt er natürlich hoffentlich immer (meistens..???), aber ich überleg mir halt nun, was er gern mag. Suppen, ja Suppen ißt er sehr gerne am Abend, vor allem im Herbst und Winter. Und so koche ich heute Sellerie-Ingwercremesuppe, und dazu gibt es Blätterteigpastetchen mit Fleischfülle, ich weiss ja was sich gehört. Wenn ich nur mehr Gemüse koche, bekomme ich womöglich von ihm nur mehr Fleisch-Kochbücher. (Als dezenten Hinweis.)

Für die Sellerie-Ingwersuppe brauchst Du, für 2-3 Personen:

Schnappe Dir einen 3-Liter Suppentopf, erhitze die Butter und röste Zwiebeln und Knoblauch an. Gib die Selleriewürfel dazu und röste kurz mit, füge die Kartoffel und Salz dazu und gieße mit Wein und Flüßigkeit auf. Koche alles 30 Minuten, lasse es dann etwas abkühlen.

Nun kommt der Topfinhalt in einen Blender, ergänze die Sahne, Ingwer und Limettensaft und pürriere alles ganz cremig. Schmecke dazwischen ab und würze ev. nach. Die Suppe wird recht dick und sehr cremig, wir mögen das so. Solltest Du es flüssiger bevorzugen, füge noch etwas Wasser und Gewürz hinzu. Gieße alles zurück in den Topf.
Anmerkung: solltest Du keinen Hochleistungsblender haben, pürriere die Suppe in 2 Etappen!

Die Fülle für meine Blätterteigpastetchen ist eine tolle Möglichkeit zur Resteverwertung. Ich habe noch etwas Lammbraten vom Sonntag übrig, Du kannst aber jedes Fleisch verwenden. Huhn, Schweinebraten, Ente...was auch immer in der Restedose im Kühlschrank zu finden ist.

Fülle:

eine Rolle fertigen Blätterteig
ein Eidotter + etwas Milch ( verquirlt) zum bestreichen

Zerkleinere die Bratenreste grob und gib sie mit dem Ei und dem Sauerrahm sowie Gewürzen in einen Blender oder Blitzhacker (oder hacke das Fleisch händisch klein und rühre dann alles Andere unter.)
Gib die gehackte Petersilie dazu und schmecke die Fülle ab.
Lege den Blätterteig auf ein großes Brett und teile die Platte in Quadrate, bei der üblichen Größe des Teiges sind es sechs Stück.
Heize das Backrohr vor, auf 200 Grad Heißluft.
Bestreiche die Ränder mit Eiklar, gib je einen gehäuften EL Fülle auf jedes Teigstück, schlage es zum Dreieck zusammen und drücke die Ränder gut aneinander. Ich schneide an den zugeklappten Kanten noch mit einem gewellten Teigrad entlang, das versiegelt und sieht hübsch aus. Verteile die Dreiecke auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und bestreiche sie mit dem verquirlten Eigelb.

In meinem heutigen Adventpackerl war ein Kochbuch über den mittleren Osten ( in Englisch), und deshalb kommt als Dekoration heute nur Schwarzkümmel in Frage!
Solltest Du heute in Deiner Küche kein türkisch-arabisch-jordanisch angehauchtes Kochbuch gefunden haben, kannst Du natürlich auch grobes Salz, Chiliflocken, Oregano oder sonstwas auf die Teigtaschen streuen.

Unsere Pastetchen kommen nun in den Ofen, für 25 Minuten.

Vor dem Zubereiten der Pastetenfülle habe ich noch schnell eine Portion Gewürznüsse gemacht, zum dazuknabbern.
Dafür heize ich das Backrohr auf 150 Grad vor ( für die Pasteten muss ich dann nur mehr auf 200 Grad erhöhen).

Gewürznüsse: Mische in einer kleinen Schüssel je eine Handvoll Walnüsse, Erdnüsse und Cashewnüsse, alle roh und ungeröstet!
Nimm ein ganz kleines Schüsselchen, gib 2 EL Eiklar hinein und schlage es mit einem Löffel weissscchaumig auf. Nun fügst Du Gewürze hinzu, ich habe einen TL Garam Masala, einige Chiliflocken und etwas gemahlenen Ingwer genommen. Sehr gut ist auch jede Currygewürzmischung oder das chinesische 5-Gewürze-Pulver. Verschlage die Gewürze mit dem Eiklar und gieße es über die Nüsse. Mische gut durch sodass alle Nüsse von der Gewürzmasse umgeben sind und verteile sie sodann in einer gefetteten Auflaufform, sie sollen alle schön nebeneinander liegen.

Du kannst sie nun ins Backrohr stellen, röste die Nüsse etwa 20 - 30 Minuten, immer wieder umrühren! Achtung, wenn sie zu braun werden, schmecken sie bitter, also immer nachsehen!

Gewürznüsse sind auch toll zum Aperitif oder als gesunde Fernsehknabberei!

Sind die Pastetchen fertig gebacken, brauchst Du nur mehr die Suppe erhitzen. Nun sind alle Komponenten unseres „Suppenabends" fertig, Du brauchst sie nur mehr hübsch anrichten und alles zusammen auf den Tisch stellen.

Bei uns hats danach noch etwas gedauert bis zum Essen...naja ich musste ja fotografieren und verschiedenes Licht ausprobieren...ich habe meinen lieben Mann gefragt, ob er wohl eh nicht verhungert. Er hat gemeint: „Nein, ein Mensch kann angeblich Wochen ohne Essen überleben...nur ohne trinken nicht"!
So sprach er und ist mit seinem Glas Rotwein aus der Küche geflüchtet. Na Mahlzeit!