Selfstorage: die günstige Alternative um Möbel und Hausrat einzulagern

Steht eine große Reise bevor oder möchtest du einfach mehr Platz in der Wohnung schaffen, hast aber keinen Lagerplatz? Dann ist Selfstorage eine günstige und flexible Lösung, um deine Möbel, Kleidung und anderen Hausrat einzulagern. Wie es geht und worauf du achten solltest, liest du hier.

Ich habe das große Glück, dass im Haus meiner Eltern mehr als genug Platz vorhanden ist. Dort stehen seit einigen Jahren Boxen mit ein paar Kleidungsstücken, Unterlagen und anderem Kram. Immer wenn ich mal wieder zu Hause bin, nehme ich die ein oder andere Sache raus oder packe etwas dazu.

Besonders in Großstädten ist der Platz allerdings oft rar und teuer. Wenn du keinen Lagerplatz hast, an dem du deine Möbel zwischenlagern oder anderen Hausrat unterstellen kannst, dann kannst du dir Lagerraum mieten.

Bevor du darüber nachdenkst, deine Sachen irgendwo einzulagern, überlege dir ganz genau, ob du dich nicht auch von einigen Möbeln, Kleidern oder anderem Hausrat trennen kannst. Mit weniger Ballast lebt es sich nicht nur besser, sondern kann auch viel Geld gespart werden.

Lagerraum für Möbel und Hausrat mieten

Es gibt so einige Optionen zum Einlagern deiner Sachen, die sich vor allem im Preis unterscheiden. Traditionelle Umzugsfirmen mit großen Lagerhallen sind recht teuer. Die günstige Alternative ist Selfstorage.

Generell wird zwischen den folgenden Lagerkonzepten unterschieden:

  • Outdoor-Storage: die günstigste und einfachste Variante mit Betonwänden und Metalltüren für unempfindliche Sachen. Meist unbeheizt und nur minimal gesichert.
  • Driveup-Storage: ähnlich wie eine Garage mit dem Auto anfahrbar und mit Rolltor zur Be- und Entladung. Teilweise mit Klima- und Heizungsanlage. Geeignet für Auto, Fahhrad oder große Ausrüstungsgegenstände.
  • Indoor-Storage: geschützter Lagerplatz, der in der Regel videoüberwacht wird, klimatisiert ist und über Brandschutz verfügt. Geeignet für witterungsempfindliche Gegenstände, die selbst eingelagert werden.
  • Indoor-Storage mit Paketabholung: einzulagernde Sachen werden zuhause verpackt, von einem Paketdienst abgeholt und in einem zentralen Lager untergestellt.
  • Convenience Storage: Ein kompletter Abhol-, Einlager- und Bringservice mit Online-Konto inkl. Inventarliste. Plastikboxen in der Größe von Umzugskartons werden zuhause befüllt, dann vom Convenience Storage Betreiber abgeholt und eingelagert, bis du die Sachen wieder brauchst und nach Hause geliefert bekommst.

Ein recht neues Konzept des Indoor-Storage für eine flexible und günstige Miete von Lagerplätzen ist Selfstorage. Vor allem wenn du nur ein paar Boxen oder kleinere Möbelstücke hast, dann ist diese Option etwas für dich.

Selfstorage als günstige Option zur Einlagerung

In Deutschland ist der Begriff noch relativ neu, in den USA und UK ist Selfstorage schon seit Jahrzehnten im Trend. So langsam etablieren sich aber auch bei uns einige Anbieter, bei denen Hausrat, Möbel und Dokumente für eine befristete Zeit gelagert werden können.

Selfstorage bedeutet ganz einfach „selbst einlagern“ und meint, dass private Besitztümer in einem angemieteten Lager selbständig eingelagert werden. Dabei wird ein zeitlich flexibler Mietvertrag für einen Lagerraum geschlossen.

Angeboten wird dieser Service vermehrt für private Haushalte und Gewerbekunden, die nach einer flexiblen Lagermöglichkeit suchen. Perfekt also für alle, die wenig Platz in der eigenen Wohnung haben, einen Lagerplatz für die Übergangszeit beim Umzug suchen, für einige Zeit das Land verlassen oder langfristig einen Lagerraum brauchen.

Beim Selfstorage wird eine Box, ein Abteil oder eine ganz Kabine gemietet. Für diesen Platz erhältst du deinen eigenen Schlüssel bzw. einen Code und hast damit jederzeit Zugriff auf deine Möbel, Kleidung, Akten und anderen Hausrat.

Anders als bei der Einlagerung durch Möbelspediteure in traditionellen Lagerhäusern ist beim Selfstorage keine Inventarliste nötig und es muss sich auch nicht angemeldet werden, wenn man auf seine Sachen zugreifen will. Es ist also volle Privatsphäre gegeben, so wie bei einer privaten Wohnung.

Darauf solltest du bei der Auswahl eines Selfstorage Anbieters achten

Anbieter von Selfstorage Plätzen gibt es mittlerweile reichlich. Sie unterscheiden sich aber nicht nur im Preis, sondern in vielen weiteren Punkten. Je nachdem, was du einlagern willst, solltest du auf die Umgebung des Lagerplatzes, die Sicherheit und den Zugang zum Lager achten.

  • Sicherheit: Gibt es eine Videoüberwachung des Lagers und ein Vorhängeschloss bzw. Nummerncode für dein Abteil oder deine Box? Sind Sprinkleranlagen oder andere Brandmeldeanlagen vorhanden?
  • Versicherung: Sind die eingelagerten Sachen gegen Diebstahl, Brand und Wasserschäden abgesichert? Bei vorhandener Hausratversicherung muss der Versicherer über die Einlagerung informiert werden.
  • Privatsphäre: Ist dein Lagerplatz sichtgeschützt? Musst du eine Inventarliste für den Selfstorage Anbieter erstellen? Gibt es ein Online-Konto mit deiner Inventarliste?
  • Zugang: Kannst du rund um die Uhr auf deine Sachen zugreifen oder gibt es beschränkte Öffnungszeiten? Ist der Zugang ohne vorherige Anmeldung möglich?
  • Größe: Als Faustregel gilt, dass 10% der Wohnungsfläche dem Lagerbedarf entsprechen, z.B. braucht eine 2-Zimmer-Wohnung 4-6 Quadratmeter (ca. 12 Kubikmeter) und eine 3-Zimmer-Wohnung 6-9 Quadratmeter (ca. 20 Kubikmeter).
  • Laufzeit: Wie sieht es mit Mindestlaufzeiten und Kündigungsfristen aus? Ist auch eine nachträgliche Verlängerung über die ursprüngliche Mietlaufzeit hinaus möglich?
  • Preis: Die Kosten hängen vor allem von der Grundfläche aber auch von der Lage und weiteren Faktoren ab. Je länger gemietet wird, desto günstiger wird der Lagerplatz.
  • Bedingungen: Besonders bei empfindlichen Gegenständen (z.B. Holzmöbel, Dokumente) sollte der Lagerplatz trocken und sauber sein sowie eine moderate Temperatur haben. Gibt es Heizung und Klimaanlage?
  • Einlagerung: Befindet sich das Lager gleich um die Ecke oder müssen die einzulagernden Sachen über weite Strecken gebracht werden. Wird eine Abholung vom Anbieter oder über einen Paketdienst angeboten? Werden die Sachen auf Wunsch zurückgeliefert oder müssen sie selbst abgeholt werden?

Seit 2003 gibt es sogar einen Verband deutscher Selfstorageunternehmen e.V. (VDS). Die Vereinigung von Selfstorage Anbietern hat Standards für die Einlagerung von Sachen eingeführt und sorgt dafür, dass wir uns als Nutzer besser orientieren können.

Der Verband hat sich außerdem für einen DIN Standard eingesetzt, der seit 2009 für alle Selfstorage Anbieter gilt (DIN 15696). Darin ist unter anderem die Privatsphäre der eingelagerten Sachen geregelt.

Viele Selfstorage Anbieter zeigen auf ihren Internetseiten das Gütesiegel des VDS. Das bedeutet, dass ihre Lagerplätze sicher, sauber und trocken sind sowie Privatsphäre, flexible Mietzeiten und ständiger Zugang geboten wird. Ein gutes Kriterium also, um sich für einen Anbieter zu entscheiden.

Selfstorage Anbieter und Preise

Für welchen Anbieter du dich entscheidest, solltest du vor allem von deinen einzulagernden Sachen abhängig machen. Für wertvolle Möbelstücke oder wichtige Unterlagen kann es im Nachhinein sehr ärgerlich sein, wenn nur nach dem Preis entschieden wurde.

Hast du nur ein paar Klamotten, Bücher und Erinnerungsstücke, dann sollte auch eine Lagerbox für wenige Euro im Monat ausreichen. Als Favorit für digitale Nomaden mit eher wenig Hausrat hat sich der Anbieter Lagerbox etabliert. Eine sehr gute Alternative dazu scheint der Service von Yubs zu sein.

  • Lagerbox: in Berlin, Köln, Stuttgart, München und weiteren Standorten in Deutschland. Eine Lagerbox in der Größe eines Umzugskartons gibt es für 4 Wochen schon ab 9,95 Euro. Täglicher Zugang von 6-23 Uhr, Videoüberwachung sowie Basisversicherung sind mit eingeschlossen. Für sperrige Möbel oder anderen Hausrat bietet Lagerbox individuelle Größen und ganze Abteile inklusive kostenloser Abholung. Die Preise hierfür musst du individuell erfragen.
  • Yubs: aus Berlin mit Abholung der Boxen und Einlagerung im Zentrallager. Der Preis für die Einlagerung einer Plastikbox (60 x 40 x 37 cm) beträgt nur 4,90 Euro/Monat und sinkt mit jeder weiteren Box. Je nach Lagerdauer kostet der Rücktransport einmalig zwischen 15 und 27 Euro. In einem Online-Konto kannst du jederzeit neue Boxen bestellen, dein Inventar einsehen oder den Rücktransport anfordern.
  • Shurgard: in Berlin, Hamburg, Hannover, Düseldorf, Bonn, Essen, Köln und weiteren Standorten. Mit 19 Lagerhäusern in Deutschland und fast 200 Standorten europaweit ist Shurgard klarer Marktführer für Selfstorage in Europa. 3 Kubikmeter (1 x 3 m) gibt es derzeit ab 27 Euro/Monat, 12 Kubikmeter (4 x 3 m) für 90 Euro/Monat.
  • Pickens: in Berlin und Hamburg mit Lagerboxen zwischen 1 – 20 qm und einer Raumhöhe von 3 m. Eine Lagerfläche von 1 qm gibt es für 39 Euro, 10 qm kosten 226 Euro im Monat.
  • MyPlace: in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, München, Nürnberg, Wiesbaden und Hamburg. Ein Abteil mit einer Grundfläche von 5 qm und 2,70 m Raumhöhe kostet ca. 110 Euro/Monat (8 qm kosten 170 Euro/Monat).
  • Selfstorage Discount: in Berlin für abschließbare Boxen und Lagerflächen. Die Preise reichen von 50 Euro/Monat für 5 Kubimeter (2 qm) bis zu 310 Euro für 60 Kubikmeter (24 qm) im Monat.

Weitere deutsche Selfstorage Anbieter in deiner Umgebung findest du auf den sehr guten Vergleichsseiten Storagebook.de und Lager-Vergleich.com. Der VDS (Verband deutscher Selfstorageunternehmen) zeigt auf dieser Karte eine Übersicht aller seiner Mitglieder.

Lagerraum anbieten und vermieten

Während meiner Recherche zum Thema Selfstorage habe ich mich gefragt, warum es noch keinen Marktplatz für private Lagerflächen gibt? Eine Plattform auf der man ungenutzte Flächen in seiner Wohnung oder seinem Haus einstellen und so noch etwas dazuverdienen kann.

Es gibt mittlerweile “Matching-Plattformen” für so ziemliche alle Bereiche unseres Lebens. Ich denke da an Dating-Plattformen, AirBnB, Couchsurfing oder Mitfahrgelegenheiten. Warum nicht auch für Lagerplatz in der Nachbarschaft? Besonders in Ballungsgebieten mit hohen Mietpreisen würde das doch Sinn machen, oder?

Hast su schon Erfahrungen mit Selfstorage Anbietern gemacht oder vielleicht sogar eine bessere Alternative?

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