Selbstversuch Teil 1 – Eine Woche ohne Internet

Von Duunddeinkind

Das es nicht leicht werden würde, dass hatte ich mir im Vorfeld schon gedacht. Aber das so schwer wird, dass habe ich mir in dieser Form nicht vorgestellt. Ohne Internet leben, ist nämlich gar nicht so leicht. Ich merke allmählich, dass das Handy nicht nur zum telefonieren und kommunizieren da ist, sondern einen, für mich zumindest, viel größten Nutzen hat. Komplett ohne Internet und Co. zu leben, bedeutet für mich gerade einen großen Einschnitt in meinem Leben. Handy und Internet haben schon lange einige Dinge ersetzt. Angefangen vom Telefonbuch, über sämtliche Mode- und Technik-Kataloge, Kochbücher, Armbanduhren, es erspart mir den Weg zu Geschäften und es schafft mir mehr Freiraum… Ob ich aber diesen ganzen Umschwung als ausschließlich positiv verbüße, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ich bin auf alle Fälle auf die nächsten Tage gespannt. Einen kleinen Einblick in die ersten drei Tage, bekommt ihr jetzt:

Ohne Internet leben

Schon am Sonntagabend bevor ich schlafen ging, habe ich bewusst mein Handy an einen anderen Platz gelegt, um am nächsten Morgen auch ja nicht unbedacht zum Handy zu greifen und aus Versehen im Internet zu surfen. Das tue ich nämlich sonst normalerweise. Da ich öfter vor Mini-Me wach bin, nutze ich die paar Minuten, um ungestört einfach mal auf Amazon oder Facebook zu stöbern.

Diesmal aber nicht. Montagmorgen wachte ich mit der festen Überzeugung auf, dass es mir absolut rein gar nichts ausmachen wird, auf Handy und PC zu verzichten. Und was soll ich sagen? Schon 30 Minuten nach dem Aufstehen musste ich ans Handy, da ich meine Hebamme um Rat fragen musste. Das fing ja schon mal gut an…

Vorab habe ich ja groß getönt, dass ich im Internet NICHT nach Nummern, etc. suchen werde, sondern das gute alte Telefonbuch nutzen werden… Blöd nur, dass wir leider gar keins mehr daheim haben. Deshalb musste ich einige Zeit später wieder ans Handy gehen und die Nummer der Elterngeldstelle googeln…

Aller Anfang ist wohl doch schwer als gedacht

Nachmittags war mir so langweilig, dass ich schon schlechte Laune bekam und auf die dümmsten Gedanken kam. Pech auch, dass gerade an diesen Tagen, kein Mensch Zeit hat. Nun ja. Abends wollte ich dann endlich mal wieder kochen. Papa hatte Mini-Me gerade auf dem Arm, als ich merkte wie ich auf Chefkoch ein Rezept heraus suchte. Und schon wieder gescheitert…

Ich war wirklich erschrocken, wie selbstverständlich und ohne zu überlegen, ich das Handy zückte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, auf ganzer Linie gescheitert zu sein. Als mein Freund abends mit meinem Facebook-Account dann noch seine Eishockey-Ergebnisse vom Wochenende anschaute, schielte ich auch noch mit auf den Bildschirm.

Am Dienstagmorgen lag das Handy wieder auf seinem üblichen Platz, denn ich hatte abends zuvor die Taschenlampe am Handy benutzt und war zu faul nochmal aufzustehen um das Handy wegzulegen. Am Handy selbst war ich aber erst viel später am Tag, da Mini-Me vor mir wach war und mich weckte. So schaffte ich es wenigstens bis um die Mittagszeit ohne Handy auszukommen. Als ich später dann vom spazieren gehen kam, fröstelte es mich.
Bei uns war es die letzten Tage sehr kalt geworden und ich merkte, dass ich langsam aber sicher, eine andere Jacke brauchte. Lange hatte ich es hinausgeschoben, aber jetzt ging kein Weg mehr daran vorbei, denn ich fror wirklich. Nur wo sollte ich ohne Internet nach einer Tragejacke suchen? Ich habe keinen 10cm dicken Otto-Katalog wie vor zehn Jahren daheim herum liegen und in einem Geschäft finde ich keine Tragejacken. Also musste ich doch ans Handy und Mrs. Google um Rat fragen.

Der Mittwoch fing dann, wenn wundert es, auch nicht besser an. Als ich nämlich die Nachricht bekam, dass Trump Präsident geworden sei, musste ich sofort ans Handy um Nachrichten zu lesen.

Hier war mir mein selbsterlegtes Internetverbot kurzzeitig egal

Nachdem ich mich eingelesen hatte, nicht wusste ob ich darüber schockiert, erfreut oder doch traurig sein sollte, legte ich das Handy zur Seite und schaffte es tatsächlich bis in den späten Nachmittag nicht ans Handy zu gehen. Als Mini-Me dann aber einen schönen langen Nachmittagsschlaf hielt, schrieb ich an ein paar Artikeln.

Nun ja, soweit so gut. Ich bin auf die nächsten Tage gespannt…