Die Passionsblume stammt aus Südamerika
und dem mittleren-, bis südlichen Teil
Nordamerikas. Kommt aber auch in
Australien, Asien, Madagaskar und
auf den Galapagos-Inseln vor.
Die Pflanzenwelt ist eine natürliche Apotheke, das ist allgemein bekannt. Besonders hier in Kambodscha, in den ländlichen Regionen wo es keine reguläre medizinische Versorgung gibt, haben natürliche Mittel aus Pflanzen einen hohen Stellenwert. Wer hier krank wird oder ein Leiden hat geht nicht zum Arzt sondern zu einem Naturheiler. Diese Leute verfügen oft über ein unschätzbares, jahrhunderte altes Wissen über die lokale Pflanzenwelt, deren Wirkstoffe und Anwendung. In der Hauptstadt Phnom Penh soll es zu diesem Fachgebiet sogar eine eigene Akademie geben.
Im letzten Jahr habe ich in einem Selbstversuch eine natürliche Khmer-Medizin von einem Naturheiler ausprobiert. Eine der Wirkungen war, das mein ohnehin schon gesunder Appetit noch größer wurde. Daraufhin beklagte sich dann meine liebe Frau, die bei uns für die Beköstigung zuständig ist, so das ich den Versuch leider abbrechen musste. Nun habe ich aber etwas Neues gefunden. Hierbei handelt es sich nicht um etwas typisch kambodschanisches aber es wächst auch hier gleich hinter unserem Haus. Damit ist die Passionsblume gemeint, genauer gesagt die Blätter dieser Kletterpflanze.
Erfahren habe ich davon in einer Dokumentation über das Überleben in der nordamerikanischen Wildnis des frühen 19. Jahrhunderts. Dort pflückte ein bärtiger Typ in Trapper Kluft ein paar Blätter von den Ranken einer Passionsblume und kochte sie in einem Topf mit Wasser, über dem Lagerfeuer. Dann zog er sich lächelnd den Passionsblumen Tee aus einer Blechtasse rein. Er meinte, das schon die Ureinwohner um die wohltuende Wirkung der Passionsblumenblätter wussten und sie zum Beispiel bei Nervosität und Schlafstörungen einsetzten.
Bei weiteren Recherchen habe ich herausgefunden, das die Blätter in der Naturheilkunde auch gegen Rückenschmerzen und Verspannungen, Herzbeschwerden oder Magen- und Darmbeschwerden angewandt werden. Ich habe zwar zum Glück keine Beschwerden aber der Passionsblumen Tee schien mir interessant genug um ihn einmal selber auszuprobieren. Gleich am nächsten Tag pflückte meine Frau die Passionsblumenblätter von einer Pflanze hinter dem Haus und kochte sie solange in Wasser bis es die Farbe von blassem, grünen Tee annahm.
Schon nach kurzer Zeit, nachdem ich eine Tasse Passionsblumen Tee getrunken hatte, machte sich ein wohliges Gefühl in meinem Körper breit. Muskelgruppen die durch das ständige Training bei mir immer irgendwie leicht verspannt sind fühlten sich aufgelockerter an. Dann schlief ich vor dem Fernseher ein, 2 Stunden vor meiner üblichen Zeit. Am folgenden Abend trank ich wieder einen Passionsblumen Tee mit demselben Resultat wie am Vorabend. Solltet ihr das Zeug selber einmal ausprobieren wollen empfehle ich euch aber zu Risiken und Nebenwirkungen vielleicht besser vorher euren Arzt oder Apotheker zu fragen!