Selbstmordkommando Nahost

Selbstmordkommando NahostDie US- Army bringt nicht nur die Menschen im Irak und Afghanistan um. Immer öfter schauen US- Soldaten in ihre eigene Mündung – und drücken ab. Durch Selbstmord verloren in den vergangenen Jahren mehr amerikanische Truppenangehörige ihr Leben als durch Kampfeinsätze.

Neben Killteams, die in Afghanistan unbewaffnete Zivilisten ermorden um sich deren Finger und Ohren als Trophäe anzueignen, gibt es auch amerikanische Soldaten, die mit ihrem Einsatz nicht zurechtkommen und in diesem alles andere als einen unterhaltsamen Jagdausflug sehen. Seit Beginn der Angriffe auf Afghanistan im Jahre 2001 kamen insgesamt etwa 761 Soldaten bei Kampfeinsätzen ums Leben (Stand 2010). Im selben Zeitraum starben in Afghanistan 817 Soldaten durch Selbstmord. Täglich erfolgen zwischen 5 und 17 Selbstmordversuche in den Reihen der US- Army. Bereits 2007 versuchten offiziellen Daten zufolge 2100 US- Soldaten, sich das Leben zu nehmen, wie viele der Versuche erfolgreich sind, bleibt unbeantwortet. Kein Wunder, im Zeitraum von 2008 bis 2009 hat sich die Zahl der Suizidtoten versechsfacht, seitdem herrscht Stillschweigen bei Administration und Befehlsoberen. Statt dessen wird der Krieg im Irak und Afghanistan in zunehmendem Maße an private Sicherheitsfirmen und Militärdienstleister delegiert wie:

  • ISI Group: Schutz der Koalitionsgebäude
  • The Hart Group: Schutz der Koalitionsgebäude
  • Eriny’s International: Schutz der Erdölinfrastruktur
  • Custer Battles: Flughafensicherung
  • DynCorp: Ausbildung der irakischen Polizei (Auftragswert: 40 Mio. $)
  • Vinnell: Aufbau und Ausbildung der irakischen Armee
  • Xe Services (ehemals Blackwater Worldwide): Eskorten und Leibwache
  • Armor Group: Minenräumung
  • Kroll Security Group, Inc.: Leibwache/Personenschutz
  • Global Risk International: Leibwache/Personenschutz

Inzwischen haben private Söldner und Sicherheitsexperten die regulären Truppen zahlenmäßig überflügelt. Im Irak und in Afghanistan verrichten im Auftrag der USA mittlerweile 200.000 Angehörige privater Militärdienstleistern ihre Arbeit. Dagegen steht die Zahl von 150.000 US- Soldaten. Während tote Soldaten in der amerikanischen Öffentlichkeit äußerst ungern gesehen werden, entziehen sich die toten Söldner in ihren Kunststoffsäcken weitgehend öffentlichen Aufmerksamkeit. Erst in Folge eines Gerichtsbeschlusses war die US- Regierung dazu bereit, Zahlen herauszugeben, die belegen, dass in den ersten sechs Monaten des letzten Jahres im Irak und Afghanistan mehr als 250 Söldner und Securities getötet wurden, jedoch nur 235 US- Truppenangehörige.

Die Absicht der amerikanischen Administration hinter dem Einsatz von Sicherheitsfirmen erscheint klar. Die meisten Army- Angehörigen gehen nicht zur Truppe, weil sie so gerne auf Menschen schießen. Ihnen geht es eher um den sicheren Arbeitsplatz, den Imagezuwachs und das beträchtliche Salair. Mit der brutalen Kriegssituation in den rekolonialisierten Staaten des vorderen Orients sind sie nicht selten überfordert. Die hohe Selbstmordrate unter den Soldaten ist nicht nur die Antwort auf Gefechtsstreß und die Angst vor Anschlägen. Wer bringt sich schon um aus Angst davor, getötet zu werden? Der Streß mündet eher in ein posttraumatisches Belastungssyndrom (PTSD Post-traumatic Stress Disorder), dass sich neben schweren Depressionen in unkontrollierten Gefühlsausbrüchen und verinnerlichten Reflexhandlungen ausdrückt. Ein weiterer Grund mag jedoch der sein, dass die Soldaten nicht selten von Gewissensbissen zerfressen werden. Ihnen werden Einsätze aufgezwungen, die zwangsläufig zu Kampfhandlungen führen müssen. Sie töten Menschen im Akkord und werden Zeuge allergrößter Grausamkeiten. Zudem müssen sie den Tod von Kameraden erleben, mit denen sie aufgrund der gemeinsamen Gefahren eine tiefe Freundschaft verbindet. Same as Vietnam. Oftmals haben sie nur zwei Möglichkeiten. Entweder selbst derart zu verrohen, dass ihnen die Bilder in ihren Köpfen nichts mehr ausmachen oder aber…

Anders die Securitydienste. Diese Leute sind freiwillig im Einsatz und haben sich extra für die besagten Krisengebiete beworben. Nicht selten handelt es sich bei ihnen um Action- Cowboys, um Abenteurer, Draufgänger und Hasardeure, die auf diesem Wege ihren Thrill suchen. Suizidfälle unter den Angehörigen von Söldnerfirmen sucht man vergebens. Falls es welche geben sollte, werden diese offenbar firmenintern behandelt und unter Verschluss gehalten.

Quellennachweis und weiterführende Links



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