Hose nähen... Lange Zeit war das für mich ein so unwirklich weiter Ferne. Ich bewunderte viele Kreationen auf Nähblogs, sah mich selbst aber außerstande auch nur eine Pyjamahose zu produzieren. Das hat sich mittlerweile geändert und ich habe ich den letzten Monaten insgesamt 4 Hosen genäht, die alle mehr oder weniger gut sitzen und den einen oder anderen Verarbeitungsfehler besitzen. Nobody ist perfect... und selbstgenähte Hosen schon gar nicht.
Insofern kann ich euch auch gleich eine Ankündigung machen: in den nächsten Wochen werdet ihr hier mit meinen Beinkleid-Kreationen bombardiert ;)
Diese Hose ist sozusagen ein Pilot. Nicht die erste selbstgenähte Hose mit Reißverschluss überhaupt (dieses Debüt gab ich bereits mit dieser Leinenhose, die übrigens etwas enger genäht wurde und jetzt besser sitzt), aber zumindest die Hose, die am schnellsten fertig wurde. Einen Nachmittag brauchte ich für Zuschnitt und Nähen. Da hat zur Abwechslung mal alles reibungslos funktioniert.
Der Schnitt ist von Initiative Handarbeit und kann kostenlos heruntergeladen werden. Der Stoff trägt den klingenden Namen LENDA und ist, ihr ahnt es wahrscheinlich bereits, vom Möbelschweden. Sieht auf den ersten Blick robust aus und eignet sich somit perfekt als Hosen- und Jackenstoff. So sehr, dass mitllerweile drei Hosen (*hüstl*) aus dem Stoff entstanden sind: jeweils eine lange für mich und meinen Freund und eine kurze Shorts für mich aus den Stoffresten.
Den Schnitt habe ich etwas angepasst: die Beinweite habe ich reduziert und die Hosentaschen sind komplett aus dem Außenstoff zugeschnitten. Die Bedeutung von Futterstoffen hat sich mir in dem Stadium meiner Nähkarriere noch nicht erschlossen. Somit muss ich die Taschen immer zurechtrücken, wenn ich die Hose knieaufwärts nach oben ziehe, aber das macht mir weniger aus als der nicht optimal verarbeitete Reißverschluss.
Der Reißverschluss ist seinerseits nämlich ein prächtiges Exemplar: robust, groß, metallisch und wird hoffentlich lange seinen Dienst tun. Mithilfe von Youtube Videos hab ich das widerspenstige Teil eingesetzt, damals aber noch nicht genau gewusst, in welche Richtung die eingeknipste Nahtzugabe gehen muss... und sie natürlich falsch rum eingeschnitten. Shit happens. Jetzt tut der Reißverschluss nämlich genau das, was mitdem Einschnitt eigentlich verhindert werden sollte: blitzen.
Ich tröste mich damit, dass ich es noch bei jedem Teil, das ich selbst genäht habe, einen Verarbeitungsfehler einzubauen, bei dem jeder gelernten Schneiderin die Haare zu Berge stehen würden.
Meine bessere Hälfte meinte, die Hose sehe trotzdem gut aus (sein Urteil ist oft das kritischteste, oft aber auch das wohlwollendste - Männer haben von Passform eben nicht unbedingt eine Ahnung). Ich mag die Hose aber auch, fühle mich pudelwohl drin und hab sie genauso wie die grüne Leinenhose zu Lieblingsteilen in meinem Schrank auserkoren. Trotz der Verarbeitungsfehler.
Ihr wollt keinen Beitrag von Green Bird mehr verpassen? Dann folgt mir doch über Facebook, Instagram, Google+, Pinterest oder Bloglovin.
Verlinkt zu: Create in Austria, After Work Sewing, MeMadeMittwoch,