Letzten Sonntag haben Anneliese und ich so einen richtig schönen Sonntags-Rentner-Spaziergang unternommen. Wir sind mit dem Auto zu einem Sammelparkplatz gefahren, haben uns schön ordentlich in Reih und Glied mit den anderen Autos gestellt und sind einen beschilderten und festgelegten Waldwanderweg entlang gelaufen.
Es war ganz tolles Frühlingswetter, mit Vogelgezwitscher, Sonnenschein, warm duftender Luft und blühenden Bäumen. Kaum noch zu toppen eigentlich.
Nach ein paar Minuten fiel mir auf, dass der ganze Wald mit einem dichten grünen Kraut bewachsen war. Nach ein paar weiteren Sekunden war mir klar, dass es sich hier um wild wachsenden Bärlauch handelt und nach weiteren Millisekunden wunderte sich Anneliese über meinen enthusiastischen Freudenausbruch. BÄRLAUCH und zwar nicht nur ein kleines Sträußchen vom Markt, sondern ein ganzer Wald. Ein ganzer Wald voller Möglichkeiten.
Da Bärlauch eine Wildpflanze ist, sollte man sie nur ohne Wurzel ernten, um ihren Bestand nicht zu gefährden. Bewaffnet also mit einem ganzen Strauß Bärlauchblätter, ging es rasend schnell zum Auto zurück. Der wollte schließlich sofort verarbeitet werden.
Und zwar zu einem leckeren Pesto:
1 dicke Hand voll Bärlauchblätter
1 EL neutrales Öl
Ca. 4 EL Olivenöl
1 Hand voll Cashewkerne
2 Hand voll Parmesan
Meersalz
Pfeffer
Den Bärlauch waschen und zerzupft in ein hohes Gefäß füllen. Mit 1 El neutralem Öl und einer Hand voll Cashewkerne mit dem Pürierstab zu einer körnigen Masse pürieren. Da Olivenöl beim langen pürieren bitter wird, zunächst ein EL neutrales Öl verwenden. Die grobe Masse mit dem fein geriebenen Parmesan, Meersalz und Pfeffer würzen und dann mit Olivenöl auffüllen, bis ein cremiges Pesto entsteht. Wer das Pesto aufheben will, füllt es in ein steriles Glas und bedeckt es mit Olivenöl, so hält es sich ein paar Tage im Kühlschrank.
Wir haben an dem Tage Jacobsmuscheln mit Bärlauchpesto, gegrillten Kartoffelscheiben und gegrillter Paprika gegessen. Das Pesto passt aber auch wunderbar zu frischen Nudeln, etwa Bandnudeln oder auch Tortellini. Ich mag es zu Rührei und als Brotaufstrich. Als Suppeneinlage oder als Würze für Kräuterquark kann es auch verwendet werden.