selbst.gemacht statt selbst.gekauft – schnelles Frühstücksgebäck

Von Maria Glatz

Um am Sonntag frisch gebackenes Gebäck auf den Frühstückstisch zu bringen, wird oft auf vorgebackenes Gebäck, welches in dickes Plastik eingeschweißt ist, zurück gegriffen. Oder auf die Tiefkühlalternative von einer großen Firma, die das vorgebackene Tiefkühlgebäck direkt ins Haus liefert.

Daher steht auch heute wieder einmal Verpackungsmüll und unnötige Zusatzstoffe in unserer Nahrung zu vermeiden bei meinem “selbst.gemacht statt selbst.gekauft”-Tipp im Vordergrund.

Ich backe ja grundsätzlich unser Brot schon seit vielen Jahren selbst. Derzeit experimentiere ich mit reinem Sauerteig auch für Weizen- bzw. Dinkelbrot. Wenn ich so weit bin, dann werde ich sicher einmal darüber schreiben.

frisch gebacken auf den Tisch

Sonntags frisch auf den Frühstückstisch

Nicht immer bin ich früh genug munter, um frisches Brot für das Frühstück fertig zu haben. Teigbereitung, kneten, Gehzeit, formen, nochmals gehen und dann endlich backen braucht doch alles zusammen gut 2 Stunden.

Also war ich auf der Suche nach einer brauchbaren Alternative und habe das von mir so getaufte “Kühlschrankbrot” entdeckt.

Das Grundrezept

500 gr Mehl
10 gr Salz
300 ml Wasser
1/2 Würfel Germ (Hefe) frisch
1-3 EL Öl
1 EL Brotgewürz
beliebige weitere Geschmackszutaten

Varianten

Ich verwende immer verschiedene Mehlzusammensetzungen, wie es mir gerade in den Sinn kommt. Ein Teil von 200 – 300 gr besteht aus mit meiner Getreidemühle frisch gemahlenem Vollkornmehl, meist Dinkel. Aber auch Hafer, Buchweizen oder Mais (ca. 100 – 150gr) gemischt mit Dinkel oder Weizen schmecken sehr gut! Das ungemahlene Brotgewürz wird zwischen das Getreide gemischt und in der Getreidemühle mitgemahlen.

Achtung: Gewürze nie pur mahlen, da Samen zu viel Fett enthalten. Wenn man sie jedoch mit den Getreidekörnern mischt, wird das Fett sofort vom Mehl aufgenommen.

Der Rest auf die 500 gr Mehl wird mit Auszugsmehl oder ausgesiebtem Vollkornmehl aufgefüllt, damit das Gebäck nicht so derb wird. Das mögen meine Lieben so.

Damit ich immer einen anderen Geschmack habe, wird ganz intuitiv mit den Mengen experimentiert.

Auch die Flüssigkeit kann variiert werden. Neben Wasser sind zum Beispiel auch Teeauszüge oder die Beimengung von kleinen Mengen von Milch oder Buttermilch zur Brotbereitung möglich.

An zusätzlichen Geschmackszutaten verwenden wir verschiedene Saaten wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam u.ä.

Zubereitung

Am Abend werden alle Zutaten in einer Küchenmaschine oder einem Brotbackautomaten für ca. 15 Minuten gut verknetet und anschließend sofort in eine große Glasform mit Deckel umgefüllt.

in dieser Form geht der Teig im Kühlschrank

Diese Glasform kommt dann in den Kühlschrank. Der Teig sollte diese Form nur zu ca. 1/3 ausfüllen, damit kein Unglück geschieht.

so sieht der Teig in der Früh aus

Am darauf folgenden Tag wird der Teig entnommen und zu Brot oder Kleingebäck geformt.

ACHTUNG: Den Teig nicht mehr kneten, da sonst die Luft entweicht und der Teig nicht mehr wirklich locker wird. Die Triebkraft der Hefe ist verbraucht, wenn der Teig so lange steht.

Ich mache am liebsten Wurzelstangerl wie am Bild zu sehen ist.

Dazu den Teig in 6 längliche Stücke zerschneiden, jedes Stück bis auf 2 cm einschneiden und die beiden Teile locker ineinander verdrehen.

die geformten Weckerln

Anschließend das geformte Gebäck auf das Backblech oder auf Backpapier legen, mit Wasser besprühen und mit beliebigen Körnchen oder Getreideflocken belegen.

Im auf 220° – 250° vorgeheizten Backrohr ca. 15 – 20 Min backen. Wer das Gebäck knuspriger mag, stellt die Temperatur höher und lässt das Gebäck länger im Backrohr. Einfach ausprobieren, wie es am besten schmeckt.

nichts ist in Stein gemeißelt

Brot zu backen ist eine sehr kreative Angelegenheit, experimentiere mit Zutaten und Formen, dann schmeckt das Brot immer ein bisschen anders.

Vom Supermarkt sind wir gewohnt, dass jedes Brot gleich schmeckt. Das ist aber nur bei industriell hergestelltem Brot so. Die Teiglinge werden in Massen hergestellt, eingefroren und im Geschäft nur noch gebacken.

Ofenfrische Brötchen vom Discounter


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