selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Sauerkraut

Von Maria Glatz

Seitdem ich denken kann liebe ich Sauerkraut (Sauerkohl). Am liebsten esse ich es roh als Salat aber auch gekocht als Szegediner-Gulasch jedoch ohne Fleisch mag ich es sehr.

Allerdings bin ich sehr heikel, denn das Sauerkraut darf auf keinen Fall aus dem Plastikpackerl kommen. Abgesehen vom Plastikmüll finde ich, dass das wirklich nicht gut schmeckt.

Vor einigen Jahren habe ich entdeckt, dass man auch zu Hause im Kleinen Sauerkraut machen kann. Das hat mich natürlich gleich fasziniert, wie Du Dir denken kannst.

Heute möchte ich Dir daher eine ganz einfache Möglichkeit vorstellen, wie Du selbst Sauerkraut machen kannst. Damit entsteht dann wirklich fast kein Müll und es schmeckt unglaublich lecker!

selbst gemachtes Sauerkraut im Glas schmeckt super lecker

wastecooking

Im Winter hat das Weißkraut (Weißkohl) saison, man bekommt es derzeit wirklich sehr günstig. Oft sind die Krautköpfe einfach riesig, für Singles gar nicht zu schaffen, aber auch für kleine Familien viel zu groß.

Mein Rezept ist daher hervorragend geeignet, um die 2. Hälfte vom Krautkopf zu konservieren und daraus Sauerkraut zu machen. Das ist dann auch wirklich nicht sehr aufwändig. Man schneidet einfach das ganze Kraut klein, die eine Hälfte verkocht man, die andere Hälfte wird zu Sauerkraut und hat dadurch keine Chance mehr zu verderben.

Basisrezept:

1 kg Weißkraut (Weißkohl)
12 gr Salz
optional: Kümmel, Wacholderbeeren etc.

Zubereitung:

Wenn nötig werden zuerst die äußeren Blätter vom Krautkopf entfernt. Je nach Größe vom Kopf wird dieser halbiert oder geviertelt, der Strunkt entfernt und danach gehobelt, mit dem Messer oder mit der Küchenmaschine klein geschnitten.

Die Dicke wählt man nach den persönlichen Vorlieben. Ich mag das Sauerkraut eher dünn.

zuerst wird das Kraut klein geschnitten

Nun wird das geschnittene Kraut abgewogen, die nötige Menge an Salz berechnet und darüber gestreut. Jetzt kommt der handwerkliche Teil, mit den bloßen Händen knetest Du das Kraut gemeinsam mit dem Salz so lange gut durch, bis es weich wird und deutlich Wasser lässt. Wenn es die gewünschte Konsistenz hat, dann werden die restlichen Gewürze gut vermengt.

Das nunmehr weiche Kraut wird gemeinsam mit der ausgetretenen Flüssigkeit ganz fest in die sauber vorbereiteten Gläser eingefüllt. Ich habe dazu wie immer meinen Edelstahltrichter verwendet, aber man kann alles natürlich auch mit den Fingern in das Glas füllen.

das Kneten dauert nur ein paar Minuten

Die Gläser werden mit etwas Frischhaltefolie abgeckt und danach mit dem Deckel zugeschraubt.

Warum ist die Frischhaltefolie nötig? Durch das Salz und die milchsaure Gärung würden die Deckel von den Gläser zerstört und die Plastikfolie verhindert das.

Ich habe noch eine Packung Frischhaltefolie zu Hause, die ich vor ca. 15 Jahren gekauft habe. So lange hält die schon bei mir, weil ich sie nur 1 x im Jahr brauche, nämlich genau für dieses Rezept. Wenn die Folie jemals leer wird, werde ich natürlich keine mehr kaufen und statt dessen Bügelgläser verwenden.

Ich empfehle die Gläser in eine Auflaufform oder einen großen Topf zu stellen, da es sein kann, dass etwas Flüssigkeit austritt wenn die Gärung einsetzt.

Für 3 – 6 Tage bleiben die Gläser bei ca. 18 – 20° stehen und kommen anschließend zur weiteren Reifung und Lagerung in den Keller. Nach 2-3 Wochen kann man das erste Glas öffnen und sich über das leckere Sauerkraut freuen.

Aufbewahrung der Gläser während des Gärprozesses

es darf auch ein bisschen mehr sein

Kerstin hat voriges Jahr auf ihrem Blog “Moorblume” gezeigt, wie sie gemeinsam mit ihrer Mutter Sauerkraut macht. Sie hat eine richtig professionelle Ausrüstung mit einer großen Schneidemaschine und mehreren Steinguttöpfen für die Aufbewahrung.

Haltbarkeit:

Das Sauerkraut ist zwar rund 1 Jahr haltbar, ich verbrauche aber immer alles bis spätestens März, weil ich mich dann schon auf das Frühlingsgemüse freue und Kraut nicht mehr so gerne esse.

PS: Wäre das nicht auch noch ein schnelles DIY-Weihnachtsgeschenk?


einfach.nachhaltig.besser.leben [#EiNaB]

Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben. Derzeit wird die Linkparty vom Blog “Zwischengeflecht” durchgeführt.

Weiteres verlinkt zu Create in Austria, Rezeptelinkparty bei Gusta und praktisch. plastikfrei. leben.


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Alle ausführlichen von mir selbst geschriebenen Anleitungen sind auf der Übersichtsseite “Anleitungen – Tutorials” zusammengefasst.