Derzeit hat gerade der Rhabarber Saison. Wir lieben ihn sehr und freuen uns, dass die Ernte dieses Jahr besonders gut ausfällt.
Rhababer ist eigentlich ein Gemüse, von der Verwendung her wird er jedoch eher als Obst betrachtet, obwohl Rhabarber auch sehr gut zu Fisch oder Currygerichten passt.
Erdbeeren gemischt mit Rhabarber ist eine unserer liebsten Marmeladen und auch als Fruchtmus mag ich ihn sehr. Das Rezept im verlinkten Beitrag zu finden.
Rhabarbersirup
Ein weiterer Favorit ist Rhabarbersirup. Er schmeckt unglaublich gut und ist wirklich sehr einfach zuzubereiten.
Basisrezept
1 kg Rhabarber (geputzt gewogen)
1 l Wasser
1 kg Zucker
2-3 ungespritzte Bio-Zitronen oder 5 – 10 gr Zitronensäure
(Ich mache üblicherweise die 3fache Menge, damit es sich auch auszahlt den Topf anzupatzen. Die 3fache Menge ergibt rund 5 l Rhabarbersirup.)
Zubereitung
Der Rhabarber wird geschält, in kleine Stücke geschnitten und mit 1 l Wasser gemeinsam so lange gekocht, bis der Rhabarber in feine Fäden zerfällt. Das dauert in etwa 5 – 10 Minuten.
Danach wird das Rhabarbermus mit Hilfe von einem feinen Haarsieb vom Saft getrennt. Wichtig ist, dass das Rhabarbermus weder gequetscht noch durch das Sieb gestrichen wird, da der Sirup sonst trüb wird.
Das Rhabarbermus sammle ich in einem Glas. Was damit passiert, erzähle ich später.
Die klare, leicht rötliche Flüssigkeit wird mit dem Zucker sowie dem Zitronensaft bzw. der Zitronensäure noch einmal aufgekocht. Achtung! Die Flüssigkeit schäumt sehr stark. Dieser Schaum wird abgeschöpft, da der Zuckerschaum die Haltbarkeit negativ beeinflussen könnte (zumindest hat mir das meine Oma so beigebracht).
Der Sirup wird für ca. 3-5 Minuten sprudelnd kochen gelassen und sodann mit Hilfe von einem Edelstahltrichter in die gut gereinigten Flaschen abgefüllt. Die Deckeln desinfiziere ich immer mit kochendem Wasser.
Haltbarkeit
Der Sirup hält im dunklen Keller trocken gelagert länger als 1 Jahr. Wir haben noch geringe Restbestände vom Vorjahr im Keller, die unverändert gut schmecken.
Müllvermeidung beim Einkauf
Gerade bei Getränken kann man durch Selbermachen sehr viel Müll, insbesondere Plastikmüll, reduzieren. Im vorigen Jahr habe ich bereits einige Anleitungen für verschiedene Sirupvarianten veröffentlicht, aber ich habe natürlich noch lange nicht alles gezeigt.
Wastecooking-Tipp
Ähnlich wie bei der Herstellung von Apfelsaft nach meinem Rezept entsteht als “Abfallprodukt” Rhabarbermus. Dieses kann man in Joghurt einrühren oder für Kuchen verwenden. Natürlich ist es auch möglich, einen fruchtigen Chiapudding daraus zu machen.
Meine Idee war diesmal jedoch ein Rhabarbertiramisu in Anlehnung an das Rezept für Apfeltiramisu.
Verwendet habe ich nicht nur das Rhabarbermus sondern auch den abgeschöpften Zuckerschaum, somit wurde wirklich gar nichts verschwendet.
Das Rhabarbertiramisu ist wirklich ausgesprochen lecker und erfrischend geworden!
Noch ein Wastecooking-Tipp
Den Rhabarbersirup kann man auch gänzlich aus Abfällen zubereiten. Dazu sammelt man die Abschnitte und Schalen vom Rhabarber, den man für Kuchen oder anderes verwendet hat, und kocht daraus nach der obigen Anleitung den Sirup.
Der Rhabarbersirup aus den Rhabarberschalen hat eine absolut geniale Farbe, da diese viel besser färben als die Stiele.
Anmerken möchte ich jedoch, dass “Abfallrhabarbersirup” etwas mehr Oxalsäure enthält, da diese in den Schalen in einer größeren Menge als in den Stielen vorkommt.
Nachdem es um Müllvermeidung, Plastikreduktion und Wastecooking geht, schicke ich den Beitrag zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben.
Derzeit wird die Linkparty vom Blog gruenezwerge durchgeführt.
Weiters verlinkt zu Create in Austria sowie Rums (Ich liebe Rhabarbertiramisu!).
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