“Bitte was sind Kriachaln?” werden sich jetzt sicher einige fragen. Aber wenn ich von Anfang an von “Mirabellen” spreche, dann fragen sich die anderen, was denn bitte schön Mirabellen sind. Für eine kleine Übersetzungshilfe den Link anklicken bitte.
Heute setze ich also mit meiner selbst.gemacht statt selbst.gekauft Serie mit “Kriachalsirup” aka “Mirabellensirup” fort.
Vor kurzem habe ich bereits die Rezepte für Holunderblütensirup, Kräutersirup und Apfelsaft veröffentlicht.
Wilde Obstbäume
In meiner Gegend gibt es einige wilde Obstbäume. Vor allem Mirabellen – bei uns in Österreich wie oben bereits erwähnt “Kriachaln” genannt – sind in der Nähe des Hauptflusses zu finden. Informationen, wo man was finden kann, sind übrigens auf “Mundraub” zu finden.
beim Spaziergang entdeckt
Die roten Mirabellen habe ich zu Sirup verkocht und alles auf Bildern festgehalten.
Entsaften der Mirabellen
2 kg Mirabellen
1 l Wasser
die Mirabellen im Wasser vor dem Kochen
Die gut gewaschenen Mirabellen werden ohne den Kern zu entfernen mit Hilfe von Wasser aufgekocht. Man lässt alles ca. 5 Minuten kochen, bis die Früchte sehr gut zerfallen sind. Mit dem Schneebesen kann man nachhelfen.
hier sieht man die zerkochten Mirabellen
Danach seiht man die Flüssigkeit durch ein feines Haarsieb um den reinen Saft zu erhalten. Auf keinen Fall drücken oder quetschen, sonst wird der Saft trüb.
das Mus mit den Kernen bleibt übrig
Wenn alles gut abgetropft ist, sammle ich das Mirabellenmus mit den Kernen in einem anderen Topf und schütte auf diese Masse noch einmal ca. 500 ml heißes Wasser drauf. Mehr dazu später.
hier entsteht der Zweitsaft
Basisrezept für Mirabellensirup
1 l reiner Mirabellensaft (siehe oben)
1 kg Zucker
Saft von 2 Zitronen oder 10 gr Zitronensäure
Zubereitung
Der auf oben beschriebene Weise gewonnene Mirabellensaft wird abgemessen und in einem großen Topf mit der entsprechenden Menge Zucker sowie Zitronensaft bzw. Zitronensäure versetzt. Die Flüssigkeit wird unter ständigem Rühren aufgekocht und 3-5 Minuten sanft wallen gelassen.
Danach wird der noch kochend heiße Sirup mit Hilfe von einem Trichter aus Edelstahl in die sauberen Flaschen gefüllt und diese werden sofort gut verschlossen.
der Mirabellensirup ist fertig
Recycling-Sirup
Bei mir entsteht danach zusätzlich der von mir so getauften “Recycling-Sirup”. Weiter oben habe ich ja schon beschrieben, dass ich das Obstmus vom Entsaften in einem Topf mit heißem Wasser gemischt habe. Während ich den “guten Saft” fertig einkoche, lasse ich diese Masse ziehen, damit das restliche Aroma ins Wasser übergeht.
Hier entsteht gerade Recycling-Saft
Die Flüssigkeit wird anschließend wiederum durch das Haarsieb geseiht. Diesmal darf jedoch nach Belieben gequetscht und gedrückt werden, damit wirklich alles in den Saft übergeht. Der so gewonnene Saft schmeckt auch noch sehr gut, er hat etwas weniger Farbe und ist durch das Ausdrücken ein wenig trüb.
Im Anschluss wird auch dieser Saft nach dem Basisrezept eingekocht.
kannst Du den Unterschied erkennen?
Auf dem Bild sieht man auf der linken Seite den “Erstsaft” und rechts den “Recycling-Saft”. Der “Erstsaft” hat eine kräftigere Farbe und ist ganz klar, während der “Recyclingsaft” ganz leicht trüb ist.
Anmerkung:
Die Gläser auf dem letzten Bild sind nicht voll, weil es sich um den letzten Rest handelt, mit dem ich keine Flasche mehr voll bekommen hätte. Diese Gläser sind immer heiß begehrt, weil das die ersten Kostproben sind, die sofort getrunken werden dürfen.
Haltbarkeit
Der Sirup hält im dunklen Keller trocken gelagert länger als 1 Jahr. Wir haben noch geringe Restbestände vom Vorjahr im Keller, die unverändert gut schmecken.
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