Mentaltraining ist ein wichtiger Aspekt im Gesamtpaket einer Wettkampfvorbereitung, der nicht zu vernachlässigen ist. Trainiert man gezielt für ein spezielles Ereignis, möchte man nicht plötzlich an der Startlinie stehen und feststellen, dass man mental absolut nicht darauf vorbereitet ist. Das was uns nach dem Startschuss erwartet, sollte das Bonbon für all das Training davor sein und nicht von jetzt auf gleich erschrecken. Ziele fokussieren. Sich damit auseinandersetzen, was einem bevorsteht. Auch ich muss mir das immer wieder ins Gedächtnis rufen und meine kleine ‘Selbstgebastelte Motivation‘ hilft mir dabei.
Als ich als Kleine an einigen Wettkämpfen teilgenommen habe, verstand ich nicht so recht, was der Trainer wollte, wenn es um’s Fokussieren ging. Während sich die Älteren an den Streckenrand stellten und ihre Startschrittfolge mit seltsamen Handbewegungen durchgingen oder sich an den Startblock setzten und das Ziel anstarrten, suchte ich nach Ruhe. Legte mich unter einen Baum und starrte den Himmel an. Ohne es zu wissen, war es aber vielleicht genau das, was mir die innere Balance schenkte, um das Ziel anzuvisieren und gut anzukommen.
Meine Wiese, mein Baum und mein Himmel ist für den nächsten großen Wettkampf schon eine Weile ein Mood-Board. Eine Übersicht von allem, was wichtig für diesen Wettkampf ist: an der einen Ecke hängt mein Trainingsplan an der anderen eine Collage mit den Streckenansichten der bevorstehenden Mitteldistanz auf Fuerteventura und einem Motivationszitat.
Das hatte ich vor einiger Zeit zum Thema am Jahresbeginn Beautycalypse gegeben. Sie nahm nicht nur einfach dieses Mantra für ihren Beitrag sondern malte auch eine Skizze von mir. Natürlich schwebt darauf über mir kurz vor dem Erklimmen des Berges nur ein Gedanke: ‘Totally Can Do‘. Ohne es zu wissen, hat sie mir damit einen kleinen Schubser Richtung Fuerteventura gegeben.
Ich sehe diese Collage morgens mit halb offenen Augen, wenn ich aus dem Bett gekrabbelt bin. Ich sehe sie, wenn ich mit meiner Tasse auf dem Weg zum Schreibtisch bin. Schluck. Am Nachmittag und Abend habe ich es vor Augen.
Nach anfänglicher Nervosität bei diesem Anblick folgte das Gefühl, auf einem guten Weg zu sein. Mittlerweile ist meine Zuversicht auch den Halbmarathon nach den zahlreichen Höhenmetern auf der Radstrecke gut über die Bühne zu bekommen, wieder in meinem Kopf angekommen.
Mittlerweile habe ich mir natürlich auch die passende Route für meine Edge erstellt und sobald ich auf der Insel ankomme, werde ich die Strecke begutachten.
Mit jedem Anblick, mit jedem Training, mit jedem Tee freue ich mich mehr und mehr auf diesen Tag.
Ich weiß wieder, was es heißt, wenn nach intensivem Training, der Wettkampf die Belohnung ist. Ich weiß wieder, dass ich den Tag genießen muss. Vielleicht werde ich dort nie wieder an den Start gehen! Ich muss also diese eine Chance nutzen und es einfach angehen. Ich freu mich.
Wie motiviert ihr euch? Was stärkt eure Zuversicht, gut durchzukommen?
Ihr braucht mehr Motivations-Tipps? Dann schaut euch doch mal hier um.
PS: der kleine dezente Hinweis unten links – La Pared – soll mich beim Schnaufen die Berge hinauf und schwitzend beim Laufen die Küste entlang daran erinnern, dass ich bald genau dort entspannen werde. Der Aufkleber oben rechts ist von Teneriffa und hat nicht wirklich etwas damit zu tun. Er stammt von einer kleinen Sammlung von dort. Er sah einfach nett dazu aus und hält das Mantra-Bild fest, das drohte, sich zu lösen.