Der folgende Bauvorschlag ist die Basis für ein hochwertiges NAS-System, das relativ viel Leistung hat. Durch die 8 GByte RAM läßt sich zum Beispiel FreeNAS mit ZFS einsetzen und durch die schnellere CPU im Vergleich zum günstigeren Bauvorschlag lassen sich auch rechnerisch anspruchsvollere Aufgaben erledigen. Natürlich lassen sich einzelnen Komponenten ersetzen, ergänzen oder erweitern. Hier ist der Basisvorschlag:
Als Gehäuse für das leistungsfähigere NAS empfehle ich das Fractal Design Node 804 (Micro-ATX). Es ist ein schickes und funktionales Cube-Gehäuse, das Platz für 8 Festplatten (3,5″) und zusätzlich für 2 SSDs (2,5″) bietet. Bei Bedarf kann in dieses Gehäuse sogar ein optisches Laufwerk als Slot-In eingebaut werden. Mit insgesamt 10 Positionen für Lüfter kann hier für genügend Frischluft gesorgt werden um die Festplatten zu kühlen. On-Top kommen noch 2 USB3.0-Ports, falls man sein Betriebssystem von einem USB-Stick ausführen möchte.
Einen weiteren Artikel, der Ihnen alternative Gehäuse vorstellt finden Sie hier: Große NAS Gehäuse
Als Mainboard für dieses Gehäuse bietet sich das Asus P9D-M (Micro-ATX) Board an. Dieses Board nimmt neben dem empfohlenen Core i3-Prozessor auch leistungsfähigere Xeon E3-1200 v3-Prozessoren oder die schwächeren Celerons und Pentiums auf. Mit 6 SATA-Ports (4x 6 Gb/s, 2x 3 Gb/s) bietet das Board genügend Anschlußmöglichkeiten für Festplatten oder SSDs. Sollten diese Ports nicht reichen, stehen noch 4 PCI-E-Slots für Erweiterungskarten wie SATA-Hostadapter zur Verfügung.
Wenn die anfänglichen 8 GByte Arbeitsspeicher knapp werden, lassen sie sich auf diesem Board dank der 4 DIMM-Bänke noch erweitern. Sollten die Aufgaben im Netzwerk anspruchsvoller werden, dann ist dieses Board mit 2 Gigabit-Ethernet-Anschlüssen gerüstet.
Alternative Mainboards und eine größere Auswahl beschreibt dieser Artikel: NAS Mainboards
Für das leistungsfähigere NAS-System empfehle ich den Intel Core i3-4130 Prozessor, der ca. 66% leistungsfähiger ist als der Pentium G3220 aus dem günstigen Vorschlag. Wichtig ist, dass die CPU ebenfalls, wie das Board, ECC-Speicher unterstützt - was auf diese CPU zutrifft. Siehe dazu auch das Datenblatt von Intel. Genügt diese CPU für Ihre Ansprüche noch nicht, dann können Sie einen Intel Xeon-Prozessor einsetzen (siehe auch: NAS CPUs).
Arbeitsspeicher
Als Arbeitsspeicher empfehle ich mindestens 8 GByte DDR 1600 ECC-RAM. Bevor Sie den Speicher - oder auch irgend einen anderen Speicher für einen PC, einen Server oder ein NAS kaufen, schauen Sie jeweils in die aktuelle Hardware Kompatibilitätsliste Ihres Mainboards! Für das oben genannte Board befindet sich diese Liste bei Asus. Erfahrungsgemäß funktionieren zwar mehr als die dort angegebenen Module, wer allerdings ganz sicher gehen möchte, hält sich an diese Liste.
Ich finde es immer gut, wenn das Betriebssystem unabhängig von den Daten residiert, daher habe ich eine kleine SSD in den Bauvorschlag aufgenommen. Der Einsatz dieser SSD ist optional - das System funktioniert auch ohne sie. Außerdem nimmt sie einen der 6 SATA-Ports auf dem Board weg. Sollten Sie also mehr als 5 Festplatten benötigen, dann verzichten Sie am besten auf die SSD.
Festplatten
Die Wahl der Festplatten fällt auf die Western Digital Red Serie. Diese Platten sind geeignet für NAS-Systeme bis 8 Platten im Gehäuse, die rund um die Uhr laufen und kein RAID 5 verwenden (siehe: Das RAID 5 Problem). Ich selbst habe seit 3 Jahren zwei 3,5″-Versionen mit je 3 TByte davon im Einsatz und nur gute Erfahrungen damit gemacht. Seit kurzem betreibe ich auch eine 2,5″ 750 GByte-Variante (siehe Mini-NAS mit Banana-Pi), kann hier aber noch nicht von Langzeiterfahrungen sprechen. Falls Ihr NAS nicht rund um die Uhr laufen soll, dann ist auch die Western Digital Green-Serie eine gangbare Alternative. Mehr Informationen zu NAS Festplatten finden Sie im Artikel Die richtige Festplatte.
Das Netzteil soll vor allem sparsam und leise seinen Dienst verrichten. Daher ist es wichtig, dass es nicht überdimensioniert ist und einen hohen Wirkungsgrad hat. Eines der besten, die ich gefunden habe, ist das Seasonic G-360. Es ist 80 Plus Gold zertifiziert und hat damit eine hohe Energieeffizienz. Weiterhin gibt der Hersteller eine Lebenserwartung von 100.000 Stunden an, was in einem 24/7-Betrieb etwas über 11 Jahre entspricht. Dieses Netzteil stellt lediglich 4 SATA-Anschlüsse zur Verfügung. Bei mehr Geräten reicht zwar die Leistung des Netzteil noch aus (eine Festplatte braucht nur ca. 5 Watt), aber man benötigt mehr Anschlüsse. Dafür gibt es Y-Adapter, wie zum Beispiel diesen hier: Wentronic Internes Stromadapterkabel (SATA Kupplung auf 2x SATA Stecker) (bei Amazon.de).
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