Ein Bericht der Welt hat es heute (wieder einmal) zu Tage gefördert: Selbstständigkeit bedeutet Selbstausbeutung. Jedenfalls bewegt sich die wöchentliche Arbeitszeit in Größenordnungen, die selbst bei ganz hartgesottenen Gewerkschaftern sofort Herzrasen auslösen würden. Denn das haben die Experten des Statistischen Bundesamtes herausgefunden: Für sage und schreibe 52 Prozent aller Selbstständigen ist es völlig normal, 49 Stunden oder mehr pro Woche zu schuften. So viele Stunden im Büro verbringen gerade einmal sieben Prozent der Arbeitnehmer im Vollzeitvertrag. Auch Opa kann davon ein Lied singen, das da lautet: Selbst und ständig. Dafür muss man sich dann vorhalten lassen, dass ja der Kipplaster mit dem Geld mehrmals am Tag vorfährt und die Kohle ablädt. Schön wär das ja, aber leider ist dem nicht so. Während zwar einige mit viel Arbeit auch viel Geld verdienen, kämpfen andere Selbstständige mit Einkommen, die gelegentlich nicht einmal oberhalb der Grundsicherung liegen. Das geht sogar soweit, dass Sozialverbände es mittlerweile für geboten, Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung zu integrieren, damit in dieser Bevölkerungsgruppe keine Altersarmut um sich greift. Was soll ich sagen? Damit mich niemand falsch versteht: Ich will mich nicht beschweren! Ich liebe meine Selbstständigkeit. Ich arbeite auch gerne und viel. Und ich zahle auch gerne und viel Steuern und Abgaben(, weil ich ansonsten nämlich nichts verdienen würde.) Aber was ich mittlerweile hasse wie die Pest, ist der Umstand, dass ich mich immer wieder für mein kapitalistisches Dasein entschuldigen muss. Ich werfe ja auch niemandem vor, dass er sich in die soziale … Ach lassen wir das und freuen uns auf ein arbeitsames bzw. arbeitsfreies Wochenende – je nachdem.