Unter dem Aspekt ist es schon mehr ein Hohn, dass der Betreiber inzwischen angeboten hat, die Daten von Mitgliedern, die gekündigt haben, jetzt auch kostenlos zu löschen.
„Die schließen das Tor, nachdem das Pferd bereits aus der Scheune abgehauen ist“, äußert der Sicherheitsexperte Graham Cluley sehr treffend im Podcast Tech News Today.
Der Grund ist ziemlich klar: Man braucht viele Bilder von Sex-Interessierten in einem solchen System, um neue Kunden anzulocken, deshalb kostete die angeblich echte Löschung der Daten von Ex-Kunden zusätzliche 19 Dollar!
Ein Bürger der USA hat jetzt das Seitensprung-Portal Ashley Madison vor einem amerikanischen Gericht in Los Angeles auf Schadenersatz verklagt. Nach Medienberichten wirft der Kläger dem Portal und seiner Mutterfirma Avid Life Media Fahrlässigkeit im Umgang mit sensiblen Daten vor.
Beispielsweise habe man versäumt, die jetzt gestohlenen und veröffentlichten Daten zu verschlüsseln. Dem Gericht in L.A. liegt ein Antrag auf Zulassung als Sammelklage vor.
Die Flirt-Plattform hatte vor allem bei Verheirateten für Seitensprünge geworben und dabei auch absolute Diskretion versprochen. Noch vor wenigen Monaten hatte die Firma ihre Pläne für einen Börsengang bekannt gegeben. Der Umsatz lag im letzten Jahr immerhin bei 115 Millionen US-Dollar.